Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat aktuelle Daten zur ambulanten Notfallversorgung sowie zum ärztlichen Bereitschaftsdienst ausgewertet und in einer Informationsbroschüre zusammengefasst. Dazu erklärt der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried:
Der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen entlastet die Notaufnahmen der Kliniken
„Die Zahl der an Krankenhäusern in Deutschland ambulant behandelten Notfallpatienten geht seit 2016 kontinuierlich zurück. Bis 2018 ist die Anzahl der Behandlungen dort um rund 222.000 Fälle gesunken. Gleichzeitig stiegen die durch niedergelassene Haus- und Fachärzte behandelten ambulanten Notfälle seit 2015 kontinuierlich um rund 360.000 Fälle von 8,96 Millionen in 2015 auf 9,32 Millionen Fälle in 2018 an. Im Bereitschaftsdienst stehen bundesweit auch mehr Vertragsärzte zur Verfügung als Krankenhäuser mit Teilnahme an der Notfallversorgung. Mit ihren Initiativen zur Einrichtung von Bereitschaftspraxen, zur Verbesserung des Bereitschaftsdienstes und zur Aktivierung der Bereitschaftsdienstnummer 116117 gelingt es den Kassenärztlichen Vereinigungen, die ambulante Inanspruchnahme der Krankenhausnotaufnahmen wieder zu senken. Dafür wenden die Kassenärztlichen Vereinigungen insgesamt dreistellige Millionenbeträge auf. Damit leisten die Vertragsärzte einen signifikanten und weiter steigenden Beitrag zur Entlastung der Notaufnahmen in den Kliniken. Diese Ansätze müssen jetzt unterstützt werden.“
Neben aktuellen Abrechnungsdaten hat das Zi die Ergebnisse einer Umfrage bei den Kassenärztlichen Vereinigungen zu Strukturen und Aufwand für den Bereitschaftsdienst sowie zur Fallzahlentwicklung in den Notaufnahmen mit und ohne angeschlossen KV-Praxis ausgewertet. Nachdem das Bundesministerium für Gesundheit am 16. Juli 2019 einen Diskussionsentwurf zur Reform der Notfallversorgung veröffentlicht hat, wird in Kürze der Referentenentwurf erwartet.