01.10.2011 Fachübergreifend
Informationslogistik erhöht Effizienz, Produktivität und Qualität der Versorgung in operativen Abteilungen
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/ebook/44142/OEBPS/images/02_06_1_Ausgabe_Teaser-750x498.jpg)
Zusammenfassung des folgenden englischen Artikels von T.R. Hansen and T.H. Bank „How Clinical Logistics Can Increase Efficiency, Productivity And Quality Of Care In ORs.” durch Dr. K. Busch, MBE
Im klinischen Alltag wird viel Zeit auf die Beschaffung von Informationen verwendet:
- dem Verbleib von Mitarbeitern, womit sie gerade befasst und wie lange sie wohl noch gebunden sind,
- Veränderungen in der OP Planung und
- ob das richtige Personal und der richtige Patient im richtigen Saal anwesend sind.
Üblicherweise werden diese Informationen in Operationsabteilungen über Whiteboards, Telefonanrufe und elektronische Buchungssystem ausgetauscht.
Dabei zeigen die Systeme Nachteile wie:
- Nur an einer Stelle einsehbar und nicht stets aktualisiert (Whiteboard),
- Störung/Unterbrechung bei anderen Tätigkeiten, sobald schneller Zugriff auf Informationen und Wissen notwendig ist bzw. Wartezeiten bei unbeantworteten Anrufen (Telefone) oder
- der Handlungsbedarf für die Aktualisierung bei Änderungen im Ablauf von Operationen. (elektronisches Buchungssystem).
Die Folge solcher nicht miteinander vernetzter Kommunikationsplattformen sind Unterbrechungen des Arbeitsablaufs von Mitarbeitern für den Informationsgewinn anderer, zeit- und nervenraubende Informationsbeschaffung für die eigene Arbeit, ein hohes Risiko der Fehlinformation und nicht selten ein aufreibendes Arbeitsklima.
Studien zeigten, dass alte Informations- und Kommunikationswerkzeuge wie Whiteboards oder Ausdruck von OP-Plänen in den OP-Abteilungen weder einen ausreichend aktuellen und validen Überblick, noch eine ergonomische Koordination ermöglichen.
Hansen beschreibt eine dänische Lösung zur Informationslogistik, die die Vorteile von Real-Time-Informationen nutzt, um allen am Prozess beteiligten Mitarbeitern einen umfassenden und aktuellen Überblick über die OP-Abteilung mit ihren personellen und weiteren Ressourcen zu verschaffen. Es gelingt dabei, die Koordination und Adjustierung des Patienten-Work-Flows so optimal wie möglich zu gestalten.
Die vorgestellte Lösung integriert folgende Systeme, die modifiziert und erweitert werden können:
- große Touchdisplays verteilt im OP, sowie den angeschlossenen Abteilungen (Stationen, Sterilisation etc.),
- automatisches Trackingsystem (z.B. Ultraschall),
- mobile Endgeräte (DECT, Smartphones etc.), um von überall im Krankenhaus, im Bereitschaftsdienst, aber auch von jedem anderen Ort aus Informationen im System sehen und editieren zu können,
- asynchrone Kommunikationstechniken (Chat, Messangers etc.) um die Kommunikation mit einem Minimum an Unterbrechungen für die Mitarbeiter zu gewährleisten, sowie
- Videobilder von Orten, bei denen eine visuelle Kommunikation wichtig ist (Fenster in den OP-Saal).
Anwenderbeobachtungen nach Einführung der dänischen Softwarelösung CETREA SURGICAL im Regionalkrankenhaus Horsens (Dänemark) zeigten, dass die Produktivität der OP-Abteilung jährlich um 4 % angehoben, die Ausnutzung der OP-Säle um 15 % gesteigert und das die Anzahl der abgesetzten Operationen um 64 % gesenkt wurde.
Das Personal berichtete von einem besseren Überblick über die Aufgaben und den Work-Flow, was die Koordination der Arbeit erleichtere. Zudem sei die Anzahl der Unterbrechungen bei der Arbeit und das Hinein- und Hinauslaufen aus dem OP-Saal während der Operation stark reduziert worden.
Somit scheint sich durch diese Lösung eine Verbesserung der ökonomischen Leistungserbringung mit der Realisierung eines stressfreieren Arbeitsumfeldes realisieren zu lassen.
Weitere Artikel zum Thema
20.04.2021 Fachübergreifend
Die Digitalisierung im Bereich der Chirurgie hat große Chancen
Die Digitalisierung hat die medizinische Versorgung auf internationaler und nationaler Ebene erreicht und führt zu grundlegenden Prozessveränderungen im Gesundheitssystem. Das Ziel für die medizinische Betreuung ist dabei eine schnelle und effiziente, individualisierte, sichere, sowie eventuell auch kosteneinsparende Behandlung. Auch in der Chirurgie stellt die Digitalisierung eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung dar.
20.04.2021 Fachübergreifend
Die Zukunft des Digitalen im chirurgischen Training – Good Practise Sharing
Nicht erst seit der Coronakrise hat sich der Vormarsch digitaler Technologien auch in der Chirurgie gezeigt. Schon seit einigen Jahren werden für Kongresse, Messen, Tagungen oder Symposien, innovative Web-Applikationen und Tools eingesetzt.Für das Training in der Chirurgie wurden bis dato nur wenige digitale Tools oder Konzepte entwickelt, bzw. gibt es unseres Wissens noch keine Anwendung, welche sich nachhaltig in der Community durchsetzen konnte. Die Herausforderung der Fusion digitaler Möglichkeiten mit dem handwerklichen und kognitiven Training bei der Ausbildung der Chirurgie sind nachvollziehbar, jedoch komplex zu lösen.
20.04.2021 Fachübergreifend
Digitalisierung in der chirurgischen Praxis: Der Frust geht um
Wenn man wie unsere Praxis zu den Ersten gehörte, die sich im Dezember 2017 an die Telematik Infrastruktur (TI) angeschlossen haben, muss man heute resigniert feststellen, dass man davon bisher keinen Mehrwert hatte, sondern nur Kosten, organisatorischem Aufwand und Ärger. Schade eigentlich, denn wir gehören durchaus zu den „EDV-affinen“ ärztlichen Kollegen.
12.04.2021 BDC|News
gematik: Online-Veranstaltung zur ePA am 21.04.2021 ab 17 Uhr
Die gematik bietet am 21. April 2021 von 17.00 - 18:30 Uhr eine digitale, kostenfreie Informationsveranstaltung an, in der die Anwendung der elektronischen Patientenakte im Fokus steht.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.