08.11.2023 Pressemitteilungen
Die Pflege als wichtige Säule des Gesundheitssystems muss wieder attraktiv werden
Im Vorfeld des Deutschen Krankenhaustags 2023 mahnt der Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC) an, endlich notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um den aktuellen akuten Pflegenotstand zu überwinden. „Wir begrüßen, dass die Zukunft der Pflege beim Deutschen Krankenhaustag intensiv thematisiert werden soll. Wir sind an einem Punkt, an dem der Personalmangel in der Pflege dazu führt, dass in den Kliniken bestimmte Leistungen nicht mehr erbracht werden können oder durch Studierende oder Ärztinnen und Ärzte notdürftig kompensiert werden müssen. Unser Gesundheitssystem droht zusammenzubrechen, wenn wir die Pflegeberufe nicht bald attraktiver gestalten und so den Menschen Anreize geben, sie – auch längerfristig – auszuüben“, so BDC-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer.
Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt immens. Im Jahr 2022 waren es 4,1 Millionen, Tendenz steigend. 1,9 Millionen Menschen arbeiteten 2022 in der Pflege, 200.000 Pflegerinnen und Pfleger fehlen für eine adäquate Pflegesituation in Deutschland. Dazu kommt, dass ausgebildete Pflegekräfte oft nicht lange in ihrem Beruf bleiben und durch Berufswechsel Patienten und Ärzteschaft nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die Unzufriedenheit über den Pflegeberuf liegt nicht nur im geringen Gehalt. Aktuelle Umfragen zeigen, dass Pflegekräfte außerdem die mangelnde Wertschätzung ihres Berufs kritisieren. Dazu kommen Stress und körperliche und psychische Belastungen, die durch die immer dünner werdende Personaldecke weiter zunehmen werden. Auch der gute und persönliche Kontakt zu den Patienten durch die angespannte Arbeitssituation fehlt den Pflegekräften. Zudem wollen sie stärker in Entscheidungsprozesse ihres Hauses eingebunden werden.
„Die jetzige Arbeitssituation steht mit den Erwartungen der nachfolgenden Generationen bezüglich eines auskömmlichen Gehalts, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Erfüllung im Job durch Sinnstiftung und Anerkennung in einem diametralen Verhältnis. Wenn sich hier nichts ändert, wird die Abwanderung in der Pflege zunehmen und die Lage sich weiter zuspitzen. Wir fordern daher jetzt sofort Maßnahmen und Kampagnen von Regierung, Verbänden und dem Management an den Krankenhäusern, den Pflegeberuf wieder attraktiv zu machen, um engagiertes Personal langfristig zu gewinnen“, erklärt Meyer.
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