19.04.2021 Aus-, Weiter- & Fortbildung
S3-Leitlinie zur EKIT-Hüfte veröffentlicht
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) hat die S3-Leitlinie „Evidenz- und konsensbasierte Indikationskriterien zur Hüfttotalendoprothese bei Coxarthrose (EKIT-Hüfte)“ veröffentlicht.
Die Implantation einer Hüfttotalendoprothese (Hüft-TEP) ist der häufigste endoprothetische Eingriff in Deutschland. Es bestehen allerdings deutlich regionale Unterschiede in der Versorgungshäufigkeit und zudem sind trotz überwiegend sehr guter Ergebnisse auch Risiken mit diesem Eingriff verbunden. Die korrekte Indikationsstellung hat deshalb sowohl für die individuellen Patient*innen als auch gesundheitsökonomisch eine sehr hohe Relevanz für das deutsche Gesundheitssystem.
Zielorientierung der Leitlinie
Ziel der Leitlinie ist es, Indikations- bzw. Kontraindikationskriterien zur Hüft-TEP auf der Basis von evidenz- und konsensbasierten Empfehlungen abzuleiten. Bei einer breiten Anwendung dieser Kriterien wird die Entscheidungsfindung unterstützt und eine Versorgungsgerechtigkeit ermöglicht. Bisher existieren zwar verbindliche Leitlinien zur Therapie der Coxarthrose, aber keine expliziten und verbindlichen Empfehlungen für die konkrete Indikationsstellung zur Hüft-TEP. Mit der genannten Zielstellung haben die Autor*innen der Leitlinie klinisch relevante Fragestellungen zu den folgenden Themenkomplexen beantwortet, die im Detail im Leitlinienreport aufgeführt sind (siehe Kapitel 4 und siehe Anlage 1 im Leitlinienreport):
- Diagnosesicherung (Sicherung des objektiven Therapiebedarfs),
- Leidensdruck der Patient*innen (Erfassung des subjektiven Therapiebedarfs),
- Prüfung alternativer Therapiemaßnahmen (Prüfung der Zweckmäßigkeit),
- Kontraindikationen,
- Optimierung modifizierbarer Risikofaktoren
- Partizipative Entscheidungsfindung.
Die Empfehlungen der Themenkomplexe soll Ärzt:innen bei der Einschätzung des Therapiebedarfs unterstützen, Gefahren und Risiken für die Patient:innen identifizieren, ausschließen bzw. minimieren, zu einer besseren Information von Patient:innen beitragen und zu einer partizipativen Entscheidungsfindung zwischen Ärzt:innen und Patient:innen führen. In Zusammenschau ermöglichen die genannten Punkte eine fundierte ärztliche Indikationsstellung und damit die Sicherstellung einer bedarfsgerechten und zweckmäßigen Patient:innenversorgung.
Mehr details finden Sie unter www.awmf.org
Weitere Artikel zum Thema
01.02.2011 CME-Artikel
CME: 20 Jahre laparoskopische Antireflux- und Hiatushernienchirurgie
Für die operative Therapie der gastroösophagealen Refluxerkrankung und der Hiatushernien liegen inzwischen gute Daten zum Langzeiterfolg vor. Kontrollierte Studien belegen eine gute Langzeit-Symptomkontrolle von 360°-Fundoplikationes vs. Medikation, wenngleich unerwünschte Post-Fundoplikatio-Symptome eine gewisse Prolematik darstellen [12, 26].
01.02.2011 Rezensionen
Rezension: Operationsatlas Laparoskopische Chirurgie
Wenn ein Buch nach 2 Jahren bereits eine Neuauflage erlebt, dann muss es von gewisser Bedeutung sein. Der Operationsatlas „Laparoskopische Chirurgie“ von Thomas Carus ist ein solches Werk. Neben der „Minimal-invasiven Chirurgie“ von Köckerling, Bittner, Gastinger und Lippert ist es derzeit der aktuellste und umfassendste Operationsatlas der laparoskopischen Chirurgie in Deutschland.
01.02.2011 Akademie aktuell
Hernienchirurgische Weiterbildung auf dem Prüfstand
Gibt es eine Notwendigkeit zur Schaffung eines zusätzlichen Kompaktkurses für Hernienchirurgie? Die Antwort liegt in der derzeit immer komplexeren Behandlung der Hernien. Nicht nur eine Vielzahl an OP Techniken stehen heutzutage dem Hernienchirurgen zur Auswahl. sondern auch zahlreiche Netzmaterialien und Fixierungsmöglichkeiten.
01.01.2011 Rezensionen
Rezension: Interdisziplinäre Notaufnahme
Seit September 2009 verstärkt die erste Auflage von „Interdisziplinäre Notaufnahme“ das medizinische Portfolio des Thieme Verlags. Das Buch gibt einen breiten Überblick über das interdisziplinäre Tätigkeitsfeld einer Zentralen Notaufnahme (ZNA). Dabei bleiben die Autoren immer praxisnah und überzeugen mit einer umfassenden Darstellung der häufigsten Notfall-Symptome. Der Stil ist leicht verständlich und bleibt nicht nur mit seiner Werbung für einen verständnisvollen und empathischen Umgang mit den Patienten jederzeit persönlich und unterhaltsam.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.