01.04.2011 Kinderchirurgie
Rezension: Kindertraumatologie
Kindertraumatologie
Marzi, Ingo (Hrsg.)
Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2010
2., überarb. u. aktualisierte Aufl., 2010, XII, 423 S. 611 Abb.
Geb., ISBN 978-3-642-00989-1
149,95 Euro
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Die „Kindertraumatologie“, herausgegeben von Professor Ingo Marzi unter Mitarbeit zahlreicher renommierter Kindertraumatologen, liegt nunmehr in der 2. (überarbeiteten und aktualisierten) Auflage vor.
In diese prägnanten Darstellungen fließen die umfassenden Erfahrungen der verschiedenen Autoren durch Hinweise auf die praktischen Konsequenzen und technische Tricks in die Behandlung kindlicher Verletzungen ein.
Im sehr umfangreichen speziellen Teil werden die Verletzungen im Kindesalter sehr übersichtlich nach topographischen Gesichtspunkten systematisch abgehandelt. Besonders wertvoll sind u. a. die jedem Kapitel vorausgehenden „physiologischen Befunde“, die die Fallstricke in der Diagnostik hervorheben.
Die einzelnen Kapitel berücksichtigen auch seltenere Traumafolgen im Kindesalter voll umfänglich, die genauso differenziert präsentiert werden wie häufige Verletzungsfolgen. Die jedem Kapitel nachgestellten Fallbeispiele machen anhand von Röntgenbildserien die Behandlungsprinzipien besonders anschaulich.
Zum Nachschlagewerk für den klinischen Alltag machen das Buch die tabellarisch zusammengefassten Darstellungen zu Diagnostik und Therapie der einzelnen Verletzungen unter Berücksichtigung der altersabhängigen Verfahren und Therapieziele.
Kritisch sind lediglich die fehlende Korrektur von Schreibfehlern, die fehlerhafte Zuordnung von Bildunterschriften (zum Beispiel Seite 17) und vor allem das sehr spärliche und nicht immer zu entscheidenden Textstellen führende Stichwortverzeichnis – als eine Folge der „Multiautorenschaft“ – festzustellen. Hier ist bei der Überarbeitung der 1. Auflage etwas versäumt worden. Dies schmälert aber den Wert der „Kindertraumatologie“ als Lehrbuch für den traumatologischen Unerfahrenen und als Nachschlagewerk für den traumatologisch Fortgeschritten in keiner Weise.
Inhaltlich wird vom Rezensenten lediglich die beschriebene Diagnostik des Morbus Perthes, Seite 256, kritisch gesehen. Hier wird als state of the art die röntgenologische Beckenübersichtsaufnahme (zum Seitenvergleich), die Lauenstein-Aufnahme der betroffenen Seite (2. Ebene), die Sonographie (zur Differentialdiagnose der Coxitis fugax) und das MRT gesehen.
Insgesamt kann auch die 2. Auflage als Standardwerk der Kindertraumatologie nur empfohlen werden.
Von Suchodolentz H. Buchrezension: Kindertraumatologie. Passion Chirurgie. 2011 März; 1 (3): Artikel 03_06.
Autor des Artikels
Dr. med. Harald von Suchodoletz
ChefarztKinder- und Jugendmedizinischen ZentrumsHELIOS Kliniken Schwerin GmbH kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
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