29.11.2017 Pressemitteilungen
BDC zum Qualitätsmonitor 2018: Mindestmengen als alleinige Qualitätsindikatoren unzureichend
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/2016/10/presseteaser-e1476436646639.jpg)
Berlin, 29. November 2017: Zu dem aktuellen Qualitätsmonitor 2018 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) erklärt der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer:
„Der BDC spricht sich generell für die Spezialisierung innerhalb der Chirurgie aus. Eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei komplexen Maßnahmen kann am besten über den Weg einer Zentralisierung erreicht werden, wie einige europäische Nachbarländer bereits zeigen. Gerade bei der Durchführung komplexer Behandlungsoptionen einschließlich operativer Maßnahmen, vor allem in der onkologischen Chirurgie, konnte die Ergebnisqualität bei einer gewissen Anzahl durchgeführter Maßnahmen bei gleichzeitiger Steigerung der Prozess- und Strukturqualität im interdisziplinären Konzept verbessert werden. Aber genauso klar ist auch, dass Mindestmengen als alleinige Qualitätsindikatoren nicht ausreichen, ganz wesentlich ist, die Indikationsqualität zu berücksichtigen.
Die generelle Ausweitung der Mindestmengenregelungen ist daher keine Lösung. Mindestmengen sind kein Allheilmittel gegen Schwächen des Gesundheitssystems und jede Ausweitung von Mindestmengen innerhalb der Chirurgie muss detailliert geprüft werden – vor allem müssen den geforderten Mindestmengen möglichst evidenzbasierte Daten zugrunde liegen.
Basierend auf dem aktuellen Qualitätsmonitor fordert die AOK einen konsequenten Umbau der Versorgungslandschaft mit Einrichtung von hochspezialisierten Zentren; dafür müsse der Gesetzgeber 75 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 bereitstellen. In den Strukturfonds sind hierfür bisher lediglich eine Milliarde Euro vorgesehen. Dabei stellt sich nun die Frage, warum sich die Kostenträger einer verbesserten Finanzierung von Zentren bisher eher verweigert haben.“
Weitere Artikel zum Thema
04.07.2017 Pressemitteilungen
Umstrittene Prämien: Chirurgen kritisieren Qualitätsmessung der AOK
Laut aktuellem Nachtrag zum Strukturvertrag zwischen der AOK Hessen und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen können Vertragsärzte mit einer Zuschlagsprämie rechnen, wenn sie Patientinnen und Patienten an Krankenhäuser überweisen, die nach Einschätzung der AOK bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) sieht diese Vorgehensweise als Versuch, die Krankenhauslandschaft mithilfe von Zuwendungen zu regulieren. Dies sei allerdings Aufgabe der Politik – nicht der Krankenkassen.
22.06.2017 Pressemitteilungen
Belegarztwesen neu denken und gestalten
Mit Blick auf die Bundestagswahl wird die Entwicklung der Versorgungslandschaft in Deutschland viel diskutiert. Kooperationen zwischen den ambulanten und stationären Sektoren stehen dabei oft im Vordergrund. Das Belegarztsystem überwindet wie kein anderes Versorgungssystem ohne Verluste die Hürden der Sektorengrenzen. Daher spricht sich der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) für eine Stärkung der Belegärztinnen und -ärzte aus und unterstützt die Vorschläge des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi) in dessen aktuellem Gutachten [1].
06.06.2017 Pressemitteilungen
Antikorruptionsgesetz darf sektorenübergreifende Versorgung nicht gefährden
Das Antikorruptionsgesetz hat zu einer starken Verunsicherung bei vielen niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten geführt, die seit langem mit Krankenhäusern kooperieren und so zur gewünschten sektorenübergreifenden Versorgung beitragen. Dies geht aus Online-Umfragen hervor, die der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) und der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) durchgeführt haben. Den Antworten zufolge werden vielfach bewährte Kooperationsverträge zwischen Niedergelassenen und Kliniken dahingehend überprüft, ob sie mit den Bestimmungen des Antikorruptionsgesetzes kompatibel sind. Doch statt zu größerer Sicherheit führt dieses Vorgehen nicht selten zu mehr Unsicherheit über die künftige korrekte Vertragsgestaltung und in nahezu allen Fällen zu einer schlechteren Bezahlung der Niedergelassenen.
01.06.2017 Pressemitteilungen
Nur Mut: Chirurgie zum Mitmachen in Langen
Am 10. Juni 2017 kommen rund 40 Medizinstudierende nach Langen zum Workshop „Chirurgie zum Mitmachen“. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) veranstaltet den eintägigen Workshop gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. med. Ernst Hanisch, Vorsitzendender des BDC-Landesverbands Hessen und Chefarzt der Asklepios Klinik Langen.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.