31.07.2020 Pressemitteilungen
Kleinlicher Streit um Erfolge in der Pandemiebewältigung
Bislang erzielte medizinische Erfolge in der Pandemiebewältigung sind auf die sachgerechte und sektorenübergreifende Kooperation zwischen Praxen und Kliniken zurückzuführen
Die aktuelle Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und den Kassenärztlichen Vereinigungen um bisher erreichte Erfolge in der Pandemiebewältigung ist unangemessen und wird der Tragweite dieser weltweiten medizinischen Krise nicht gerecht.
Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Meyer, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen: „Der Streit darum, ob die niedergelassenen Ärzte, die nach eigenen Aussagen sechs von sieben Covid-19-Patienten erfolgreich behandelt haben oder ob die Ärzte in den Notfallambulanzen und auf den Intensivstationen der Krankenhäuser den Ausbruch des Sars-CoV-2 maßgeblich haben bewältigen können, ist wenig nachvollziehbar und schadet dem Ansehen unseres Gesundheitssystems insgesamt. Die niedergelassenen Kollegen konnten einen hohen Anteil der Patienten behandeln, weil Patienten mit vergleichsweise milden Verläufen vor allem in die Praxen gekommen sind; so ist es gelungen, Kapazitäten in Krankenhäusern primär für Patienten mit schweren Symptomen vorzuhalten.
Darüber hinaus konnte im Gegensatz zu anderen Ländern ein Großteil der Abstrichdiagnostik und damit eine potenzielle Infektionsquelle von den Kliniken ferngehalten werden. Dies zeigt einmal mehr, wie leistungsstark das deutsche Gesundheitswesen insgesamt im Zusammenspiel der Sektoren ist.
Auch der weitere medizinische Erfolg im Umgang mit der weiterhin bestehenden Bedrohung durch das Virus bei erneut ansteigenden Infektionszahlen wird entscheidend davon abhängen, wie gut die verschiedenen Sektoren in der medizinischen Versorgung der Covid-19-Patienten kooperieren.
Diese ernste Thematik zu instrumentalisieren, um etwa Gesetzesentwürfe, wie die Reform der Notfallversorgung oder anstehende Strukturdiskussionen im Gesundheitswesen generell, in die eine oder andere Richtung beeinflussen zu wollen, lehne ich entschieden ab und halte eine solche Diskussion für wenig zielführend.“
Weitere Artikel zum Thema
08.10.2020 Pressemitteilungen
BDC befürwortet Ausweitung der Pflegepersonaluntergrenzen
Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) hält die durch
29.09.2020 BDC|News
BDC kritisiert Halbierung der Hygienezuschläge durch Private Krankenversicherung
Berlin, den 29.9.2020 – Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V.
25.09.2020 BDC|News
Mehr Bundeskompetenz im Gesundheitssektor erforderlich
Krankenhauszukunftsgesetz setzt richtige Investitionsschwerpunkte. Eine Neuordnung der Versorgungsstrukturen steht dagegen
28.07.2020 Pressemitteilungen
Katarakt – am häufigsten verschobene Op
Kniegelenkimplantationen und Entfernung der Rachenmandeln sind während des Corona-Shutdowns am häufigsten abgesagt worden. Das Ziel des medizinischen Shutdowns wurde erreicht. Auswirkungen der Verschiebungen müssen genau untersucht und Pandemiepläne künftig regional und lokal angepasst werden.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.