01.01.2008 BDC|Spektrum
Prof. Polonius ist 70 Jahre alt
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/2010/04/iStock-910994628_whitedesk-750x500.jpg)
Unser Präsident, Prof. Dr. Michael-Jürgen Polonius, wurde im Dezember letzten Jahres 70 Jahre alt. Wir alle, der gesamte Berufsverband, besonders aber die Menschen, die intensiv und täglich mit ihm zusammenarbeiten, beglückwünschen ihn zu diesem Geburtstag und wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.
Michael Polonius, wie ihn seine Freunde nennen, wurde vor 70 Jahren in Braunschweig geboren. Er verbrachte seine Jugend in Breslau, Berlin, Tirol und im Allgäu. Nach der Schulausbildung und Abitur in Braunschweig sowie der Ableistung des Wehrdienstes, schrieb er sich in der Universität ein. Bezeichnend für ihn, begann er mit einem Studium Generale, um dann ab 1960 Humanmedizin in Freiburg, Wien und Hamburg zu studieren. Parallel dazu belegte er im Zweitstudium Sport, war er doch bereits in der Schule ein begeisterter Turner.
Im Studium engagierte er sich in der studentischen Selbstverwaltung, war Fachschaftssprecher in der Vorklinik an der Universität Freiburg und im klinischen Teil des Studiums an der Universität in Hamburg. Nach Staatsexamen und Ableistung der Medizinalassistentenzeit begann er die eigentliche Weiterbildung als Resident in Boston und Detroit. Diese Zeit hat ihn in bemerkenswerter Weise geprägt. Seine intensiven Beziehungen zur angloamerikanischen Medizin, sowohl auf wissenschaftlichem Gebiet, als auch in der klinischen Praxis, sind wertvoll und wegweisend für sein weiteres Berufsleben.
Die Weiterbildung in der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie begann für Michael Polonius 1970 in der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf unter dem von ihm hochverehrten chirurgischen und akademischen Lehrer Prof. Rodewald. Die strenge chirurgische Schule an dieser Klinik hat ihn für seinen weiteren chirurgischen Werdegang entscheidend geprägt. Zum Ende seine Tätigkeit in Hamburg arbeitete er von 1982 bis 1984 gleichzeitig als Consultant in der Herzchirurgie am St. Antony Hospital in London. Sein klinisches und akademisches Interesse hatte immer eine internationale Seite. So war es für ihn selbstverständlich, später die Herzchirurgie in Murmansk / Russland mit aufzubauen.
Im Jahr 1985 übernahm Michael Polonius die Leitung der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie am Klinikum Dortmund und baute sie zu einer der bedeutendsten kommunalen Abteilungen der Herz- und Thoraxchirurgie in Deutschland aus. Von 1972 an war Michael Polonius bis vor wenigen Jahren Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und deren Präsident in der Zeit von 1997-1998.
2001 bis 2004 hatte er den Vorsitz im Unterausschuss des Ausschusses Krankenhaus im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), seit Beginn 2004 ist er unparteiisches Mitglied im G-BA und Vorsitzender des Krankenhausausschusses. Seine Fähigkeit zu Integration und Moderation wird dort ebenso geschätzt wie in unserem Berufsverband. Trotz seines außerordentlichen Engagements für die eigene Klinik und seine wissenschaftliche Gesellschaft hat sich Michael Polonius schon früh berufspolitisch engagiert. Seit 1974 ist er Mitglied des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen und war bis 2001 Vertreter der DGTHG sowie Referatsleiter Herzchirurgie im Präsidium des BDC. Wolfgang Müller-Osten, damaliger Präsident des BDC, erkannte sehr bald die offene, international stimulierte und allem Neuen zugewandte Art des jungen Kollegen Polonius. Dabei war dieser junge Kollege, wie man hört, durchaus konfliktfähig, gelegentlich wohl fast provokativ, aber immer konsensfähig und bereit, gemeinsam erarbeitete Konzepte zielorientiert weiter zu entwickeln.
