01.12.2023 Qualitätssicherung
Award für Hochzuverlässigkeit in Medizin und Pflege verliehen
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/2024/02/image_01-750x500.jpg)
Ecclesia Gruppe und Gesundheitsstadt Berlin zeichnen Gesundheitsprojekte mit Vorbildfunktion aus
Eine sichere Patientenversorgung lebt von exzellenter und zuverlässiger Routine. Eine Routine, die ohne professionelle Teams und deren täglichen Einsatz für die Patientensicherheit nicht denkbar wäre. Die Ecclesia Gruppe und der Gesundheitsstadt Berlin e. V. haben in Berlin erstmals einige dieser Teams mit einem HRO-Award ausgezeichnet.
Am 9. November verliehen die Ecclesia Gruppe und der Gesundheitsstadt Berlin e.V. beim 17. Nationalen Qualitätskongress Gesundheit in Berlin den ersten HRO-Award. Gleich drei Teams wurden mit dem Preis für High Reliability Organizations (HRO) ausgezeichnet:
- BG Klinikum Bergmannstrost Halle gGmbH, Saale
- Krankenhaus der Elisabethinen GmbH in Graz (Österreich)
- Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH, Pinneberg
Die Preisträger und ihre Projekte
Die Preisträger sind in der direkten Versorgung von Patientinnen und Patienten tätig. Sie arbeiten jederzeit höchst zuverlässig, trainieren kontinuierlich und optimieren Abläufe bis ins Detail. Dr. Michael Weldi, Leiter der Stabsstelle Patientensicherheitsmanagement und Organisationsentwicklung im Krankenhaus der Elisabethinen, erklärt: „Höchstmögliche Patientensicherheit ist bei den Elisabethinen in Graz als klares Unternehmensziel definiert und somit auch allen Mitarbeitenden als Ziel bewusst. Den Fokus auf Hochzuverlässigkeit haben wir bereits vor mehreren Jahren in der Patientensicherheitsstrategie unseres Krankenhauses verankert.“ Er freue sich über die Möglichkeit „diese Taten mit dem Preis nach innen und nach außen sichtbar werden zu lassen“, so Dr. Weldi weiter. Den Award erhielt sein Haus für die Organisation pulmologischer Eingriffe als HRO-Versorgungsprozesse.
Auch für Thomas Krautz, stellvertretender Ärztlicher Leiter im Rettungsdienst der RKiSH steht die Patientensicherheit an erster Stelle: „Patientensicherheit hat in der RKiSH einen zentralen Stellenwert. Bei der Umsetzung im Rettungsdienst, wo die eigentliche Arbeit im Notfalleinsatz dezentral und in kleinen Teams erfolgt, ist es sinnvoll, neue Ansätze zu entwickeln.“ Ausgezeichnet wurden er und sein Team für die höchst zuverlässige Sicherheitskultur bei der Anwendung invasiver Maßnahmen durch Notfallsanitäterinnen und -sanitäter. Ebenso wie seine Mitstreiter möchte er mit dem Preis sein HRO-Konzept publik machen, um anderen Einrichtungen aufzuzeigen, was möglich ist. Seine Empfehlung sei „einfach anzufangen und Sicherheitssysteme dann schrittweise zu erweitern und logisch aufeinander abzustimmen.“ Krautz erklärt: „Unser Feedbacksystem wurde schrittweise standardisiert und professionalisiert, es folgten regelmäßige Analysen der Ergebnisse und das Etablieren von Fallkonferenzen.“
Darüber hinaus halte Thomas Krautz es für besonders wichtig „Mitarbeitende von den Zielen eigener Bestrebungen zu überzeugen und sie einzubinden“ und betont deshalb: „Insbesondere soll der Preis die hervorragende Arbeit unseres Feedback-Teams würdigen und in den Mittelpunkt stellen.“
Für Jan Richter, dem Leiter des Ressorts Strategische Unternehmensentwicklung und Corporate Governance im BG Klinikum Bergmannstrost ist der Preis ebenfalls „eine tolle Auszeichnung für den teamorientierten Ansatz.“ In der Versorgung Schwerstverletzter müssen unsere Teams des interdisziplinären Notfallzentrums 24/7 hochverfügbar und belastbar sein. Dabei hat die Patientensicherheit höchste Priorität. Aus diesem Grund liegt, neben dem klassischen Schockraumtraining, unser Fokus auf der Stärkung und Entwicklung der Mitarbeitenden – mit Trainingsprogrammen zur interpersonellen Kompetenz, umfassenden Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, Resilienztrainings und Führungskräfteentwicklung“, erklärt Richter weiter. Jan Richter sei gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig, mit allen geeigneten Mitteln und rund um die Uhr eine bestmögliche und sichere Patientenversorgung zu gewährleisten. Das BG Klinikum bekam den Preis für die Adaption des Trauma-Schockraummanagements um weitere Indikationen der Notfallversorgung überreicht.
