01.12.2015 Sonstige
Editorial: Digitalisierung in der Medizin
Liebe Leserin, lieber Leser, können Sie sich an die guten alten Zeiten erinnern, in denen „googlen“ noch Recherche hieß und vorrangig in Bibliotheken stattfand, Boris Becker sich wunderte, wie einfach man sich mit dem Internet verbinden kann und man den Begriff „Virtuelle Realität“ eher mit einer durchzechten Nacht, als mit einer innovativen Methode der OP-Planung in Verbindung brachte?
Diese guten alten Zeiten sind, je nach Perspektive, schon oder erst 20 Jahre her. 20 Jahre, die ein neues Zeitalter eingeläutet haben, in denen sich durch die Digitalisierung unser privates, berufliches und gesellschaftliches Leben grundlegend verändert haben und wir dennoch erst am Anfang einer unumkehrbaren Entwicklung stehen. Auch wenn für Angela Merkel das Internet „Neuland“ ist, zeigt Sie mit ihrer kürzlich getroffenen Aussage, dass „Daten der Rohstoff der Zukunft“ sind, welche Bedeutung die Digitalisierung für alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche einnehmen wird.
Deshalb möchten wir uns in dieser Ausgabe der PASSION CHIRURGIE intensiv mit der Digitalisierung der Medizin und insbesondere der Chirurgie beschäftigen.
Im ersten Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über telematische Anwendungen im Gesundheitswesen, der Telemedizin und E-Health-Anwendungen im Allgemeinen. Es werden die Begrifflichkeiten eingeordnet sowie Potenziale, rechtliche Aspekte und Barrieren beleuchtet. Das für 2016 geplante E-Health Gesetz spielt bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen eine wesentliche Rolle – im Heft finden Sie eine Zusammenfassung, was man darüber wissen sollte.
Die folgenden Artikel widmen sich Projekten, bei den Chirurgen und Chirurginnen bereits von der Digitalisierung in der Chirurgie profitieren. Im Bonner Gemeinschaftskrankenhaus wurden auf dem Weg zur papierlosen Patientenakte in diesem Jahr Klinik-Tablets zur mobilen Visite eingeführt – Chirurgen des Hauses berichten in dieser Ausgabe von Ihren Erfahrungen. Im Beitrag „Augmented Reality in der Chirurgie“ von Professor Heidecke und Dr. Patrzyk werden Möglichkeiten und Bedeutung der computergestützten Erweiterung der menschlichen Realitätswahrnehmung im chirurgischen Alltag, beispielsweise durch den Einsatz von Datenbrillen, beschrieben. Die Digitalisierung nimmt natürlich auch Einzug in den Bereich der medizinischen Weiterbildung: Ein weiterer Beitrag zeigt neue Möglichkeiten einer Simulationssoftware, die Anatomietraining und Operationssimulation für Studenten vereint.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Ihr
R. Dittmar
Dittmar R. Editorial: Digiatlisierung in der Medizin. Passion Chirurgie. 2015 Dezember; 5(12): Artikel 01.
Autor des Artikels
Dr. rer. pol. Ronny Dittmar
ehem. Geschäftsführer des BDCWeitere Artikel zum Thema
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Lange Jahre wurde den Bedürfnissen der so genannten Generation Y* weder von Seiten der Forschung noch seitens der Leiter oder Direktoren chirurgischer Abteilungen in notwendigem Maß Rechnung getragen. Die Bedürfnisse der Generation Y unterscheiden sich hinsichtlich Arbeit und Konsum wesentlich von denen der Generation X** oder den Generationen davor. So wird der Wunsch nach einer Arbeitsteilung mit dem oder der PartnerIn in Bezug auf Kindererziehung und Haushalt immer häufiger geäußert, der sich meist nur mit Hilfe innovativer Arbeitszeitmodelle verwirklichen lässt.
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