01.02.2024 Rezensionen
Rezension: Krankenhaus Rating Report 2023 – die Revolution?!
Krankenhaus Rating Report 2023 – die Revolution?!
Boris Augurzky, Sebastian Krolop, Johannes Hollenbach, Daniel Monsees, Adam Pilny, Christoph M. Schmidt, Christiane Wuckel
1. Auflage 2023
233 S., medhochzwei
ISBN 978-3-86216-976-4
€ 359,00
Die neunzehnte Ausgabe des „Krankenhaus Rating Report 2023“ beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen, strukturellen und personellen Situation der Krankenhäuser in Deutschland bis zum Jahr 2022. Der Report benennt externe und interne Faktoren für die Ist-Situation und gibt einen Ausblick darauf, wie sich die Krankenhausstrukturen mittelfristig anpassen und entwickeln müssen. Eine große Rolle spielt dabei die 2022 angekündigte und 2023 eingeleitete Krankenhausreform, die – für die Autor:innen zurecht – als „Revolution“ bezeichnet wurde, da sie einen tiefgreifenden Umbau des Krankenhaus- und Versorgungssystems vorsieht. Datengrundlage des „Krankenhaus Rating Report 2023“ ist eine Stichprobe von 521 Jahresabschlüssen von Krankenhäusern aus dem Jahr 2020 und 525 aus dem Jahr 2021. Sie umfassen insgesamt 976 Krankenhäuser. Für das Jahr 2022 lagen noch keine Jahresabschlüsse in ausreichender Zahl vor.
Die Daten dienen den Autor:innen als Grundlage, die wirtschaftliche Entwicklung der Krankenhäuser bis zum Jahr 2021 darzulegen und zu analysieren. Dabei stellen sie fest, dass sich die ökonomische Lage im Klinikbereich nach einem guten Jahr 2020 wieder verschlechtert hat. Durch zu wenig Investitionsfördermittel von Seiten der Länder müssen die Kliniken, um ihre Substanz zu erhalten, eigene finanzielle Mittel einsetzen. Interessante Entwicklungen zeigt der Report auch im Bereich des Fachpersonals. So klären die Daten auf, warum es trotz steigender Anzahl an sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen im Gesundheitswesen eine Vielzahl von unbesetzten Stellen gibt, die perspektivisch nicht besetzt werden können.
Für die Projektion haben die Autor:innen die Jahresabschlüsse des Jahres 2021 unter Berücksichtigung der bereits über die Jahre 2022 und 2023 vorliegenden Erkenntnisse und beschlossener Gesetzesänderungen sowie der demografischen Entwicklung bis 2030 fortgeschrieben. Die Autor:innen nehmen an, dass die in den Pandemiejahren beobachtete geringe Leistungsmenge dauerhaft niedrig bleibt und es nur zu einem leichten demografisch bedingten Wachstum kommt. Weiterhin berücksichtigen sie die gestiegene Inflation sowie bereits beschlossene Kurzfristhilfen wie die Energiepreisbremse und den Härtefallfonds. Dabei spielen sie verschiedene Modelle durch, die aufzeigen, mit welchen Resultaten etwa bei einer Stabilisierungshilfe oder bei voranschreitender Ambulantisierung zu rechnen ist.
Im Ausblick beschäftigen sich die Autor:innen unter anderem mit der Krankenhausreform, die mit den geplanten Vorhaben des Umbaus sowohl des Vergütungssystems als auch der Krankenhausstrukturen für sie „revolutionären“ Charakter haben kann. Die angestrebte Reform formuliert für die Autor:innen implizit ein Zielbild der zukünftig möglichen Krankenhausstrukturen, die geprägt sein werden von einer höheren Auslastung der Häuser und einer Steigerung der Effizienz durch Zusammenlegung von Standorten.
Der Krankenhaus Rating Report 2023 bietet neben umfangreichen Daten und Grafiken eine ausführliche Beschreibung der Ist-Situation der Krankenhauslandschaft. Der Report erhält zudem Substanz, in dem die Autor:innen die Ursachen benennen. Einen Mehrwert bekommt er durch das Andenken realistischer Szenarien in der Zukunft und politischen Handlungsempfehlungen.
Meyer HJ, Päßler O: Rezension: Krankenhaus Rating Report 2023 – die Revolution?! Passion Chirurgie. 2024 Januar/Februar; 14(01/02): Artikel 04_05.
Autoren des Artikels
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer
Präsident des Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)Referat Presse- & Öffentlichkeitsarbeit/WeiterbildungskommissionLuisenstr. 58/5910117Berlin kontaktierenOlivia Päßler
Presse- & ÖffentlichkeitsarbeitBerufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)Luisenstraße 58/5910117Berlin kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
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