In diesem Jahr hat der BNC seinen Bundeskongress erstmals gemeinsam mit dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) und dem Bundesverband Ambulantes Operieren (BAO) ausgerichtet. Die drei eigenständigen Verbände wollen öffentlich künftig stärker als bisher mit einer Stimme sprechen.
In historischen Momenten fallen feierliche Worte. Und so bekannte bei der offiziellen Eröffnung im vollbesetzten Hauptvortragssaal BDC-Präsident Prof. Hans-Peter Bruch: „Für mich ist heute ein großer Tag, denn unsere drei Berufsverbände haben sich zusammengefunden, arbeiten zusammen und bemühen sich, immer stärker mit einer Stimme zu sprechen.“
Die Kooperation der drei Verbände sei ein wichtiges Signal an den chirurgischen Nachwuchs: „Wir haben hier die Einheit der Chirurgie aus der Taufe gehoben“, sagte Bruch. Immerhin stehe die Chirurgie vor großen Herausforderungen, die sich nur gemeinsam bewältigen ließen.
Bruch gab zu bedenken: „Auch in Zeiten des Wirtschaftswachstums muss unser Gesundheitssystem mit den Mitteln auskommen, die ihm zugewiesen werden.“ Mehr Finanzmittel seien nicht zu erwarten. Gleichzeitig nehme mit dem demographischen Wandel die Zahl der Menschen mit komplexen und kostspieligen Erkrankungen zu. Angesichts dieser unausweichlichen Entwicklung seien effiziente und verzahnte Versorgungsstrukturen umso dringlicher.
Neumann: Dem Ambulanten Operieren gehört die Zukunft
Auch BAO-Präsident Dr. Axel Neumann lobte den Schulterschluss der drei Verbände: „Wir alle haben das Gefühl, dass hier etwas Besonderes passiert!“ Etwa ein Drittel der Mitglieder des BAO seien Chirurgen, doch auch alle nicht-chirurgischen Mitglieder seien der Überzeugung, dass dem ambulanten Operieren die Zukunft gehöre. Alle drei Berufsverbände sollten nach Auffassung des BAO-Präsidenten die Bedeutung des Ambulanten Operierens stärker als bisher gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren.
Neumann mahnte: „Wir dürfen uns von Kassen oder Politik nicht diktieren lassen, was ambulant operiert wird und was nicht. Wenn wir uns in diesem Punkt das Heft aus der Hand nehmen lassen, dann sind wir selbst Schuld.“
Haack: Die Politik verweigert den Dialog mit uns Ärzten
Nach Einschätzung von BNC-präsident Dr. Dieter Haack hat die Politik der Ärzteschaft allerdings längst das Heft aus der Hand genommen: „Seit Jahren führt die Politik keinen Dialog mehr mit uns“, kritisierte Haack. Stattdessen habe sie immer neue Gremien und Institutionen geschaffen, deren einziger Zweck es sei, Ärzte zu gängeln und zu kontrollieren.
„Mittlerweile sind 20 verschiedene Formeln notwendig, um das Honorarvolumen einer Fachgruppe zu berechnen“, schimpfte Haack. Die Bürokratisierung lenke von den eigentlichen Problemen im Gesundheitswesen ab, „nämlich dem weiterhin unbegrenzten Leistungsversprechen trotz schwindender finanzieller Ressourcen“.
Mit Blick auf den demographischen Wandel machte Haack seinen Kollegen allerdings Mut: „Für Chirurgen gibt es auch künftig großen Bedarf – denn die Politik kann
Patienten nicht versorgen und erst recht nicht operieren…“
Zufrieden mit der Zusammenarbeit der drei Verbände: Dr. Axel Neumann (BAO), Professor Hans-Peter Bruch (BDC), Dr. Dieter Haack (BNC) und Dr. Stephan Dittrich (BNC) auf dem Podium nach der Eröffnung des Kongresses
Was Politik und Kassen allerdings in der Regel problemlos gelingt, sind pauschale Anfeindungen gegenüber Leistungserbringern. Regelmäßig wird Ärzten vorgeworfen, ohne klare medizinische Indikation Mengen auszuweiten, nur um mehr Leistungen abrechnen zu können.
