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Sondierungsgespräche: Wenig Konkretes, viele offene Punkte

In den Sondierungsgesprächen für eine Regierungskoalition haben die möglichen Partner SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zwar viele wichtige gesundheitspolitische Themen angeschnitten. Die Ergebnisse lassen jedoch viele Fragen offen. Insbesondere bei der konkreten Ausgestaltung besteht noch erheblicher Diskussionsbedarf.

So möchte man zwar die Vorsorge und Prävention als Leitprinzip allen Handels zugrunde legen und – als Lehre aus der Corona-Pandemie – insbesondere den öffentlichen Gesundheitsdienst digitalisieren und stärken. Wie das genau geschehen soll, bleibt aber unbestimmt.

Bei der Krankenhausfinanzierung möchte man die Fallpauschalen weiterentwickeln und im Hinblick auf Sektoren wie Geburtshilfe, Notfallversorgung sowie Kinder- und Jugendmedizin anpassen. Die sektorenübergreifende Kooperation und Vernetzung zwischen den verschiedenen Gesundheitseinrichtungen und -berufen soll ausgebaut werden. Dabei bleibt unklar, in welche Richtung sich die DRGs entwickeln sollen und ob die genannten Sektoren aus den Fallpauschalen herausgelöst werden sollen. Wie soll die sektorübergreifende Kooperation künftig aussehen?

In der Pflege ist vorgesehen, der Gewinnung von mehr qualifizierten ausländischen Pflegekräften Priorität einzuräumen. Mit einer Entbürokratisierung und einer besseren Nutzung der Digitalisierung sollen Pflegekräfte mehr Zeit für den Patienten selbst haben. Angestrebt werden zudem klare bundeseinheitliche Vorgaben zur Personalbemessung. Wie auch bei den anderen Maßnahmen, müssen aber auch hier konkrete Vorstellungen für die Umsetzung noch erarbeitet werden.

Die private soll weiterhin neben der gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung erhalten bleiben. Hier bleibt aber unklar, wie das Verhältnis GKV/PKV in Zukunft aussehen soll, zum Beispiel hinsichtlich Wechselmöglichkeiten oder Wahlfreiheit.

Herzlichen Glückwunsch: Dr. Burkhard Lembeck neuer BVOU-Präsident

Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) hat auf seiner Mitgliederversammlung im Rahmen des diesjährigen Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2021 Dr. Burkhard Lembeck mit sofortiger Wirkung zum neuen Präsidenten gewählt. Auch weitere Vorstandsmitglieder wurden bei diesem Anlass neu bestimmt, unter anderem die drei Vizepräsidenten und der Schatzmeister.

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. gratuliert Herrn Dr. Lembeck und dem neu gewählten Vorstand ganz herzlich und freut sich auf die Zusammenarbeit!

BDC|Akademie veröffentlicht Jahresprogramm 2022

Die Deutsche Akademie für Chirurgische Fort- und Weiterbildung des BDC bietet auch für das Jahr 2022 wieder ein umfassendes Programm an und lädt alle Chirurginnen und Chirurgen herzlich zur Teilnahme an den vielfältigen Veranstaltungen ein.

Das vergangene Jahr war erneut durch die Corona-Pandemie geprägt. Wie sich das Fort- und Weiterbildungsjahr 2022 entwickeln wird, kann derzeit keiner vorhersagen. Dennoch scheint sich ein Trend abzuzeichnen: So finden große Kongressveranstaltungen in einem Hybrid-Angebot immer mehr Zustimmung. Workshops mit Hospitationscharakter bleiben die Domäne der Präsenzveranstaltung. Seminare können flexibel als online-Webinare angeboten und dann von E-Learning Plattformen abgerufen werden. Die BDC|Akademie bietet gegenwärtig alle Formate an. Dabei bleibt es der jeweiligen Seminarleitung überlassen, welches Medium sie anbieten möchte.

Direkt zum Programm

Editorial im Oktober 2021: Nachwuchs 2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wer in Deutschland Fußballschiedsrichter werden möchte, sollte mindestens zwölf Jahre alt sein. Seine Ausbildung umfasst je nach Landesverband des Deutschen Fußball-Bundes 20 bis 50 Unterrichtsstunden innerhalb von zwei bis sechs Wochen. Am Ende muss er Regelfragen beantworten und eine körperliche Prüfung bestehen, zum Beispiel einen 1300-Meter-Lauf in maximal sechs Minuten absolvieren.

Eine „fertige“ Chirurgin startet selten unter 30 Jahren. Ihre Ausbildung umfasst ein Medizinstudium, dann folgt die Facharztweiterbildung, alles in allem rund zwölf Jahre. Alleine das Studium enthält drei große Prüfungen. Dabei sind an insgesamt sieben Tagen 640 Multiple-Choice-Aufgaben und eine 45- bis 60-minütige mündlich-praktische Prüfung an freiwilligen „Patienten“ zu bewältigen.

Aber Fußballschiedsrichter und Chirurgen haben auch etwas gemein: Zu viele hören auf. Zu wenige kommen nach. Der Frauenanteil ist – vorsichtig formuliert – ausbaufähig.

