Ist wirklich Mut vonnöten, sich für die Chirurgie zu entscheiden? Mutig, weil man sich selbstlos den scheinbar widrigen Rahmenbedingungen, die der Job mit sich bringt, stellt? Egal wie man es nennen mag, wichtig ist, die Medizinstudierenden von heute für die Chirurgie zu begeistern und die üblichen Klischees ins richtige – möglichst realistische – Licht zu rücken. Umso bedeutender ist deshalb das Engagement für den chirurgischen Nachwuchs.
„Chirurgsein ist weit mehr als ein Durchschnittsjob – Wir müssen jungen Medizinern zeigen, wie abwechslungsreich und faszinierend dieser Beruf ist“, so der Präsident des BDC, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer.
Seit nunmehr acht Jahren spricht der BDC erfolgreich mit der bundesweit angelegten Nachwuchskampagne „Nur Mut! Kein Durchschnittsjob: ChirurgIn“ gezielt Medizinstudierende in den klinischen Semestern an.
Im Rahmen der Kampagne konnten nahezu 8.500 Medizinstudierende über Veranstaltungen und Workshops erreicht werden, knapp 6.000 Interessierte folgen der Kampagne in den sozialen Medien, über 1.000 Informationspakete wurden angefordert – und hoffentlich viele konnten überzeugt werden, den Mut für die Chirurgie aufzubringen.
Aufmerksamkeit mit Augenzwinkern
Mit provokanten Motiven und Slogans wie: „Werde DrahtzieherIn“, „RestauratorIn“ oder „InnendienstlerIn“ auf Plakaten, Postkarten und Buttons konnten wir ganz bewusst mit einem Augenzwinkern Interesse für das Berufsbild Chirurgie wecken. Die Motive haben mittlerweile einen gewissen Kultstatus erreicht; häufig verschwinden Plakate schon am Tag des Aufhängens aus den Kliniken und Hörsälen und sind in so mancher WG wieder zu finden.
Aktiv informieren und Chirurgie erleben nach Maß
Kernstück der Kampagne sind vor allem die Informationsveranstaltungen und Workshops in Universitätskliniken. Je nach Ausgestaltung durch die Kollegen und Kolleginnen der Universität dauert eine Informationsveranstaltung zwischen einer und zwei Stunden. Nach der Begrüßung durch den Ordinarius wird über die Faszination Chirurgie sowie die Weiterbildung (die Wege in die Chirurgie) gesprochen.
„Die abschließende Diskussion zieht sich oft über eine halbe Stunde und länger hin. Die Resonanz bei vielen Studenten ist äußerst positiv – das Interesse an der Chirurgie ist geweckt. Wir erfahren in den Gesprächen danach immer wieder, dass Chirurgie eigentlich nicht auf der Wunschliste der Studenten stand, jetzt aber durchaus als faszinierende Option wahrgenommen wird“, so Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder nach einer Veranstaltung am Universitätsklinikum Köln.