Zollmann: Mehr Operationen dank innovativer Techniken
Auch Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler war empfänglich für Einflüsterer aus den Reihen der Krankenkassen, als er im GKV-Finanzierungsgesetz eine Zuwachsgrenze für extrabudgetäre Leistungen wie das Ambulante Operieren einbauen ließ und dies mit der Beschränkung „medizinisch nicht indizierter Leistungen“ rechtfertigte.
Kein Wunder also, dass bei der Podiumsdiskussion mit der Fragestellung „Wird in Deutschland zu viel operiert?“ heiß diskutiert wurde. Die Antwort des BNC brachte Verbands-Vize Dr. Philipp Zollmann auf den Punkt: „In Deutschland wird nicht zu viel operiert, wir brauchen im Gegenteil mehr Operationen und interventionelle Eingriffe, damit unser Gesundheitswesen international wettbewerbsfähig bleibt.“
Bruch: Chirurgen beherzigen den hippokratischen Eid
Angesichts des demographischen Wandels gebe es mehr Bedarf für Operationen, gleichzeitig sei es dank schonender neuer Techniken möglich, das auch ältere Patienten sicher operiert werden können, erinnerte Zollmann.
Auch BDC-Präsident Prof. Hans-Peter Bruch konnte keine Anzeichen dafür erkennen, dass hierzulande aus rein wirtschaftlicher Motivation und ohne medizinische Indikaton operiert werde: „Wenn es nach den kaufmännischen Direktoren in den Kliniken ginge, müssten wir Jahr für Jahr unsere Fallzahlen um drei bis sieben Prozent steigern.“
Eine solche explosionsartige Leistungsausweitung sei allerdings in keiner Statistik zu verzeichnen. „Es ist also nicht zu belegen, dass wir Chirurgen uns weit von unserem hippokratischen Eid entfernt haben“, meinte Bruch.
GKV-Spitzenverband: Wo bleibt die Evidenz?
Mit einem klaren „Nein“ beantwortete auch BAO-Präsident Dr. Axel Neumann die Eingangsfrage: „Man setzt uns wirtschaftlichen Zwängen aus, ohne das Behandlungsziel zu definieren!“ Der medizinische Fortschritt habe dazu geführt, dass Chirurgen selbst einer 80-jährigen Seniorin noch eine Endoprothese implantieren können, und zwar bei einer Letalitätsrate von unter fünf Prozent. „Wenn deshalb dann mehr operiert wird, darf man das uns nicht vorwerfen“, meinte Neumann.
Eine etwas andere Meinung vertrat in diesem Punkt Hans-Werner Pfeifer vom GKV-Spitzenverband. Er verwies auf Zahlen aus der Gynäkologie, wonach bis vor einigen Jahren nur jede 13. Entbindung eine Sectio cesario war. „Heute ist jede vierte Geburt ein Kaiserschnitt. Ist das tatsächlich medizinisch indiziert? Wo bleibt die Evidenz?“, fragte Pfeifer.
Wehrten sich gegen pauschale mediale Vorwürfe: Dr. Philipp Zollmann (BNC), Dr. Axel Neumann (BAO), Professor Hans-Peter Bruch (BDC) und Dr. Andreas Werner (BNC) bei der Podiumsdiskussion „Wird in Deutschland zuviel operiert?“
Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) Professor Hartwig Bauer wiederum gab zu bedenken, dass es bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Operation nicht nur arztbezogene Faktoren wie die Indikation oder die Qualifikation gebe, sondern auch versorgungsbezogene Faktoren wie die Nachfrage durch die Patienten oder die Versorgungsdichte. „Hier brauchen wir die Versorgungsforschung, damit wir von den pauschalen Verurteilungen wegkommen“, forderte Bauer.
Von der Versorgungsforschung ist es nicht mehr weit zur Bedarfsplanung. Und so stand der politische Vormittag am zweiten Kongresstag ganz im Zeichen des Ärztemangels und des gleichzeitig steigenden Versorgungsbedarfs.
Dittrich: Bedarfsplanung kaschiert den Mangel
Einleitend fasste Dr. Stephan Dittrich (BNC) die Herausforderungen zusammen: „Im ambulanten Sektor kaschiert die Bedarfsplanung den Mangel, der durch Überalterung und fehlenden Nachwuchs entsteht.“ Die stationäre Versorgung wiederum müsse mit schwindenden ärztlichen Ressourcen den Pflegekräftemangel und das EU-Arbeitszeitgesetz bewältigen.