Warum ein HRO-Award?
Die Aussagen der Preisträger decken sich mit denen der Initiatoren des Awards. „Die Orientierung am Patientenwohl ist Fundament einer modernen und sicheren medizinischen Gesundheitsversorgung. Dementsprechend sind die systemische Betrachtungsweise der angewendeten medizinischen und organisatorischen Verfahren und Prozesse und die Sicherheit der am Behandlungsprozess beteiligten Akteure und Mitarbeitenden von höchster Bedeutung“, erklärt Dr. med. Iris Hauth, Vorstandsvorsitzende von Gesundheitsstadt Berlin. „Mit dem HRO-Award werden Organisationen ausgezeichnet, die sich in diesem Bereich in besonderer Weise verdient gemacht haben,“ führt die Medizinerin aus. Dr. Peter Gausmann, Experte für Patientensicherheitsmanagement der Ecclesia Gruppe, ergänzt: „Mit dem Preis würdigen wir nicht nur die Arbeit der Teams, sondern bringen zugleich ihre Projekte für die Patientensicherheit an die Öffentlichkeit, sodass sie für andere Einrichtungen als Vorbild dienen und zu einer spürbaren Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen“. Denny Tesch, CFO der Ecclesia Gruppe, geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: „Wir kümmern uns um den Versicherungsschutz und das Risikomanagement von mehr als der Hälfte aller deutschen Krankenhäuser und wissen, nicht nur die Patientinnen und Patienten erwarten ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Versorgung, sondern auch die Versicherer.“ Tesch schlägt damit die Brücke zum Versicherungsmakler und erklärt: „Eine sicherere Patientenversorgung bedeutet eine bessere Versicherbarkeit.“
Mehr Informationen zum HRO-Award: https://www.ecclesia-gruppe.de/hro-award/
Kontakt:
Ecclesia med GmbH
+49 5231 603-6363
[email protected]
Autoren des Artikels
![Profilbild von Peter Gausmann](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/avatars/53/0e394318a3be637839cfc460aef68587-bpfull.jpg)
Dr. Peter Gausmann
GeschäftsführerGRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbHEcclesiastraße 1-432758Detmold kontaktieren![Avatar](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/2022/07/no_user.jpg)
Jessica Scharf
Unternehmenskommunikation Ecclesia GruppeEcclesiastraße 1 – 432758Detmold kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.01.2018 Safety Clip
Safety Clip: Leanmanagement und Patientensicherheit – Gegensätze oder wertvolle Synergien?
Seit den 1980er Jahren ist zu beobachten, dass sich zumeist karitative Krankenhauseinrichtungen zu kommerziell ausgerichteten Gesundheitsunternehmen entwickeln. Diese Entwicklung wird seit Beginn der 1990er Jahre zunehmend auch durch politische Eingriffe begleitet, die auf strukturelle Veränderungen abzielen. So fordert das zum 1. Januar 1993 in Kraft getretene Gesundheitsstrukturgesetz [1] die Subjektstellung des Patienten. Demnach soll der Patient nicht mehr wie bisher als Objekt einer Behandlung gesehen werden, sondern als Beteiligter mit eigenen Bedürfnissen, Problemen und Eigenkompetenz. Folglich werden Service und Dienstleistung im Gesundheitssektor zu festen Begriffen.
01.12.2017 Fehlermanagement
Safety Clip: Lernen aus Fehlern und Schadenereignissen
Als Eingriffsverwechslung werden operative Eingriffe an der falschen Stelle (Körperteil, Organ, Seite bei paarigen Körperteilen oder Organen) oder am falschen Patienten, aber auch falsche Eingriffsarten definiert.
01.12.2017 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Hygienepersonal fehlt noch in vielen Krankenhäusern
Nach einer Antwort der Bundesregierung im Jahr 2017 verfügen immer noch viele Krankenhäuser über keinen Krankenhaushygieniker und sogar keine Hygienefachkraft.
01.11.2017 Safety Clip
Safety Clip: Patient Blood Management
Zwischen 10 und 50 Prozent aller chirurgischen Patienten leiden zum Zeitpunkt des operativen Eingriffs an einer Blutarmut [1]. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Frauen mit einem Hämoglobin-Wert (Hb) unter 12 g/dl und Männer mit einem Hb-Wert unter 13 g/dl als anämisch bezeichnet. Erfolgt keine Korrektur, werden diese Patienten unnötigen Risiken ausgesetzt, da eine präoperative Anämie nicht nur die Wahrscheinlichkeit postoperativer Komplikationen, die Morbidität sowie die Sterblichkeit erhöhen kann, sondern auch einen unabhängigen Risikofaktor für den perioperativen Bedarf einer Fremdbluttransfusion darstellt.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.