01.04.2017 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Editorial: „Divide et impera“
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/ebook/34245/OEBPS/images/p2-750x762.jpg)
Wir scheinen kleinteilig orientiert zu sein: aufgewachsen in einem Land mit föderalen Strukturen mit dem Vorteil basisnaher demokratischer Arbeit und den Nachteilen von z. B. ungleichen Bildungsstrukturen, mit Landesärztekammern, die, entgegen den Empfehlungen der Bundesärztekammer, inkompatible WBO schaffen, mit Fachgesellschaften und Berufsverbänden, die innerhalb der Gebiete der Weiterbildung keine einheitliche Auffassung zur Dauer der Weiterbildung generieren können, mit politisch implementierten allerhöchsten Qualitätsansprüchen, die dankbar aufgenommen zur Zergliederung, Subspezialisierung, Zertifizierung, Ab- und Ausgrenzung führen und vor allen Dingen eines bewirken: ein Auseinanderdriften eines großen Kollegiums, das in kleine Gruppen versprengt, wenig Einfluss und Wirkung erzielt. Ergebnis dieses Dilemma ist u.a. der Ruf nach personengebundenen Mindestmengen und einem eigenen Facharzt für Notfallmedizin.
Natürlich ist klar, dass der medizinisch technische und wissenschaftliche Fortschritt einen generalistisch agierenden Chirurgen fast unmöglich macht. Das aber ist nicht gemeint. Vielmehr bedarf es bei allem, was wir tun, eines übergeordneten politisch nachhaltigen Denkens, in dem wir uns, eventuell auf wenige, aber gemeinsame Werte und Ziele besinnen und diese nach außen geschlossen kommunizieren.
Dieser Anspruch wird im vorliegenden Heft aufgegriffen, das zur aktuellen Berufspolitik im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie ausführlich informiert, Weiterbildungsaktivitäten spiegelt und einen Rundumblick in die europäischen Nachbarländer wirft, um deren Weiterbildung und Berufsstrukturen im Gebiet Chirurgie zu beleuchten. Der Artikel zum Thema Radiusfraktur zeigt im Fazit auf, dass wir trotz moderner Implantat-Entwicklung keine wesentlichen Fortschritte in der Behandlung gemacht haben und das konservative Therapieren nicht verlernen dürfen, womit wir wieder das o. g. Thema des Generalisten aufgerufen hätten.
Das Team der Redaktion, die Autoren und ich wünschen Ihnen ausreichend Muße zum Lesen und Erkenntnisgewinn,
Ihre Julia Seifert
Seifert J. Editorial „Divide et impera“. Passion Chirurgie. 2017 April; 7(04): Artikel 01.
Autor des Artikels
![Profilbild von Julia Seifert](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/avatars/66/00374c620751ab847a8a4e3ac86818b7-bpfull.jpg)
Prof. Dr. med. Julia Seifert
Zuständigkeit Hygiene im BDCLeitende Oberärztin der Klinik für Unfallchirurgie und OrthopädieUnfallkrankenhaus BerlinWarenerstr. 712683Berlin kontaktierenWeitere Artikel zum Thema
01.02.2010 Akademie aktuell
Ein vielfach genutztes Lernangebot des BDC
„Souveräne ärztliche Führung“ Im vielfältigen Angebot des Berufsverbands der Chirurgen
01.02.2010 Akademie aktuell
eCME-center.org – E-Learning für Chirurgen
Erfahrungen mit dem E-Learningangebot des BDC Der Markt medizinischer Publikationen
01.12.2009 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Chirurgie – Neue Impulse für die Weiterbildung
Der Blick auf die Ärztestatistiken zeigt, dass zahlenmäßig zwar immer mehr Ärzte zur Verfügung stehen, es aber dennoch einen zum Teil bereits gravierenden Ärztemangel zu verzeichnen gibt. Obwohl in den letzten zehn Jahren die Zahl der Chirurgen im Vergleich zu allen Arztgruppen sogar überproportional angestiegen ist, können landesweit Assistentenstellen in chirurgischen Abteilungen immer schwerer besetzt werden.
01.12.2009 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Ranking von Weiterbildungsstätten
Ranking und Benchmarking gehören in den letzten Jahren zu den Schlüsselbegriffen der internationalen Arbeitswelt. Auch im medizinischen Bereich, dessen Weiterbildungsmarkt sich in Deutschland vor allem durch die geringe Verfügbarkeit junger Kollegen in einer ernsthaften Krise befindet, gewinnt dieses Thema zunehmend an Bedeutung.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.