Um die Versorgungsplanung auf sichere Füße zu stellen, müsse man zunächst die Struktur klar definieren, sagte Dittrich: „Wer behandelt wen wie wann und wo?“.
Neubauer: Zu viele Betten und zu hohe Verweildauer
Professor Günter Neubauer vom Münchener Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) bezeichnete es als vorrangiges Ziel, die starre sektorale Trennung in Deutschland zu beseitigen (siehe auch Interview Seite ##). „Der Vergleich mit anderen Staaten der OECD zeigt, dass hierzulande noch viel mehr Leistungen in den ambulanten Bereich verlagert werden könnten.“
Nach wie vor gebe es in Deutschland 60 Prozent mehr Krankenhausbetten als in anderen Industrienationen, und auch die Verweildauer sei mit durchschnittlich 8,3 Tagen in Deutschland immer noch signifikant höher als der OECD-Schnitt von 6,3 Tagen.
Mit Blick auf den drohenden Ärztemangel riet Neubauer zu einem undogmatischen Umgang mit der Delegation ärztlicher Leistungen: „Wichtig ist doch vor allem, dass die Erstversorgung möglichst hochqualifiziert erfolgt.“ Die Anschlussbehandlung könnten gegebenenfalls auch qualifizierte Hilfsberufe übernehmen.
Eine pragmatische Haltung zur Delegation ärztlicher Leistungen vertrat auch Rainer Striebel von der AOK Sachsen-Anhalt und Thüringen. Chirurgen müssten heute immer mehr multimorbide und damit zeitintensive Fälle behandeln. „Gleichzeitig benötigen sie täglich über zwei Stunden für Dokumentations- und Verwaltungsarbeiten“, sagte Striebel.
AOK-Vertreter: OTA, CTA und ATA können Ärzte entlasten
Die neuen Assistenzberufe wie den Operationstechnischen Assistenten (OTA), die Chirurgisch-Technische Assistentin (CTA) oder die Anästhesiologisch-Technische Assistentin (ATA) könnten Ärzte insbesondere bei diesen administrativen Aufgaben entlasten und personelle Engpässe auffangen, meinte Striebel.
Windhorst: Arzt bleibt Arzt und trägt die Verantwortung
Genau diese Entwicklung bezeichnete Dr. Theodor Windhorst von der Landesärztekammer Westfalen-Lippe als unerträglich: „Ein Arzt ist ein Arzt. Andere können die ärztliche Leistung und damit auch die ganzheitliche diagnostische und therapeutische Verantwortung nicht übernehmen.“
Windhorst kritisierte, die Politik wolle mit der aktuellen Debatte lediglich verhindern, dass Ärzte ärztlich arbeiten und auch ärztlich verdienen könnten: „Dieser Dolch, den Ulla Schmidt unserem Gesundheitssystem gesetzt hat, ist noch nicht gezogen.Hier werden immer neue Versorgungsebenen geschaffen – der ärztliche Beruf wird immer weiter ausgefranst!“
Ansorg: Delegation ist in Arztpraxen längst Realität
Der BDC-Geschäftsführer Dr. Jörg Ansorg erinnerte daran, dass die Delegation ärztlicher Leistungen im ambulanten Bereich längst an der Tagesordnung ist. Die Kliniken könnten hier einiges von ihren niedergelassenen Kollegen und von Belegpraxen lernen, um personelle Lücken zu füllen. „Bereits heute gibt es in 35 Prozent der Kliniken unbesetzte Facharztstellen“, berichtete Ansorg.
Diese fachärztlichen Lücken ließen sich mit qualifizierten Honorarärzten füllen. Bei den Assistenzarztstellen sei sogar in jeder zweiten Klinik mindestens eine Stelle vakant, warnte Ansorg. Diese Engpässe könnten nur durch Mehrarbeit und qualifiziertes Assistenzpersonal ausgeglichen werden.
Vertraten unterschiedliche Ansichten zur Delegation ärztlicher Leistungen: Rainer Striebel (AOK Sachsen-Anhalt und Thüringen), Dr. Theodor Windhorst (Landesärztekammer Westfalen-Lippe) und Dr. Jörg Ansorg (BDC)
Speziell für diesen Bereich habe der BDC derzeit zusammen mit dem Berufsverband Deutscher Internisten einen neuen modularen Weiterbildungsgang zur Chirurgisch Administrativen Assistentin (CAA) erarbeitet. „Der Fokus für dieses neue Berufsbild wird auf der administrativen und medizinischen Stationsarbeit liegen“, erklärte Ansorg.
