30.03.2021 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Editorial im März 2021: Physician Assistance
Ausgabe 03-QI/2021, Physician Assistants im OP
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bereits auf dem 119. Deutschen Ärztetag 2016 sprach sich die Bundesärztekammer für die Einführung eines bundeseinheitlich geregelten Berufsbilds des Physician Assistant (PA) aus. Dabei sollte dieser auf Bachelorniveau qualifizierte Gesundheitsberuf unter ärztlicher Supervision als Entlastung im klinischen Alltag dienen.
Doch der primär hehr, aber vage formulierte Beschluss wird auch vier Jahre später immer noch kritisch diskutiert. Denn aktuell ist weiterhin umstritten, welchen zusätzlichen Nutzen dieser neue akademische Beruf eigentlich haben soll. Anbieter des Studiengangs Physician Assistance loben das Berufsbild als praktische Lösung des Ärztemangels und folgerichtige Reaktion auf den demografischen Wandel. Doch neben diesen euphemistischen Stimmen aus dem Lager der Befürworter und Profiteure halten sich auch unverändert die kritischen Meinungen der etablierten Berufsgruppen Pflege und Ärzteschaft, die in dem Beschluss vielfach mehr Rück- als Fortschritt sehen. Pflegeverbände argwöhnen, aufgrund der Abwanderung ihrer Klientel einen noch stärkeren Mangel an Pflegekräften zu erleiden. Und gerade unter den Ärzten halten sich starke Befürchtungen, dass durch die Etablierung des Substitutionsberufs PA der ärztliche Stand ausgehöhlt und die Qualität der Weiterbildung gefährdet wird.
Auch wenn der Physician Assistant in anderen Ländern längst etabliert ist, bleibt der Nutzen für das deutsche Gesundheitssystem heiß umstritten. Da gerade die Chirurgie von diesem Thema naturgemäß stark betroffen ist, wollen wir mit der folgenden Artikelserie die Diskussion unterstützen und zur Meinungsbildung beitragen. Denn wie immer hat auch diese Medaille mehr als eine Seite.
In den folgenden Beiträgen bieten wir Ihnen eine Übersicht zu den verschiedenen Arztassistenzberufen, analysieren die rechtliche Situation, diskutieren Pros und Kontras anhand von entscheidenden Schlüsselfragen und verkneifen uns am Ende auch nicht unsere eigene Meinung.
Erhellende Lektüre wünschen wie immer
Prof. Dr. med. D. Vallböhmer und Prof. Dr. med. C. J. Krones
Krones CJ, Vallböhmer D: Editorial Physician Assistance. Passion Chirurgie. 2021 März; 11(03): Artikel 01.
Autoren des Artikels
Prof. Dr. med. Carsten Johannes Krones
Leiter BDC-Themen-Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kontaktierenProf. Dr. med. Daniel Vallböhmer
Stellv. Leiter Themen-Referat Leitende KrankenhauschirurgInnenEv. Klinikum Niederrhein gGmbHKlinik für ChirurgieFahrner Str. 13347169Duisburg kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.03.2009 BDC|Spektrum
Nur Mut! Die Nachwuchskampagne des BDC
Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) organisiert seit einem Jahr Informationsveranstaltungen zum Beruf des Chirurgen in vielen Universitäten Deutschlands. Im Jahr 2008 nahmen mehr als 1.500 Studierende die Gelegenheit wahr, sich vor Ort über die Karriere-möglichkeiten in der Chirurgie zu informieren.
01.10.2008 Akademie aktuell
Die Akademie für chirurgische Weiterbildung und praktische Fortbildung des BDC – Bestandsaufnahme und Ausblick
Vor 22 Jahren wurde auf Initiative von Karl Hempel die Akademie für chirurgische Weiterbildung und praktische Fortbildung des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen etabliert. Anlass für diese Akademiegründung war die visionäre Erkenntnis, dass neben der Weiterbildung am Krankenbett zusätzliche Fortbildungsangebote existieren müssen, die sowohl der theoretischen wie auch der praktischen Unterfütterung des in der Weiterbildungszeit Erlernten dienen.
01.09.2008 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Qualität der chirurgischen Weiterbildung in Deutschland
Die Deutsche Chirurgie hat hartnäckige Nachwuchssorgen. Dafür gibt es zwei Ursachen. Einerseits sehen immer weniger Medizinstudenten in den chirurgischen Fächern eine lohnende Perspektive. Andererseits werden die aktiven Chirurgen immer älter.
01.08.2008 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Bericht über eine Hospitation
Meine Hospitation fand am Städtischen Krankenhaus München-Neuperlach in der ersten Chirurgischen Abteilung statt. Dort habe ich vor inzwischen über 20 Jahren meine Facharztausbildung für Allgemeinchirurgie absolviert, bin in München mittlerweile seit 1990 als Chirurgin niedergelassen und wollte mir jetzt aus nächster Nähe die Neuerungen, vor allem in der proktologischen Chirurgie, anschauen.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.