25.08.2021 Wissen
Editorial zur Passion Chirurgie im September
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in der aktuellen Ausgabe liegt der Schwerpunkt auf den Bereichen Unfallchirurgie und Notfallmanagement. Beide Themen stehen in einem sehr engen Zusammenhang. Das Notfallmanagement beginnt bereits bei der präklinischen Rettung, wird in der Klinik in den zentralen Notaufnahmen fortgesetzt und endet erst nach Abschluss einer möglichst erfolgreichen ambulanten oder stationären Rehabilitation. Aus diesem Grunde reicht das Fortbildungsangebot für Unfallchirurgen vom Prehospital Trauma Life Support (PHTLS) bis zum Advanced Trauma Life Support-Kurs (ATLS). Durch die Einrichtung der Traumazentren, die sich in lokale, regionale und überregionale Traumazentren gliedern, ist es gelungen, die Notfallversorgung der Unfallchirurgie auf ein neues Level zu heben und die Qualität der Versorgung mit Hilfe des Traumaregisters zu überprüfen und stetig zu verbessern.
Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang, dass die Erfassung der Daten für das Traumaregister derzeit aufgrund datenrechtlicher Bestimmungen deutlich erschwert ist. Alle Beteiligten sind bemüht, die aufgetretenen Probleme zeitnah zu lösen. Analog hierzu hat die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie auch ein Handtraumaregister etabliert, welches über die Akademie der Unfallchirurgie GmbH (AUC) betreut wird. Aus meiner Sicht ist es extrem wichtig, sich auch als Unfallchirurg bereits bei der präklinischen Rettung als Notarzt zu engagieren und die neue Zusatzbezeichnung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ zu erwerben. Wir dürfen auf keinen Fall den Fehler früherer Jahre machen, diese neuen Aufgaben anderen Fachbereichen, zum Beispiel der Anästhesie, zu überlassen. Es sollten daher möglichst viele Chirurgen und Unfallchirurgen diese neue Zusatzbezeichnung erwerben und, wenn möglich, im Rahmen der Übergangsbestimmung auch die Chefärzte der Kliniken, um sich in der Leitung der zentralen Notaufnahme zu engagieren.
Neben der Vorstellung des Curriculums Osteosynthese von Professor Hahn finden Sie in diesem Heft auch einen Beitrag zur Kindertraumatologie von Dr. Janko in Zusammenarbeit mit den Professoren Marzi und Frank der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Universitätsklinikum Frankfurt. Ebenso wie die Alterstraumatologie ist dieser Bereich in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der unfallchirurgischen Betrachtung und Bemühung gerückt. In der Kindertraumatologie stellt sich die Frage, ob sie auch in Kliniken durchgeführt werden kann, die keine eigenständige pädiatrische Abteilung haben.
Erfreulich ist, dass aufgrund der sinkenden Covid-19-Inzidenz auch die Fortbildungsaktivitäten in Präsenzformaten wieder gesteigert werden können. Der persönliche Austausch kann durch digitale Fortbildungsformate nicht ersetzt werden. So finden im Herbst und Winter bereits wieder zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen teils auch in Hybridformaten statt, sowohl von der Deutschen Akademie für chirurgische Fort- und Weiterbildung des BDC als auch von der AUC. Vom 2. bis 4. September hat die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie in Münster einen Jahreskongress abgehalten im vollständigen Präsenzformat, wie es hier bereits im Oktober 2020 gelungen ist.
Vom 26. bis 29. Oktober 2021 findet der Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin statt. Das Thema des Kongresses lautet: Vereinte Vielfalt. Dieses Motto gilt aus meiner Sicht gleichermaßen für die gesamte deutsche Chirurgie und die Arbeit des BDC. Bei aller erforderlichen Spezialisierung ist ein intensiver Austausch und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der operativen Fächer in gegenseitigem Respekt unverzichtbar.
Dr. Walter Schäfer
Schäfer W: Editorial. Passion Chirurgie. 2021 September; 11(09): Artikel 01.
Weitere Artikel zum Thema
25.06.2018 Plastische/Ästhetische Chirurgie
25 Jahre Facharzt für Plastische Chirurgie
„Unsere vor 50 Jahren gegründete Fachgesellschaft erreichte vor einem Vierteljahrhundert den wohl wichtigsten Meilenstein. Auf dem Deutschen Ärztetag 1992 wurde der Facharzt für Plastische Chirurgie in der ärztlichen Weiterbildungsordnung verankert und dann ab 1993 in den Landesärztekammern umgesetzt“, berichtet Prof. Dr. Riccardo Giunta, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC).
25.06.2018 Panorama
Friedensdorf International – Leben verändern helfen
Seit über 50 Jahren holt Friedensdorf International Kinder zur medizinischen Versorgung nach Europa. Leider sind dieser Hilfe inzwischen Grenzen gesetzt. Bundesweit sinkt die Möglichkeit der Krankenhäuser Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten eine kostenlose Behandlung zu schenken. Die Gründe für den Freibettenmangel sind vielfältig: erhöhter Kostendruck in den Krankenhäusern, Personalmangel, verschärfte Hygienebestimmungen, zunehmende Spezialisierung der Fachgebiete und Zusammenlegungen von Kliniken zu Verbundkrankenhäusern. Auch verringert sich die Verweildauer der Kinder in den Krankenhäusern stetig, was für das Friedensdorf einen entsprechend höheren pflegerischen und postoperativen Aufwand in der Oberhausener Heim- und Pflegeeinrichtung bedeutet.
01.06.2018 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Einladung zum 136. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
zum 136. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie dürfen mein Organisationsteam und ich Sie ganz herzlich nach München einladen. Wir freuen uns, dass die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) durch ihre Jahrestagungen den Kongress aufwerten und thematisch bereichern.
01.06.2018 Schaufenster
Schaufenster Juni 2018
Chirurgen und Pflegerat fordern steuerfinanziertes Sofortprogramm für Pflege Immer häufiger
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.