Der Gesundheitsökonom Professor Günter Neubauer ergänzte hierzu: „Sie als Ärzte müssen nicht alles tun, was Sie können, sondern Sie sollten sich auf das konzentrieren, was Sie am besten können.“ Der Ärztemangel und die damit schwindende Konkurrenz verhelfe Ärzten eigentlich zu einer sehr komfortablen Verhandlungsposition.
Soleimanian, A. Wir haben die Einheit der Chirurgie aus der Taufe gehoben. Passion Chirurgie. 2011 März; 1 (3): Artikel 03_01.
Autor des Artikels
Antje Soleimanian
Freie JournalistinEssener Str. 422419Hamburg kontaktieren
Im vielfältigen Angebot des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen ist der Workshop „Souveräne ärztliche Führung“ ein Nischenprodukt. Er ist kein Symposium, kein Kongress, keine Vortragsreihe, keine Schulung. Er ist eine dialogisch aufgebaute Lernveranstaltung, in der die Chance geboten wird, den beruflichen Alltag mit Kollegen und erfahrenen Moderatoren zu reflektieren und konkrete Anregungen für eine wirksame Gestaltung des Führungsalltags mitzunehmen.
Vom 30. Juni bis zum 1. Juli fand an der Uniklinik Köln die erste Veranstaltung der neuen BDC-Seminarreihe „Viszeralchirurgie kompakt“ statt. Unter Leitung von Klinikdirektor Prof. Hölscher und seinem leitenden Oberarzt Prof. Schröder wurden an zwei Tagen die klinisch relevanten Themen der Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes vorgestellt.
Im vielfältigen Angebot des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen ist der Workshop „Souveräne ärztliche Führung“ ein Nischenprodukt. Er ist kein Symposium, kein Kongress, keine Vortragsreihe, keine Schulung. Er ist eine dialogisch aufgebaute Lernveranstaltung, in der die Chance geboten wird, den beruflichen Alltag mit Kollegen und erfahrenen Moderatoren zu reflektieren und konkrete Anregungen für eine wirksame Gestaltung des Führungsalltags mitzunehmen.
Noch ein Seminar für Assistenten, noch dazu für junge Assistenten! Was sollen die dort lernen, was sie nicht bei mir lernen können? Denkt man das als Chef- oder Oberarzt nicht häufig, wenn die nächste Einladung zu einer Fortbildung auf dem Schreibtisch liegt? Und ärgert man sich nicht schon am gleichen Tag über den Assistenten am Tisch, der schon wieder keine sichere Ligatur hinbekommen hat?
Die April-Ausgabe der Passion Chirurgie befasst sich dieses Mal ausführlich mit dem Thema Hernienchirurgie. Als eine der am häufigsten durchgeführten Operationen zeichnet sich die Hernienchirurgie durch eine Vielfalt von Verfahren aus. Viele Varianten haben ihre Berechtigung und Indikationen, die es immer wieder zu hinterfragen und mit aktuellen Studienergebnissen abzugleichen gilt.
Neu ist ein maßgeschneiderter, individualisierter Ansatz – der sogenannate tailored approach -, der jedoch ebenso abhängig von guten randomisierten Studien im Sinne der evidenzbasierten Medizin ist. Da diese Studien z. T. noch fehlen, liegt es im Moment bei den einzelnen Chirurginnen und Chirurgen, sich über die besten Verfahren für jeden Einzelfall zu informieren und eine individuelle Therapieempfehlung zu geben.
In detaillierten Artikeln stellen Ihnen unsere Autoren den aktuellen Stand der verschiedenen Techniken und Materialien der Hernienchirurgie vor. Der CME-Weiterbildungsartikel beschäftigt sich mit der bildgebenden Diagnostik in der Behandlung von Leistenbeschwerden und Hernien.
Evidenzbasierte Medizin (EbM) ist ein abstrakter, theoretischer Begriff, den wir Ihnen in dieser neuen Ausgabe der Passion Chirurgie näher bringen und für Sie mit praktischem Wissen verbinden wollen.
