12.11.2020 BDC|News
GFB schlägt einheitliches Corona-Konzept der Ärzte vor
Der BDC unterstützt die Initiative der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände e.V. (GFB), in einheitliches, gemeinsamen Corona-Konzept der gesamten Ärzteschaft zu etablieren. Dieses sorgt für Sicherheit auf allen Seiten. GFB-Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg setzte sich ebenso als Vizepräsident für den BDC ein.
Sehr geehrter Herr Präsident,
lieber Herr Reinhardt,
die aktuell aufgeregte und vor allem kontrovers geführte Diskussion innerhalb der Ärzteschaft und deren verschiedener Verbände zum Thema eines angemessenen Umgangs mit der Corona-Pandemie, veranlasst die GFB zu einem Aufruf, eine gemeinsame ärztliche Plattform einzurichten, die gegenüber Politik und Gesellschaft möglichst einheitliche Positionen erarbeitet.
Es ist an der Zeit, eine fachgebiets- und sektorenübergreifende Diskussion in der verfassten Ärzteschaft Deutschlands zum Pandemiegeschehen zu Corona zu führen. Sie muss die Einzelbereiche der Ärzteschaft, die verschiedenen Fachgebiete, den Öffentlichen Gesundheitsdienst und ggf. einzelne medizinische Experten in ein Gesamtkonzept einbinden. Ziel muss die Entwicklung eines nachhaltigen und ganzheitlichen Konzepts der Versorgung unter den Bedingungen der Pandemie aus ärztlicher Perspektive sein. Der daraus erwachsende Konsens dient unabhängig von den persönlichen Meinungen Einzelner oder den durchaus widersprüchlichen Auffassungen einzelner Teile der Ärzteschaft als fachliche Grundlage für künftige weitreichendere politische Konzepte von Politik und Gesellschaft im Umgang mit dem Virus. Die Bundesärztekammer als Institution der verfassten Ärzteschaft Deutschlands ist dafür die richtige Plattform. Wir fordern die Bundesärztekammer auf, diese Corona-Debatte zu organisieren und zu moderieren. Das sollte nicht von einzelnen Gruppen für sich reklamiert werden.
Die Diskussion um das jüngst erschienene KBV-Positionspapier zeigt, dass Aussagen einzelner trotz berechtigter Positionen zunehmend zur Austragung persönlicher Differenzen oder von parteipolitischen Interessen missbraucht werden. Es bedarf einer von der Bundesärztekammer moderierten und nach außen kommunizierten Diskussion der Ärzteschaft, vor allem, um neben den aktuellen unmittelbaren Maßnahmen der Pandemie Eindämmung langfristige Strategien aus ärztlicher Sicht zu entwickeln, um das zweifellos noch lange erforderliche „Leben mit dem Virus“ in Abwägung zwischen Allgemeinwohl und Individual-gesundheit mit möglichst geringen Schäden zu gestalten.
Die Ärzteschaft steht in der Pflicht, aus ihrem ethischen Grundverständnis heraus, Wege aufzuzeigen, wie einerseits die Gesundheit des Einzelnen, andererseits aber auch die Gesundheitsfürsorge gegenüber der Gesellschaft miteinander in Einklang gebracht werden kann.
Dazu muss ein gemeinsamer Konsens der gesamten verfassten Ärzteschaft erarbeitet werden. Denkbar wäre eine konzertierte Aktion der bei der BÄK angesiedelten Akademien der Haus- und Fachärzte oder ggf. auch eine gemeinsame Diskussionsplattform der Verbände mit Einzelexperten. Solch ein Konsens auf Grundlage der Expertise aller Fachgebiete und Sektoren der Ärzteschaft ist die einzige Möglichkeit, eine mittel- und langfristige Perspektive für ein Leben mit dem Virus erfolgreich in Gesellschaft und Politik verankern zu können.
Weitere Informationen unter: www.gfb-facharztverband.de
Quelle: Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände e.V. (GFB)
Weitere Artikel zum Thema
19.11.2021 BDC|News
Umfrage zum Projekt „Einheitliche, sektorengleiche Vergütung”
Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) und das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) führen derzeit innerhalb des Innovationsfondsprojektes „Einheitliche, sektorengleiche Vergütung (ESV)“ gemeinsam eine Befragung unter operativ tätigen Ärztinnen und Ärzten durch.
19.11.2021 BDC|News
“Alle Kräfte für Impfkampagne mobilisieren”
In einer gemeinsamen Erklärung haben sich an diesem Morgen (19.11.2021) die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Bundesärztekammer, der Marburger Bund, der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands, der Verband der Leitenden Krankenhausärzte und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands zur Corona-Impfkampagne positioniert.
19.11.2021 BDC|News
Zweitmeinungsanspruch zu Wirbelsäulen-OPs in Kraft getreten
Ab heute (19.11.2021) haben Versicherte einen Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung vor bestimmten geplanten Operation an der Wirbelsäule. Grundlage ist ein entsprechender Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
18.11.2021 BDC|News
Verbände positionieren sich zur Corona-Impfkampagne
Verschiedene Spitzenverbände aus dem Gesundheitswesen wollen sich morgen (19.11.2021) im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz zur aktuellen Lage um die Corona-Pandemie positionieren.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.