11.02.2020 BDC|News
20 Gesetze in 20 Monaten: Aktuelle Herausforderungen in der chirurgischen Praxis
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/2019/09/slider_bundeskongress_2020-750x391.jpg)
Wie bewerten ÄrztInnen ihre ersten Erfahrungen mit der Umsetzung der Vielzahl an gesundheitspolitisch relevanten Reformen für die Chirurgie? Und welche Chancen und Risiken stellt die Dynamik der aktuellen Gesetzgebung für den Berufsstand dar? Erfahrungsberichte und Handlungsempfehlungen, beispielsweise zur Umsetzung des Terminservice- und Versorgungsgesetzes oder zu den Auswirkungen der EBM-Reform, zählten zu den Hauptthemen des berufspolitischen Teils des diesjährigen Bundeskongress Chirurgie in Nürnberg. Weitere wichtige Diskussionsfelder waren die Rollenverteilung der ambulant und stationär tätigen Ärzte in der Weiterentwicklung der sektorenübergreifenden Versorgung, Kooperationsmodelle und Finanzierung. Der BDC brachte seine Expertise wie in den letzten Jahren in Form von Vorträgen bei Symposien und Sitzungen auf dem Kongress ein, der unter dem Leitthema „Freiberuflichkeit und Kollegialität“ stand.
Ausgehend von diesem Leitgedanken, waren sich viele der Referenten in ihrem Plädoyer an die teilnehmenden ÄrztInnen einig, dass die Einheit der Chirurgie ein gemeinsames Ziel sein sollte. Aktuell muss vor allem an gemeinsamen Lösungswegen gearbeitet werden, um dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken. Sorgen bereitete den Experten die perspektivische Absicherung der chirurgischen Grundversorgung in den nächsten 5 bis 10 Jahren, da insbesondere die Allgemeinchirurgie mit enormen Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat. Das verdeutlichten auch die Impulsvorträge zur Kongresseröffnung. „Hier könnte das Bündeln von Fachkompetenzen und Spezialisierungen, auch über die Grenzen der eigenen Praxen hinaus Lösungsansätze bieten“, erklärte Dr. Kalbe, Vizepräsident des BDC. Auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Prof. Schmitz-Rixen, betonte, dass eine mächtige demographische Umwandlung in Gang sei, da die so genannte Babyboomer-Generation langsam abtrete, die nachfolgende Generation jedoch mit anderen Ansprüchen und mit einer Motivation nach Veränderung auf den Markt komme.
Umso sinnvoller war die Ausweitung des im vergangenen Jahre erfolgreich eingeführten Panels Junges Forum. Aus den Diskussionen um die Perspektive des Berufsstandes wurde unter anderem deutlich, dass sich die jüngere Generation bezogen auf die Rahmenbedingungen primär mehr Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeitmodelle wünscht. Ausgewogenheit zwischen Berufs- und Privatleben in der Ausübung des chirurgischen Arztberufes hat hier einen hohen Stellenwert. Zur Komplettierung des Panels, und auch neu in diesem Jahr, folgten drei Sitzungen zu Fallstudien aus dem chirurgischen Alltag, welche von einem Assistenzarzt und einem erfahrenen Praktiker gemeinschaftlich moderiert wurden – quasi gelebte Kollegialität.
An der Gestaltung der umfangreichen wissenschaftlichen Sitzungen, Workshops, Seminare und Kurse beteiligten sich in diesem Jahr insgesamt 19 Fachgesellschaften und Berufsverbände. Der Kongress war mit rund 1.000 TeilnehmerInnen ähnlich gut besucht, wie im vergangenen Jahr und wird in 2021 vom 26. bis 27.02. stattfinden. Einen ausführlichen Kongressbericht werden wir Ihnen in unserem Kongress-Special unserer Mitgliederzeitschrift PASSION CHIRURGIE geben.
Autor des Artikels
![Profilbild von Kunze](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/avatars/24690/5e173115042d6-bpfull.jpg)
Claudia Kunze
Presse- & ÖffentlichkeitsarbeitBerufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.Luisenstraße 58/5910117Berlin kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.07.2016 BDC|News
Führungswechsel bei der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
Professor Dr. med. Tim Pohlemann ist ab sofort neuer Präsident der DGCH 2016/2017. Der Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg löst turnusgemäß Professor Dr. med. Gabriele Schackert aus Dresden ab.
26.06.2016 BDC|News
Erste Portalpraxis Berlins entsteht im UKB
Rettungsstellen in Krankenhäusern geraten zunehmend an die Grenze ihrer Kapazität. Immer mehr Menschen kommen in die Notaufnahmen, bei vielen Patienten ist allerdings gar keine sofortige, dringende Notfall-Behandlung erforderlich. Sie könnten ebenso von einem niedergelassenen Arzt ambulant behandelt werden.
21.06.2016 BDC|News
Die neue Printausgabe Passion Chirurgie
In diesen Tagen erhalten Sie unsere aktuelle Printausgabe des BDC-Mitgliedermagazins Passion Chirurgie - dem "Best Of" der eMagazine aus Februar bis April 2016. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
14.06.2016 BDC|News
Erste Studie zur Interaktion von Kupferlegierungen und Desinfektionsmitteln
Dass die Nutzung antimikrobieller Kupferlegierungen unter dem Einfluss etablierter Desinfektionsmaßnahmen einen nutzbringenden Beitrag im Sinne des Patientenschutzes leisten kann, wurde jetzt erstmals in einem aktuellen Forschungsprojekt des Deutschen Kupferinstituts Berufsverband e.V. untersucht.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.