Die EbM ist ein unabdingbarer Begleiter zur optimalen Betreuung unserer Patienten und hilft uns, Indikationsstellung und Therapie transparent zu machen. Therapien oder Eingriffe, die heute noch modern und angebracht erscheinen, können schon morgen durch neue Verfahren ersetzt werden. Täglich erscheinen hunderte neuer Studien zu allen Aspekten der Medizin. Die EbM ist ein hilfreiches Werkzeug für den praktizierenden Chirurgen, um durch all diese Entwicklungen sicher zu navigieren.
Daher hoffen wir, Ihnen mit dieser Ausgabe Einblicke in den praktischen Nutzen von EbM liefern zu können. Neben einer Einführung in die Grundbegriffe in Form eines CME-zertifizierten Fortbildungsartikels präsentieren wir zwei Praxisbeispiele, anhand derer die Anwendung der EbM sowie der entsprechenden Quellen erläutert werden. Unsere Autoren geben außerdem Einblick in die praktische Nutzung von EbM in Deutschland und England und zeigen auf, welche Hürden noch zu nehmen sind.
Zentrales Thema unserer Februar-Ausgabe ist die Chirurgie im Kindesalter. Dieses Schwerpunktheft bringen wir in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie heraus und danken Prof. Schmittenbecher aus Karlsruhe und Prof. Ure aus Hannover für ihre aktive Mitarbeit als Herausgeber dieser Ausgabe von PASSION CHIRUGIE.
Die chirurgische Behandlung von Kindern findet traditionell nicht nur bei Kinderchirurgen, sondern auch in nahezu allen anderen chirurgischen Disziplinen statt. In diesem Heft wollen wir deshalb nicht nur über neueste Entwicklungen in der Kinderchirurgie berichten, sondern Alltagsfragestellungen und Indikationen zur Chirurgie im Kindesalter beleuchten, die beispielsweise für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgen von Bedeutung sind.
Zunächst ergänzen wir unseren bereits im vergangenen Jahr erschienen Artikel zur Appendizitis durch den spezifisch kinderchirurgischen Blickwinkel. In einem weiteren Artikel gehen wir auf die distale metaphysäre Unteramfraktur ein, die häufigste Fraktur im Kindesalter. Im CME-Artikel geht es um die Leistenhernie im Kindesalter, deren drei wichtigste Therapieoptionen besprochen und verglichen werden.
Mit der Erneuerung des Infektionsschutzgesetzes Anfang 2013 und dem vom AQUA-Institut entwickelten Surveillance Konzept zur „Vermeidung nosokomialer Infektionen” gibt es zwei aktuelle legislative Änderungen, mit denen sich die deutsche Ärzteschaft ernsthaft auseinandersetzen muss.
Daher haben wir Hygiene und Infektionsschutz zum Schwerpunkt dieser Ausgabe gemacht und geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Gesetzesänderungen und Entwicklungen. Gleichzeitig informieren wir über ein neues Fortbildungsangebot des BDC zur Erlangung der Zusatzqualifikation “Hygienebeauftragter Arzt”. Nach dem Willen des Gesetzgebers muss in jeder chirurgischen Abteilung und Praxis ab sofort ein ärztlicher Kollege mit dieser Qualifikation tätig sein.
Passend dazu geht es im aktuellen CME-Artikel um die Grundlagen rationeller Antibiotikatherapie, eine unerlässliche Strategie zur Eindämmung multiresistenter Bakterien, die in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben.
Wie Sie sehen werden, haben wir im Heft ein wenig renoviert: Es gibt die neue Rubrik Panorama mit Kurzberichten aus ganz unterschiedlichen Bereichen unseres Berufs- und Verbandslebens. Außerdem finden Sie jetzt alle Seminar- und Veranstaltungsdaten und Sporttermine gesammelt am Ende des Heftes in der Rubrik BDC|Termine.
Ganz besonders dürfen wir Sie mit dieser Ausgabe auf den gemeinsamen Bundeskongress Chirurgie vom 21.-23. Februar 2014 in Nürnberg und den parallel stattfinden Nachwuchskongress “Staatsexamen und Karriere” aufmerksam machen. Die Kongresse bieten die einmalige Chance sich chirurgisch sektorübergreifend fortzubilden und gleichzeitig mit interessierten Medizinstudenten ins Gespräch zu kommen. Bitte informieren Sie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen über diesen Fortbildungskongress zum Jahresauftakt, der gemeinsam von BDC, BAO und BNC sowie vielen weiteren Partnern veranstaltet wird.