Das Bundesschiedsamt für die vertragsärztliche Versorgung hat den niedergelassenen Arztpraxen am 18. Juli für ihre digitale Ausstattung zulasten der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung fast 400 Millionen Euro zugesprochen. Das berichtet der GKV-Spitzenverband heute (20.7.) gegenüber der Presse.
Jede Praxis bekomme pauschal 2.300 Euro für den Austausch des Konnektors, der die Praxissoftware mit dem Internet verbinde. Voraussetzung für den Tausch sei eine Laufzeit des Sicherheitszertifikats im Konnektor von maximal sechs Monaten.
Hinzu kämen weitere Pauschalen, unter anderem für die Nutzung der elektronischen Patientenakte. Alles in allem würden diese Ausgaben zusätzlich zur regulären Vergütung für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte knapp 400 Millionen Euro betragen.
Die KBV reagierte enttäuscht, berichtet der Ärztenachrichtendienst. Der Betrag sei zwar deutlich höher als das Angebot der Krankenkassen. Dennoch entspräche das Ergebnis nicht der Forderung nach einer vollumfänglichen Finanzierung der Kosten, die sich an dem vom Hersteller verlangten Preis orientiert hat“, so KBV Vorstandsmitglied Thomas Kriedel. Nun müsse die Industrie ihre Preise senken. Beim Konnektoren-Austausch dürften die Praxen nicht auf einen Teil der Kosten sitzenbleiben.