Müller-Ostens Nachfolger, Herr Hempel, beauftragte ihn später, die seit 1973 bestehenden Kontakte zur UEMS und den gesundheitspolitischen Gremien in Brüssel zu intensivieren, wozu er nicht nur wegen seiner exzellenten Englischkenntnisse besonders geeignet war. Unter der Präsidentschaft von Jens Witte wurde Michael Polonius 2001 Vizepräsident des BDC und hatte nach Wittes Tod die außerordentlich schwierige Nachfolge anzutreten. Er hat sich in dieser für uns alle schwierigen Phase mit großer Umsicht, Geduld und seiner Integrationsfähigkeit den Respekt des Präsidiums und der Mitglieder des BDC, sowie seiner Gesprächspartner in Politik und Fachgesellschaften erworben.
Michael Polonius ist kein Freund hastiger, tagespolitisch motivierter Entscheidungen und plakativer Auftritte. Seine Stärken sind Souveränität, Integration und politische Weitsicht. Beste Voraussetzungen, die in einem großen Facharztverband wie dem BDC bestehenden Partikularinteressen zu kanalisieren und diesen im Interesse aller Mitglieder zu führen. Das Präsidium des Berufsverbandes dankt Michael Polonius für sein Jahrzehnte währendes Engagement und wünscht ihm für die Zukunft Energie und Schaffenskraft sowie persönliches Glück und beste Gesundheit.
Ad multos annos!
Autor des Artikels
![Profilbild von Tilman Mischkowsky](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/avatars/798/87129d90c11eef1bd8dd146a51d0cc5c-bpfull.jpg)
Prof. Dr. med. Tilman Mischkowsky
BDC-Vertreter in der Projektgruppe „Ökonomie und Ethik“ehem. vizepräsident des BDCMitglied der AOTrauma DeutschlandDüwellstr. 1787435Kempten kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.01.2011 BDC|Spektrum
Zukunftspläne – Vertreterin der Chirurginnen
Es ist wichtig, bei Frauen vermehrt das Interesse für die Chirurgie zu wecken, auch im Hinblick auf die heute überwiegende Anzahl weiblicher Medizinstudentinnen und junger Ärztinnen. Deswegen wird die Imagekampagne „Nur Mut! Kein Durchschnittsjob: ChirurgIn “ des BDC auch durch die Vertreterin der Chirurginnen aktiv unterstützt, ebenso wie die Präsenz auf Jobmessen etc.
01.01.2011 BDC|Spektrum
Ziele und Projekte der Referate des BDC
Auf Mitgliederversammlung des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen im April 2010 wurden neue Vertreter in das geschäftsführende Präsidium und in den Vorstand sowie neue Mandatsträger gewählt.
01.01.2011 BDC|Spektrum
Einheit der Deutschen Chirurgie
Das Projekt „Einheit der Deutschen Chirurgie“ wird die Herausforderung für den Berufsverband und die chirurgischen Fachgesellschaften im Neuen Jahr. BDC-Präsident Prof. Hans-Peter Bruch reflektiert in seinem Jahresbericht 2010 die wesentlichen Aktivitäten des BDC des ablaufenden Jahres und entwirft ein Programm für die Arbeit unseres Verbandes in den kommenden Jahren.
01.01.2011 BDC|Spektrum
Zukunftspläne – BDC|Akademie
Professor Dr. Schröder ist leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität Köln und führte als Präsidiumsmitglied zuletzt das Oberarzt-Referat. PD Dr. Krones ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marienhospitals Aachen. Im BDC-Präsidium repräsentierte er das Ressort Nachwuchsförderung. Schröder und Krones kooperierten bereits in der letzten Amtsperiode sehr erfolgreich in der Nachwuchsarbeit des Verbands. In der neuen Funktion wird diese enge Zusammenarbeit nahtlos fortgesetzt. Die neuen Akademieleiter haben sich dabei drei ehrgeizige Arbeitsziele gesetzt.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.