01.10.2024 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Wo findet die chirurgische Händedesinfektion statt?
Bei Krankenhausbauten in der Vergangenheit (z. B. in den 1980er Jahren) waren den OP-Sälen jeweils ein Einleitungsraum, ein Ausleitungsraum und ein Waschraum zugeordnet. Dahinter steckte die Vorstellung, dass man gleichzeitig Ein- und Ausleiten könne und somit weniger Wartezeiten hätte. Dieses Konzept scheiterte an mangelndem Anästhesiepersonal, sodass oft/meistens der Ausleitungsraum zu einem wilden Lager verkam. Außerdem hat die KRINKO vor einigen Jahren die Zahl der vorgeschriebenen chirurgischen Händewaschungen massiv reduziert, überwiegend auf einmal morgens.
In neueren Baukonzepten verzichtet man daher überwiegend auf die vorgelagerten Wasch- und Einleitungsräume. Die Anästhesie erfolgt in Holding Areas mit Ein- und Ausleitung.
Die Waschmöglichkeiten sind reduziert und meistens auf dem Flur angebracht. Hier sollten sie jedoch möglichst in einer Nische sein, um den Flur nicht durch Personen zu blockieren. Idealerweise erfolgt bei diesem Konzept die chirurgische Händedesinfektion in dieser Waschnische, um eine Verteilung von Desinfektionsflüssigkeit über den Fußboden zu verhindern mit der Folge von Rutschgefahr.
Die Rutschgefahr in der Waschnische kann durch einen rutschfesten Fußbodenbelag oder abgesenkte Wannen mit Gittern ebenfalls verhindert werden.
Der Kurztipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.
Popp W, Rudke M, Jatzwauk L, Kohnen W: Hygiene-Tipp: Passion Chirurgie. 2024 Oktober; 14(10): Artikel 04_04.
Autoren des Artikels
Prof. Dr. med. Walter Popp
Ärztlicher LeiterHyKoMed GmbHVizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) kontaktierenDr. Meike Rudke
KrankenhaushygienikerinSt. Johannes Hospital DortmundProf. Dr. rer. nat. et rer. medic. habil. Lutz Jatzwauk
Krankenhaushygiene/ UmweltschutzUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Krankenhaushygiene, Krankenhaushygieniker, Beauftragter für das QualitätsmanagementAbteilung für Hygiene und InfektionspräventionUniversitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität MainzVorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)Weitere Artikel zum Thema
01.04.2024 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Hygiene ist Chefsache
Hygienefehler sind meistens durch personelles Fehlverhalten bedingt. Für eine korrekte Hygiene ist entscheidend, dass der Chefarzt/die Chefärztin, die Oberärztinnen und -ärzte sowie die Praxisinhaber selbst die geltenden Regeln umsetzen und von den Mitarbeitern einfordern. Die Leitungen haben Vorbildfunktion.
01.02.2024 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Abtrennung zwischen Waschbecken und Arbeitsfläche
Das Gesundheitsamt reklamiert in meiner Praxis eine fehlende Abtrennung zwischen dem Waschbecken und einer Arbeitsfläche. Außerdem wird reklamiert, dass das Wasser direkt in den Abfluss läuft. Ist das wirklich erforderlich?
01.12.2023 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Zugang zur OP-Abteilung
Der Zugang zur OP-Abteilung ist grundsätzlich geschlossen zu halten. Der Zugang sollte nur möglich sein für das OP-Personal über Schlüssel, Karten, Chips oder eine Ziffernkombination. „Alternativ“zugänge, z. B. über offene Ver- oder Entsorgungsräume, sind nicht erlaubt.
01.11.2023 Hygiene-Tipp
Hygiene-Tipp: Künstliche Wimpern im OP?
Gelegentlich gibt es Diskussionen, ob im OP künstliche Wimpern erlaubt
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.