03.01.2018 Panorama
Chirurgie zum Mitmachen: Von der Teilnehmerin zur Chirurgin
„Kein Durchschnittsjob: ChirurgIn“ stand auf dem Plakat auf dem Charité Campus. Das passte zu dem Gefühl, das sich während meines PJ-Aufenthaltes in Peru entwickelt hatte: Ich gebe der Chirurgie eine Chance – ich muss es ausprobieren. Ursprünglich wollte ich in Peru hauptsächlich Spanisch lernen und Berufserfahrung in einem Entwicklungsland sammeln. Dass ich aber auch die Begeisterung für die Chirurgie mit nach Hause bringen würde, hätte ich vorher nicht gedacht.
Ich meldete mich also an – beim Workshop „Chirurgie zum Mitmachen“ in Berlin. Das muss ungefähr 2009 gewesen sein. Es ist somit schon einige Jahr her und an alle Einzelheiten des Workshops kann ich mich nicht mehr erinnern, aber was mir auf jeden Fall im Gedächtnis geblieben ist: Es hat Spaß gemacht – besonders das laparoskopische Training mit Gummibärchen und Streichhölzern! Der Workshop hat mich emotional darin bestärkt, mich im Fachbereich Chirurgie auszuprobieren und an meinem neuen Plan festzuhalten.
Vor dem chirurgischen PJ in Peru hatte ich mich eher in einem immunologischen Fach der Inneren Medizin oder in der Neurologie gesehen. Über Chirurgie hatte ich noch nicht einmal nachgedacht – und so hatte ich mich auch nicht um ein chirurgisches Netzwerk in Deutschland gekümmert. Zurück aus Peru mit der neuen Liebe Chirurgie im Gepäck kam der Workshop genau richtig, um dies zu tun und von Chirurginnen und Chirurgen Einblicke zu erhalten, die mich in meinem neuen Ziel bestärken oder auch davon abbringen würden. Im Rahmen des Workshops habe ich einen meiner späteren Oberärzte kennengelernt, was vielleicht ein eleganter Türöffner für meine erste Stelle gewesen ist.
Und heute? Für mich hat sich dieses Jahr ein schöner Kreis geschlossen. Im Frühjahr habe ich meinen Facharzt für Allgemeinchirurgie gemacht und war vor Kurzem wieder bei einem Workshop „Chirurgie zum Mitmachen“ – dieses Mal als Referentin, mit einem Vortrag zur Minimalinvasiven Chirurgie. Nach wie vor halte ich den praktischen Teil des Workshops für „den Star des Tages“. Denn das Handwerk macht die Chirurgie so einmalig. Das ist es auch, was unentschlossene oder auch zögernde interessierte Studierende letztendlich fasziniert, ChirurgIn zu werden. Deshalb könnte der praktische Teil bei den Workshops in meinen Augen sogar noch ausgebaut werden.
Ich hoffe, dass der BDC weiterhin diese Workshops veranstalten wird. Das Angebot, Chirurginnen und Chirurgen und auch unterschiedliche chirurgische Karrierewege in diesem Rahmen kennenzulernen und wirklich mit den eigenen Händen zu arbeiten, kann bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Hemmschwelle zur Chirurgie verringern.
Wahrscheinlich hätte ich auch ohne den Workshop meinen Weg in die Chirurgie gefunden. 100-prozentig kann ich aber sagen, dass ich genau zum richtigen Zeitpunkt daran teilgenommen habe. Ich würde ihn auch jedem Studierenden empfehlen, der Chirurgie für sich in Betracht zieht. Letztlich glaube ich, dass man es einfach ausprobieren muss – fühlen und erfahren, ob es einem liegt. Dafür kann „Chirurgie zum Mitmachen“ ein erster und sehr wichtiger Schritt sein.
Chirurgie Zum Mitmachen:Termine der Workshops für Medizinstudierende:14.04.2018 Langen Information & Anmeldung: www.chirurgIn-werden.de |
Renger F.: Chirurgie zum Mitmachen: Von der Teilnehmerin zur Chirurgin. Passion Chirurgie. 2017 Dezember, 7(12): Artikel 08_01.
Autor des Artikels
Dr. med. Franziska Renger
Fachärztin für AllgemeinchirurgieAllgemein, Viszeral- und Onkologische ChirurgieHelios Klinikum Berlin BuchSchwanebecker Chaussee 5013125BerlinWeitere Artikel zum Thema
20.03.2023 BDC|News
Passion Chirurgie im März: Klima- & Umweltschutz in der Chirurgie
In dieser Ausgabe setzen wir das Thema „Klima und Umweltschutz“ in den Fokus und schauen dabei, welche Möglichkeiten des Handelns auch in der Chirurgie umsetzbar sind. Wir wollen das nicht nur in dieser Ausgabe tun: Das Thema wird Sie ab sofort in den BDC-Medien begleiten!
10.03.2023 BDC|News
Editorial: Klimaschutz, ein chirurgisches Thema?
Sie werden sich fragen, wieso der BDC sich um das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit kümmert. Haben wir nichts anderes zu tun? Natürlich haben wir reichlich Themen, die den meisten von Ihnen unmittelbarer auf den Nägeln brennen. Zu nennen wären hier die von vielen als unerträglich empfundenen Arbeitsbedingungen an zunehmend ökonomisch orientierten Kliniken, die Einschnitte, die Niedergelassene gerade aktuell hinnehmen müssen, und die für alle gleichermaßen belastende überbordende Bürokratie.
01.03.2023 Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit in der Arztpraxis
Die Frage der Nachhaltigkeit hat auch das Gesundheitswesen erreicht und damit auch die Arztpraxis in jeder Organisationsform. Der Gesundheitssektor ist ein großer Umweltsünder. Gesundheitseinrichtungen verbrauchen sehr viel Energie, produzieren viel Müll (zudem Problemmüll), die Abwässer sind mit Keimen und Chemikalien und Arzneimitteln belastet.
01.03.2023 Nachhaltigkeit
Universitätsklinikum Bonn und ETHICON/Johnson & Johnson Medtech starten weiteres Recyclingprogramm
Das Thema ökologische Transformation im Gesundheitswesen findet zunehmend Beachtung in der deutschen Krankenhauslandschaft. Das wurde insbesondere auf dem größten deutschen Online-Kongress für nachhaltiges Einkaufen und Wirtschaften im Gesundheitswesen, dem ZUKE Green Health Kongress, im November 2022 deutlich.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.