14.09.2022 Politik
Japanische Studie – Gleiche OP-Qualität von Chirurgen und Chirurginnen
Laut einer japanischen Studie ist es auch bei schwierigen Krebsoperationen egal, ob ein Mann oder eine Frau operiert. Ein Einfluss auf die Häufigkeit von Komplikationen oder die Sterblichkeit der Patienten ist nicht nachweisbar. Das berichtet das Deutsche Ärzteblatt am 30.9.2022 unter Verweis auf das British Medical Journal (2022; DOI: 10.1136/bmj-2022-070568).
Die Chirurgin Sachiyo Nomura von der Universitätsklinik in Tokio hat hierzu die Japanese National Clinical Database ausgewertet. Sie enthält zu über 95 Prozent die Daten der in Japan durchgeführten Operationen.
Drei gastrointestinale Eingriffe mussten für den Vergleich herhalten: die distale Gastrektomie, die totale Gastrektomie, die man in Japan bei den häufigen Magenkarzinomen durchführt, sowie die tiefe anteriore Rektumresektion, eine Standardoperation bei Mastdarmkrebs.
Chirurginnen führten fünf Prozent dieser Eingriffe durch, das entspricht in etwa dem Geschlechteranteil in der Bauchchirurgie. Die Chirurginnen operierten dabei häufiger als ihre männlichen Kollegen Patienten mit schlechtem Ernährungszustand, einer Langzeitbehandlung mit Steroiden oder einem höheren Krankheitsstadium. Das Komplikations- und Sterberisiko war demnach bei von Chirurginnen durchgeführten Operationen erhöht.
Die Operationsergebnisse von Chirurgen und Chirurginnen waren in einer adjustierten Analyse, die diese Unterschiede berücksichtigt, gleich. Dies gilt für die Mortalität in den ersten 30 Tagen nach distalen Gastrektomien, nach totaler Gastrektomie und nach tiefer anteriorer Rektumresektion.
Weitere Artikel zum Thema
01.07.2017 Politik
Konjunktur trotz Trump
Nach dem Wahlsieg des US-Milliardärs Donald Trump am 09.11.2016 bei
01.07.2017 Belegarzt
Belegarzt neu denken
Das Belegarztsystem in Deutschland führt ein Nischen-Dasein, eine Versorgungsform die in den USA für kleine Häuser die Regel ist und nun auch in der Schweiz (Krankenhaus Appenzell) als Zukunftsmodell diskutiert wird. Es ist also kein Auslaufmodell, aber es ist reformbedürftig.
28.06.2017 Aus- & Weiterbildung
Weiterbildung mehr als ein PR-Gag?
Großer Bahnhof im Bundesgesundheitsministerium am 19. Juni. Gesundheitskompetenz wird zum neuen In-Thema. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe lädt medienwirksam zur Unterzeichnung der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ und alle sind gekommen: Vertreter von Krankenkassen, Ärzte- und Pflegeverbände, Apotheker und Patientenorganisationen sowie die Bundesländer. Ob die Allianz ein PR-Gag ist oder als Bildungsauftrag ernst genommen wird, bleibt abzuwarten.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.