Frage:
Ist es statthaft nach den neu geltenden Hygiene-Regeln im OP ohne Not auf Grund von fehlendem Instrumentarium eine septische Vacuumversiegelung im Routineprogramm vorzuziehen und anschließend noch drei bereits seit Wochen geplante Gelenkeingriffe (2x ASK und 1x Schulterprothese) durchzuführen?
Antwort:
Eine räumliche Trennung septischer und aseptischer Operationen ist nicht zwingend notwendig, sofern die Regeln der Hygiene und Asepsis eingehalten werden.
Aufgrund der zunehmenden Prävalenz von MRE Trägern in der Bevölkerung muss prinzipiell jeder Patient so behandelt werden, als sei er kontaminiert.
Insofern ergibt sich auch die Möglichkeit, septische Operationen vor aseptischen Operationen durchzuführen. Dabei ist auf die strikte Einhaltung der Hygieneregeln zu achten. Der Kontakt zu dem Patienten ist auch von Seite der Anästhesisten auf das unbedingt Notwendige zu reduzieren, enstprechende Schutzkleidung ist zu tragen.
Mehr dazu finden Sie in dem angehängten Artikel.
Das Thema Ihrer Frage ist ein häufig gestelltes Problem und sollte eigentlich auch in der Hygienekommission des Krankenhauses, in dem Sie arbeiten/operieren bearbeitet worden sein, so dass hierzu eine Stellungnahme bzw. ein Prozedere hausintern existieren müsste.
Antwort von Prof. Dr. med. Julia Seifert:
Vizepräsidentin des BDC
Unfallkrankenhaus Berlin
Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
Warenerstr. 7, 12683 Berlin
[email protected]
Seifert J. Ist eine räumliche Trennung septischer und aseptischer Operationen nötig? Passion Chirurgie. 2014 Januar; 4(01): Artikel 08_01.