Das Seminar, welches sich insbesondere an klinisch tätige Oberärzte und Chefärzte wandte, war für den ersten Tag schnell ausgebucht. Entsprechend dem Konzept dieser innovativen Seminarreihe wurde einem begrenzten Kreis von Teilnehmern am ersten Tag die Gelegenheit gegeben, in drei OP-Sälen den Experten beim Operieren auf die Finger zu schauen. In zwei Sälen wurde von Prof. Hölscher und Prof. Schröder jeweils eine transthorakale en-bloc Ösophagektomie mit Rekonstruktion durch Magenhochzug (Ivor-Lewis Operation) demonstriert, wobei die abdominelle Interponatvorbereitung laparoskopisch durchgeführt wurde. In einem dritten Saal operierte PD Dr. Gutschow eine Patientin mit einem Up-side-down Magen, bei welcher er laparoskopisch eine Reposition mit netzverstärkter Hiatoplastik und Gastropexie vornahm. Im gleichen Saal wurde anschließend noch eine konventionelle Gastrektomie mit 2-Feld-Lymphadenektomie demonstriert. In allen Sälen hatten die Teilnehmer ausreichend Gelegenheit, die technischen Details der Operationen zu verfolgen und standen zum Teil als Assistenz mit am Tisch. Der erste Tag wurde durch ein gemeinsames Abendessen der Operateure und Kursteilnehmer abgerundet, bei welchem die fachlichen Diskussionen bei Kölsch und Kölner Küche in einem Brauhaus weiter fortgesetzt wurden.
Am zweiten Tag des Seminars wurde einem größeren Kreis von Interessierten in kompakter Form der gegenwärtige chirurgische Wissenstand zum Thema „Oberer Gastrointestinaltrakt“ präsentiert. Dieser Seminartag war in drei Blöcke „Funktionelle Erkrankungen“, „Interdisziplinäre Therapie der Früh- und lokal fortgeschrittenen epithelialen Tumoren“ und „Chirurgische Therapie“ gegliedert. In den Pausen diskutierten die Teilnehmer mit einem ausgesuchten Kreis von Industrievertretern die am praktischen Tag eingesetzten Produkte. Neben Referenten aus der Kölner Klinik waren bundesweit anerkannte Experten eingeladen worden, die kompetent ihr Fachgebiet vertraten. Bei allen Referaten stand der klinische Bezug zur chirurgischen Praxis ganz im Vordergrund. Ein von den Teilnehmern ausgefüllter Evaluationsbogen bestätigte mit überdurchschnittlich guten Noten die gute Didaktik und Präsentation der einzelnen Referate und gleichzeitig auch das Konzept dieses Seminares. Die BDC-Akademie dankt an dieser Stelle ausdrücklich allen Referenten für ihre unentgeltliche Teilnahme an diesem Seminar.
Insgesamt zeigten die vielen Gespräche mit den Teilnehmern, dass das Gesamtkonzept dieses Seminares durchweg positiv beurteilt wurde. Insbesondere die Kombination aus Theorie und Praxis wurde von den Teilnehmern als Qualitätsmerkmal hervorgehoben. Insofern scheint dieses innovative Fortbildungsangebot auf dem gegenwärtigen Markt eine sinnvolle und notwendige Ergänzung darzustellen. Die nächsten Seminare zur bariatrischen Chirurgie in Leipzig (Leitung: Prof. Shang) und zur hepatobiliären Chirurgie in Frankfurt (Leitung: Prof. Bechstein) werden zeigen, ob sich dieser erste Eindruck bestätigt und diese neue Seminarreihe der BDC-Akademie in Zukunft im individuellen Fortbildungsprogramm viszeralchirurgischer Kollegen einen festen Platz einnehmen wird.