01.10.2024 BDC|News
Editorial: Kinder- und Jugendchirurgie
Zur Oktoberausgabe der Passion Chirurgie
In dieser Ausgabe liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich der Kinder- und Jugendchirurgie. Unsere Gesellschaft hat die Umbenennung in die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie zu unserem 60. Geburtstag 2023 bereits beschlossen und die dadurch notwendige Änderung der Satzung bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im April in Leipzig bestätigt. Sobald die Änderungen im Vereinsregister erfolgt sind, werden wir uns Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie (DGKJCH) nennen. Dies entspricht unserer Tätigkeit, nämlich Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs zu behandeln, wie es in der konservativen Kindermedizin der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) auch etabliert ist.
Es gibt etliche Überschneidungen in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit anderen Fachdisziplinen, wie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Urologie, um nur einige zu nennen. Vonseiten der DGKCH arbeiten wir intensiv mit den beteiligten Fachgesellschaften an gemeinsamen Lösungen, wie wir in Zukunft im Rahmen der Gesundheitsreform weiterhin, wenn nicht sogar besser, die uns allen anvertrauten Patientinnen und Patienten in kindgerechten Strukturen behandeln können. Diese sehr gute Zusammenarbeit liegt vielleicht auch daran, dass seit Anfang Juli Professor Udo Rolle, auch ein Kinderchirurg, der Präsident der DGCH ist.
In dieser Zeitschrift lesen Sie über die Zentralisierung von speziellen Krankheitsbildern, die Entwicklung in der Laparoskopie und Robotik, aber auch wie die Behandlung der Appendizitis in der Zukunft aussehen kann. Dies alles aus kinder- und jugendchirurgischer Sicht.
Die Zentralisierung der Neugeborenenchirurgie, insbesondere Gallengangsatresie, beschäftigt unsere Fachgesellschaft bereits seit 2017. Diese sehr seltene Erkrankung mit einer Geburtsprävalenz von 1:15.000 und ca. 40 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland soll in ausgewählten Zentren versorgt werden. Es gibt immer noch ein sehr geringes Wissen über die Gallengangsatresie und mithilfe von Datenerhebung und Eingabe in Register durch Zentren sollen mehr Kenntnisse gewonnen und frühere und bessere Behandlungen möglich werden. Durch interdisziplinäre Vernetzung und Zentralisierung konnte in Großbritannien eine Verbesserung des Parameters „Überleben mit der eigenen Leber“, d. h. Reduktion der Lebertransplantationen, nachgewiesen werden. Dies sollte auch in Deutschland möglich sein. Durch die DGKCH erfolgte 2022 eine Ausschreibung zur Bewerbung als Zentrum für Gallengangsatresie und es wurden im Herbst 2021 nach speziellen Kriterien fünf Zentren ausgewählt. Die beteiligten Zentren sind verpflichtet, ihre Daten in ein Register einzugeben. Der Bericht von PD Omid Madadi-Sanjani wird genauere Hintergründe, aber auch den aktuellen Stand der translationalen Forschung und Perspektiven für die nächsten Jahre für die Gallengangsatresie aufzeigen.
Dr. Fritz Kahl wird über den aktuellen Stand des Stellenwerts der Laparoskopie und Robotik im Kindes- und Jugendalter einen Überblick geben und Herr PD Marc Reismann zeigt neue Therapiemöglichkeiten der Appendizitis im Kinder- und Jugendalter in der Zukunft auf.
Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre!
PD Dr. Barbara Ludwikowski
Präsidentin Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
Kinder- und Jugendkrankenhaus
AUF DER BULT
30173 Hannover
Janusz-Korczak Allee 12
Editorial
Ludwikowski B: Editorial Kinder- und Jugendchirurgie. Passion Chirurgie.
2024 Oktober; 14(10): Artikel 01.
Mehr zur Kinderchirurgie finden Sie auf BDC|Online (www.bdc.de) unter der Rubrik BDC|News.
Weitere Artikel zum Thema
30.11.2020 BDC|News
BDC-Journalistenpreis 2020 erhält Autorin des NDR-Gesundheitsmagazin „Visite“
Der diesjährige Journalistenpreis des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) geht an die freie Fernsehjournalistin Anna Schubert. Frau Anna Schubert arbeitet für das Gesundheitsmagazin „Visite“ des Norddeutschen Rundfunks. In der Reihe „Operation Leben“ schildert sie einfühlsam die Patientengeschichte von dem an Speiseröhrenkrebs erkrankten Robert E. Nur eine Operation kann das Leben des 50-jährigen Patienten noch retten. Die Ärzte am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein entscheiden sich für eine Operation mit dem DaVinci-Roboter.
30.11.2020 BDC|News
BDC-Webinar am 12.12.2020: Gut beraten in die eigene Niederlassung
Sie wollen genau wissen, wie Sie strukturiert an einen Niederlassungswunsch herangehen können? Dann nutzen Sie das BDC-Webinar um zu erfahren, welche Vorbereitungen zur Umsetzung essentiell sind, vor allem im rechtlichen und wirtschaftlichen Kontext. Mit den beiden Vizepräsidenten des BDC stehen Ihnen..
23.11.2020 BDC|News
Webinar zur Kooperation zwischen Ärzten am 25.11.2020
Wie können ärztliche Kooperationen zukunftssicher gestaltet werden? Dazu findet am 25. November 2020 ein kostenloses Webinar statt.
20.11.2020 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Kostenlose Online-Evaluationskonferenz am 09.12.20: Covid-19-Management
Wir freuen uns, Ihnen die folgende für Sie kostenlose Veranstaltung anzukündigen, bei der Dr. Peter Kalbe, BDC-Vizepräsident einer der Vortragenden ist und der BDC ein Kooperationspartner. Anfang April 2020 wurde von den Unternehmen GRB, Inworks, InPASS und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) eine COVID-19-CIRS-Plattform in Betrieb genommen, die es Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden in den klinischen Bereichen ermöglicht, kritische Ereignisse in der Versorgung ihrer COVID-19-Patienten zu kommunizieren und analysieren zu lassen. Ende Mai, am Ende der „ersten Welle“, fand bereits ein virtueller Kongress für Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Intensivmedizin und -pflege statt, um untereinander Erfahrungen in der Versorgung von COVID-19-Patienten auszutauschen.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.