Beim Berufsverband der Deutschen Chirurgen gibt es ein Ressort, das sich speziell mit der Thematik der Nachwuchsförderung beschäftigt. In einem der Fachbeiträge in diesem Heft geht es darum, was dieses Ressort so macht, um die Faszination des Fachs Chirurgie an potenzielle Interessenten weiterzugeben. Ein anderer Beitrag blickt in ein Nachbarland und versucht die Frage zu beantworten, wie es eigentlich die Niederländer mit ihrem chirurgischen Nachwuchs halten.

Auch dem „Perspektivforum Junge Chirurgie“ haben wir einen Artikel gewidmet: Dabei handelt es sich um eine bei der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie angesiedelte Plattform, die sich als Stimme junger Chirurginnen und Chirurgen und solcher, die es gerne werden wollen, versteht. Eines der Forumsziele ist es, „die derzeitigen Bedingungen“ für den chirurgischen Nachwuchs „zu verbessern“.

Doch sind die wirklich so schlecht? Zugegeben: Die Anforderungen sind hoch, der Alltag ist selten planbar. Notfälle richten sich nicht nach Arbeitszeitregelungen, Schichtsystemen oder Wochenendplanungen. Sie passieren einfach. Hoch ist auch die Verantwortung: Fehler können ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen von Patienten, im Extremfall auch ihren Tod zur Folge haben.

Was steht auf der Habenseite? Zum Beispiel ein unglaublich vielfältiges Studium. Eine Ausbildung, die hohe Anforderungen stellt, bei der man aber auch weiß, was man gelernt hat. Am Ende das Bewusstsein, einen Beruf auszuüben, der nicht nur in Pandemiezeiten systemrelevant ist. Einen Beruf, den Ferdinand Sauerbruch für „das Letzte und Schönste und Größte an Beziehungen von Mensch zu Mensch“ hielt.

Ich wünsche Ihnen eine spannende und motivierende Lektüre mit unserem Nachwuchsheft.

PD Dr. med. Benedikt Braun, MBA

Braun B: Editorial – Nachwuchs 2021. Passion Chirurgie. 2021 Oktober; 11(10): Artikel 01.

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DGG-Jahrestagung “Faszination Gefäßchirurgie”: Jetzt anmelden!

Vom 13. bis 16.10.2021 findet im Congress Center Rosengarten in Mannheim die 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin statt. Die Tagung erfolgt in Form einer Hybridveranstaltung mit einem direkten wissenschaftlichen Austausch, einem webbasierten Streaming und der Möglichkeit eines On-Demand-Zuganges.

Das Tagungsmotto lautet: „Faszination Gefäßchirurgie: Innovativ und Offen“.

Das Motto spiegelt auch das sich immer weiter ausdehnende, breite Spektrum der Gefäßchirurgie mit endovaskulären Techniken, Hybrideingriffen und offenen Gefäßoperationen wider. Ziel ist es, die Expansion des Wissens und der neuen technischen Möglichkeiten in der Gefäßmedizin und Gefäßchirurgie darzustellen und weiter voranzubringen.

Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier.

Und hier geht’s zur Registrierung.

Live-Webinar “Hernie kontakt” im Oktober: Update Rezidiv-Leistenhernien

Mit einem Update der Rezidiv-Leistenhernien mit und ohne Schmerz greift die BDC|Akademie in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) die nun zweimal im Jahr stattfindende Reihe “Hernie kontakt” wieder auf.

Im Fokus der Reihe stehen aktuelle und kontroverse Themen der Hernienchirurgie. Das Format hatte seine Premiere bereits im Sommer 2020.

Live-Webinar: „Hernie kontakt” am 27. Oktober 2021 um 17.00 Uhr

 

Referenten:

Dr. med. Ralph Lorenz, 3+CHIRURGEN, Berlin
Prof. Dr. med. Henning Niebuhr, HAMBURGER HERNIEN CENTRUM
Dr. med. Wolfgang Reinpold, HELIOS Mariahilf Klinik Hamburg
Dr. med. Bernd Stechemesser, Hernienzentrum Köln

 

Hier geht’s zum Programm und zur Anmeldung.

 

PASSION CHIRURGIE im September: Orthopädie und Unfallchirurgie

Liebe BDC-Mitglieder,

Orthopädie und Unfallchirurgie stehen im Fokus der aktuellen Ausgabe, passend zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), der vom 26. bis 29. Oktober 2021 in Berlin stattfindet. Der BDC ist wieder mit einem Stand vertreten: Halle 2.2, Stand 56. Lassen Sie uns gern in den Austausch kommen, wenn Sie auch vor Ort sind. Wir freuen uns auf Sie!

