25.11.2021 BDC|News
Koalitionsvertrag: Übergreifende Gesundheitsversorgung nur unter Beteiligung beider Sektoren
Pressemitteilung des BDC zur Vorstellung des Koalitionsvertrages am 24.11.2021
Berlin, den 25.11.2021 – Der im Vertrag der sogenannten „Ampelkoalition“ aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP für den Gesundheitsbereich vorgesehene Ausbau der Versorgung an der Sektorengrenze ist naheliegend und sachgerecht. Die geplanten integrierten Gesundheits- und Notfallzentren eröffnen die Chance, die Versorgung stärker am Bedarf der Bevölkerung auszurichten. „Gerade die Einbeziehung kurzstationärer Leistungen in dieses Konzept sehen wir sehr positiv. Allerdings muss der Gesetzgeber klarstellen, dass Leistungserbringer sowohl aus dem ambulanten als auch dem stationären Sektor in diesem Grenzbereich versorgen dürfen“, sagt Dr. Jörg Rüggeberg, Vizepräsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC).
Das soll sich auch im Vergütungssystem widerspiegeln: Die neuen, „ambulantisierten“ Leistungen sollen sektorengleich über sogenannte Hybrid-DRGs vergütet werden. „Im Endeffekt kommt es natürlich darauf an, welche Kalkulation genau man den Hybrid-DRGs zugrunde legt. Die Vergütung durch Hybrid-DRGs sollte man unbedingt dazu nutzen, auch kurzstationäre Aufenthalte in den neuen Versorgungsbereich zu integrieren“, so Dr. Friederike Burgdorf, Geschäftsführerin des BDC. „Allerdings wäre es wünschenswert, sektorübergreifende Versorgung nicht nur bei ambulanten Patienten oder sogenannten Kurzliegern umzusetzen, sondern zusätzlich Wege zu öffnen, institutionelle Grenzen in der Gesamtbehandlung der Patienten zu beseitigen und entsprechende Kooperationsmodelle zu fördern“, erklärt Dr. Rüggeberg.
Den auch in der Krankenhausplanung und -finanzierung gezeigten Reformwillen begrüßt der BDC grundsätzlich. So soll die Planung künftig statt auf Fachabteilungen auf Leistungsgruppen (zum Beispiel Endoprothetik oder Wirbelsäulenchirurgie) und auf Versorgungsstufen (also Primär-, Grund-, Regel-, Maximalversorgung, Uniklinika) basieren und sich zum Beispiel an der Erreichbarkeit und demografischen Entwicklung orientieren. Auch bei der Krankenhausfinanzierung sollen die Versorgungsstufen künftig eine Rolle spielen. Zusätzlich sollen erlösunabhängige Vorhaltepauschalen das System ergänzen. In Bundesländern, die diese „Leitplanken“ umsetzen, übernimmt der Bund dann einen Anteil der Investitionsfinanzierung. Im Gegenzug sollte der Bund nach Auffassung des BDC auch mehr Planungsbefugnisse erhalten, um länderübergreifende Aspekte besser berücksichtigen zu können.
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer, Präsident des BDC, sagt: „Bei alldem müssen wir aber ein gesundes Maß finden. Reformen sind insgesamt gut, wenn der Saldo zwischen Aufwand und Nutzen positiv ist, insbesondere, wenn ein deutliches qualitatives Plus in der Versorgung der Bevölkerung daraus resultiert. Reformen dürfen aber nicht zum Selbstzweck werden. Vor allem dürfen wir die Leistungserbringer nicht mit noch mehr bürokratischen Vorgaben belasten. Nicht zuletzt sieht die Ampelkoalition ja auch ein „Bürokratieabbaupaket“ vor. Dieses Vorhaben muss im Endeffekt auch wirklich umgesetzt werden.“
Weitere Artikel zum Thema
13.10.2016 BDC|News
BDC|Schleswig-Holstein: Jahrestreffen 2016
Am 09. November findet das diesjährige Jahrestreffen des Landesverbandes BDC|Schleswig Holstein statt. Der Landesverbandsvorsitzende Dr. med. Ralf Schmitz lädt Sie herzlich ein, aktuelle Themen wie die chirurgische Weiterbildung gemeinsam zu diskutieren. Das Treffen wird im Haus des Sports in Kiel stattfinden.
07.10.2016 BDC|News
Passion Chirurgie: Gefäßchirurgie – ein starkes Fach mit Zukunft
In dieser Ausgabe der Passion Chirurgie dreht sich alles um die Gefäßchirurgie. In den letzten Jahren ist es vor allem durch die demografische Entwicklung zu einer deutlichen Zunahme von Gefäßerkrankungen gekommen. Damit hat auch die Gefäßchirurgie zusätzlich an Bedeutung gewonnen.
26.09.2016 BDC|News
BDC|Berlin: Jahresversammlung 2016
Nachdem wir im letzten Jahr das Thema „Chirurgische Weiterbildung“ erörtert haben, möchten wir in diesem Jahr das Thema „Chirurgische Karriere und Familie“ bei der Jahresversammlung des Landesverbandes BDC|Berlin mit Ihnen diskutieren – am 09. November 2016.
20.09.2016 BDC|News
BDC|Westfalen-Lippe: Jahrestreffen 2016
Wir laden Sie ganz herzlich zum Jahrestreffen 2016 unseres Landesverbandes BDC|Westafalen-Lippe am Jahrestreffen 2016 am 28.10.2016 in der Akademie Mont-Cenis in Herne ein. Das Jahrestreffen ist eingebettet in die 183. Jahrestagung der Vereinigung niederrheinisch-westfälischer Chirurgen.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.