01.05.2014 Qualitätssicherung
Editorial: Operation Patientensicherheit
Der Titel dieses Heftes ist bewusst gewählt:
Die “Operation Patientensicherheit” verstehen wir als einen umfassenden, komplexen und professionell zu gestaltenden Prozess – mit dem Ziel eines deutlich gesteigerten Resultats. Patientensicherheit steht im Fokus! Wir haben viel gelernt, erprobt und umgesetzt, insbesondere in der Chirurgie, die als “high risk”-Fachdisziplin klassifiziert wird. Wir stellen uns mit vielfältigen Verfahren auf die Gesellschaft der älter werdenden Menschen ein, aber wir sind noch lange nicht am Ziel (siehe Artikel ‚Patientensicherheit im Fokus’).
Unterstützung naht durch das Patientenrechtegesetz. Anfang 2014 wurde der Mindeststandard für ein klinisches Risikomanagement in Krankenhäusern und in der ambulanten ärztlichen Versorgung definiert. Der Gesetzgeber bewegt sich! (siehe Artikel ‚Mindeststandard für Risikomanagement’).
Wenn wir es richtig machen, steigern wir nicht nur die Sicherheit für Patienten, verhindern tragische Schicksale, sondern wir senken auch die Kosten, die im Schadenfall nicht unerheblich sind (siehe Artikel ‚Worst Case’) und wir reagieren nicht zuletzt auf die Anforderungen der Versicherungswirtschaft, die zunehmend die Risikoabsicherung nur noch übernehmen will, wenn Präventionsmaßnahmen nachhaltig und wirksam etabliert wurden (siehe Artikel ‚Haftpflichtversicherung im Heilwesen – Quo vadis?’).
Was also tun?
Zunächst einmal müssen wir mit Blick auf den Patienten, aber auch mit Blick auf alle beteiligten professionellen Berufsgruppen, die Prozesse in der Chirurgie und in der Vernetzung mit anderen medizinischen Fachdisziplinen, z. B. mit der Pflege, so gestalten, dass stets ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet ist. So, dass mögliche Komplikationen früh erkannt und rechtzeitig abgewendet werden. Dabei helfen uns die Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (siehe Artikel ‚Das APS…’) und ein 30-Punkte-Katalog für ein klinisches Risikomanagement in der Chirurgie (siehe Artikel ‚30-Punkte…’).
„Operation Patientensicherheit” versteht sich als Leitfaden, um die richtigen Instrumente, Methoden und Verfahren zur Förderung der Patientensicherheit richtig, bedarfs- und zielgerecht zur Anwendung zu bringen.
Viel Erfolg dabei!
Peter Gausmann
Autor des Artikels
Dr. Peter Gausmann
GeschäftsführerGRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbHEcclesiastraße 1-432758Detmold kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.12.2017 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Hygienepersonal fehlt noch in vielen Krankenhäusern
Nach einer Antwort der Bundesregierung im Jahr 2017 verfügen immer noch viele Krankenhäuser über keinen Krankenhaushygieniker und sogar keine Hygienefachkraft.
01.11.2017 Safety Clip
Safety Clip: Patient Blood Management
Zwischen 10 und 50 Prozent aller chirurgischen Patienten leiden zum Zeitpunkt des operativen Eingriffs an einer Blutarmut [1]. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Frauen mit einem Hämoglobin-Wert (Hb) unter 12 g/dl und Männer mit einem Hb-Wert unter 13 g/dl als anämisch bezeichnet. Erfolgt keine Korrektur, werden diese Patienten unnötigen Risiken ausgesetzt, da eine präoperative Anämie nicht nur die Wahrscheinlichkeit postoperativer Komplikationen, die Morbidität sowie die Sterblichkeit erhöhen kann, sondern auch einen unabhängigen Risikofaktor für den perioperativen Bedarf einer Fremdbluttransfusion darstellt.
01.11.2017 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Lagerung von Speisen auf Station
Auf vielen Krankenhausstationen sind oft – vor allem mittags – Patienten nicht anwesend, wenn das Essen ausgegeben wird. Dies ist meist auf gleichzeitig laufende Diagnostik zurückzuführen. Auf manchen Stationen betrifft dies bis zu 50 Prozent der Patienten. Fast alle Patienten möchten im Verlauf des Nachmittags, wenn sie zurück sind, ihr Essen noch zu sich nehmen.
01.10.2017 Safety Clip
Safety Clip: Kaltverschweißung – Ein häufiges Problem in der Chirurgie und geeignete Lösungsansätze
Die sogenannte Kaltverschweißung tritt immer wieder auf, wenn bei der Entfernung von Fremdmaterial (Osteosynthesematerial) großer Druck auf Metallteile ausgeübt wird, z. B. beim Herausdrehen von Schrauben. Kommt es bei einer Kaltverschweißung zu Zwischenfällen, können die daraus resultierenden Folgen für den Patienten sowie den Arzt verheerend sein. Das folgende Fallbeispiel verdeutlicht die Risiken der Kaltverschweißung und unterstützt die Ableitung geeigneter Präventionsmaßnahmen.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.