Hier geht’s zur digitalen Ausgabe

Jetzt sind Sie gefragt: Um das Seminarprogramm der BDC|Akademie noch stärker nach Ihren Bedürfnissen ausrichten, führen wir aktuell eine Umfrage durch. Unter dem Stichwort „Fortbildung mit Zukunft“ können Sie als Mitglied mitentscheiden, wie sich neue Lernformate mit angepassten Inhalten in der BDC|Akademie entwickeln sollen. Die Auswertung und Veröffentlichung der Daten erfolgen im letzten Quartal dieses Jahres. Lesen Sie auch den Beitrag von BDC|Akademie-Leiter Professor Schröder ab S.16.

Hier geht´s zur Umfrage

Wr wünschen Ihnen eine entspannte Lektüre.
Ihre PASSION CHIRURGIE-Redaktion

Bald Anspruch auf ärztliche Zweitmeinung vor Eingriffen an der Wirbelsäule

Wer vor bestimmten planbaren operativen Eingriffen an der Wirbelsäule steht, hat künftig Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung. Unabhängige und besonders qualifizierte Fachärztinnen und Fachärzte prüfen dann, ob die empfohlene Operation tatsächlich medizinisch notwendig ist.

Die Möglichkeit der ärztlichen Zweitmeinung soll dabei helfen, medizinisch nicht notwendigen Eingriffe zu verhindern. Mit dem Beschluss vom Donnerstag (16.9.2021) ergänzte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seine Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren (Zm-RL) um einen sechsten planbaren Eingriff.

Die Richtlinie umfasst bisher folgende Eingriffe:

Eingriff 1: Mandeloperationen (Tonsillektomien, Tonsillotomien)
Eingriff 2: Gebärmutterentfernungen (Hysterektomien)
Eingriff 3: Arthroskopische Eingriffe an der Schulter
Eingriff 4: Amputation beim diabetischen Fußsyndrom
Eingriff 5: Implantationen einer Knieendoprothese

Hier geht’s zum vollständigen Text der G-BA-Meldung.

G-BA-Beschluss RiLi Zweitmeinungsverfahren - Amputation diabetischer Fuß

GBA verlängert Corona-Sonderregeln bis 31. Dezember 2021

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am Donnerstag (16.9.2021) die Corona-Sonderregeln für die telefonische Krankschreibung bei leichten Atemwegsinfekten, für ärztlich verordnete Leistungen sowie für die telefonische Beratung in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung bis zum 31. Dezember 2021 verlängert.

Gründe für die Verlängerung Angesichts sind die leichte Übertragbarkeit der Delta-Variante des Coronavirus und die nur langsam voranschreitende Impfung der Bevölkerung.

Die Verlängerung betrifft die Sonderregeln, deren Geltungsdauer nicht an die epidemische Lage nationaler Tragweite geknüpft ist, sondern vom G-BA befristet beschlossen wurden.

Hier geht’s zur vollständigen G-BA-Meldung.

WINHO-Befragung zu Tumorkonferenzen: Bitte mitmachen!

Das Wissenschaftliche Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (WINHO) in Köln sucht noch Teilnehmer für seine Online-Befragung zu interdisziplinären Tumorkonferenzen und vergleichbaren Fallbesprechungen.  Die Befragung ist anonym und dauert bis zu 15 Minuten.

Hier geht’s zur Umfrage.

(Falls die Weiterleitung durch Anklicken des Links nicht direkt funktionieren sollte, kopieren Sie den Link bitte in die Adressleiste Ihres Internetbrowsers.)

An wen richtet sich die Befragung?

Die Befragung richtet sich an alle Ärzt*innen, die Patient*innen mit hämatologischen/onkologischen Erkrankungen versorgen, unabhängig von ihrer Fachrichtung, beruflichen Position und wie häufig sie bereits an Tumorkonferenzen teilgenommen haben.

Wir bitten explizit auch Ärzt*innen, die nicht oder unregelmäßig an Tumorkonferenzen und ähnlichen interdisziplinären Besprechungen teilnehmen, sich zu beteiligen.

Warum findet diese Befragung statt?

Interdisziplinäre Fallbesprechungen sind wichtige, aber auch sehr ressourcenintensive Bestandteile der Versorgung krebskranker Menschen. Dennoch gibt es in Deutschland kaum Daten zu Strukturen, Prozessen und Kriterien zur Qualitätssicherung und -verbesserung von Tumorkonferenzen und vergleichbaren interdisziplinären Besprechungen. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit Vertreter*innen verschiedener Fach- und Berufsverbände entwickelt. Die Ergebnisse sollen zur Weiterentwicklung qualitätssichernder Maßnahmen verwendet werden. Nur durch eine hohe Beteiligung seitens der Ärzteschaft kann eine aussagekräftige Datengrundlage hierfür geschaffen werden.

Bitte leiten Sie den Link zur Befragung auch an Ihre Kolleg*innen weiter!

Falls Sie Rückfragen zur Befragung haben oder weitere Auskünfte zum Projekt wünschen, stehe ich Ihnen selbstverständlich gern zur Verfügung. Das Projekt wird vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Wenn Sie den Fragebogen bereits über andere Kanäle erhalten oder schon ausgefüllt haben, bitten wir diese Dopplung zu entschuldigen.

Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung und Weiterleitung der Online-Befragung!