02.04.2020 Politik
Zi-Grafik des Monats zur Ausbreitung von COVID-19
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/2020/04/iStock-1215458523-750x500.jpg)
Maßnahmen zur sozialen Distanzierung zeigen erste Wirkung: Ausbreitung von COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2) in Deutschland verlangsamt sich – Herausforderung für die medizinische Versorgung bleibt bestehen
Die seit dem 16. März (Schulschließungen) und 22. März (Kontakteinschränkungen) geltenden Regelungen der sozialen Distanzierung zur Eindämmung von COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2) zeigen in Deutschland erste Wirkung. Mit Blick auf die Fallzahlen und die Todesfälle zeigt sich, dass der Verlauf der Pandemie seit Mitte März erheblich verlangsamt werden konnte.
„Ein Grund zur Entwarnung besteht hingegen nicht. Konsequente Maßnahmen zur sozialen Distanzierung, die Beschaffung von Schutzmaterialen für das medizinische Fachpersonal sowie eine strukturierte Trennung der Versorgung von COVID-19-Verdachtsfällen und Patienten der Regelversorgung sind über Monate hinaus die zentralen Herausforderungen zur Eindämmung der Pandemie. Hierbei steht der Schutz besonders vulnerabler Patientengruppen im Vordergrund, die in den nächsten Monaten wieder eine reguläre vertragsärztliche Versorgung benötigen“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
Als Datengrundlage dienen die offiziell dem Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Fälle und die inoffiziell von der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität (JHU) veröffentlichten Daten. Während vor Beginn der Einschränkungen ein infizierter Fall etwa fünf neue Infektionen nach sich gezogen hat (diese Maßzahl wird auch als Reproduktionszahl R bezeichnet), hat dieser Wert zuletzt nur noch zwischen 1,5 (JHU) und 1,3 (RKI) betragen. Da die Zahl der Testungen wöchentlich weiterhin steigt, gehen die rückläufigen Werte für R nicht offensichtlich mit einem Anstieg der Dunkelziffer einher. Werden die Maßnahmen zur sozialen Distanzierung durch die Bevölkerung weiterhin konsequent befolgt, dürfte der festgestellte Trend sich fortsetzen und lässt darauf hoffen, dass das Wachstum der Neuinfektionszahlen im Laufe der nächsten Tage allmählich stagniert. Für einen Rückgang der Neuinfektionen müssen Werte von R<1 erreicht und gehalten werden.
Hinweise zur Methodik
Berücksichtigt sind in der Einschätzung nur Fälle mit einem Meldedatum, das drei oder mehr Tage zurückliegt. So wurde berücksichtigt, dass nicht alle neuen Fälle sofort in der Meldestatistik ablesbar sind. In den durch das RKI bereitgestellten Daten ist ein häufig mehrtägiger Verzug der gemeldeten Fälle enthalten. Dieser Verzug besteht bei den inoffiziellen Daten der JHU nicht. Hier besteht jedoch die Gefahr einer Übererfassung von Fällen; die Herkunft der Fallzahlen ist unsicher. Ebenfalls sind die Melde- und Laborkapazitäten am Wochenende üblicherweise reduziert, darum erscheint die Zahl gemeldeter Fälle am Wochenende niedriger und zu Wochenbeginn oft höher als erwartet. Deswegen sind die Zahlen jeweils über ein Zeitfenster von sieben Tagen geglättet, um diese Effekte herauszurechnen.
Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi), Salzufer 8, 10587 Berlin, www.zi.de
Weitere Artikel zum Thema
05.05.2023 Nachhaltigkeit
Nachhaltige Arztpraxis: TK entwickelt Qualitätssiegel
Die Techniker Krankenkasse hat zusammen mit dem aQua-Institut ein Nachhaltigkeitssiegel ins Leben gerufen.
03.05.2023 Politik
ASV-Angebot zu Knochen- und Weichteiltumoren in Kraft
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat kürzlich bekannt gegeben, dass die
03.05.2023 Medizinstudium
BDC-Praxistest: Zwischen Bürokratie und Arztzeit-Mangel – Perspektiven des ärztlichen Nachwuchses
Der berufliche Alltag von Ärztinnen und Ärzten weist viele Facetten auf, von denen Patientinnen und Patienten, aber auch viele angehende Ärzte wenig bis nichts wissen oder sich falsche Vorstellungen machen – wozu sicher auch die vielen Arzt- und Krankenhaussoaps beigetragen haben. Denn neben der genuin ärztlichen Tätigkeit der Diagnose und Therapie von Patienten treten mehr und mehr unterschiedliche Verwaltungs- und Managementtätigkeiten mit einem hohen Maß an Bürokratie auf den Plan.
01.05.2023 DRG
Hybrid-DRG, Hintergründe und aktueller Stand
Bekanntlich sollte am 31.03.2023 von den drei Vertragspartnern Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) ein gemeinsam konsentierter Katalog inklusive Preisfindung von Eingriffen für die sogenannte sektorengleiche ambulante Versorgung an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) übermittelt werden.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.