30.08.2018 Pressemitteilungen
BDC-Modellprojekt: einheitliche Vergütung ambulant und stationär
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/2017/01/04_04_A_1_2017_Hammerl_image_00_sudok1--750x489.jpg)
Berlin, 30. August 2018: Der Ruf nach Lösungen zur sektorenübergreifenden Versorgung wird immer lauter. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert Modelle zur besseren Zusammenarbeit von Kliniken und Praxen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) hat bereits 2013 das Modellprojekt „Hybrid-DRG Thüringen – Neue Wege im Gesundheitswesen“ ins Leben gerufen, um ambulante und stationäre Leistungen gleichermaßen zu vergüten und die Sektorengrenzen abzubauen. „Das Projekt ist durchaus gewagt. Es ist deutschlandweit das erste nennenswerte Vorhaben, das die ambulanten und stationären Sektoren tatsächlich verbindet, indem es beide Bereiche bei der Bezahlung der Leistungen durch die Kassen gleichbehandelt“, so BDC-Präsident Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer.
Pauschalisierung, Privatisierung, Wettbewerbsförderung und kontinuierliche Eingriffe des Gesetzgebers haben bisher nicht dazu geführt, dass Kosten nachhaltig reguliert werden. In den letzten Jahrzehnten sind durch die unterschiedliche Vergütung von Kliniken und Praxen Anreizsysteme entstanden. „Diese Anreize wirken sich nachteilig auf die Patientenversorgung aus und mit höheren Kosten auch negativ auf die Solidargemeinschaft der GKV-Versicherten“, erklärt Dr. med. Stephan Dittrich, der das Modellprojekt „Hybrid-DRG Thüringen – Neue Wege im Gesundheitswesen“ leitet und maßgeblich gestaltet. „Eingriffe – egal ob ambulant oder stationär durchgeführt – müssen bei gleicher Indikation und Qualität daher gleichermaßen vergütet werden!“ So würde künftig auch unnötigen Operationen und „falschen“ Anreizen vorgebeugt. Patienten, die stationär behandelt werden müssten, würden weiterhin im Krankenhaus behandelt.
Eine zukünftige Herausforderung wird sein, zu definieren, wer patientenorientiert was, wo, wie und mit welchen Kosten behandelt. „Das Wichtigste bei diesen Fragestellungen ist natürlich die praktische Umsetzung“, so Dittrich. Gemeinsam mit Kostenträgern entwickelte der BDC daher das Modellprojekt. „Nachdem über die Hälfte der Kliniken in Thüringen und die niedergelassenen Chirurginnen und Chirurgen ihr Interesse an dem Projekt bekundet hatten, starteten wir die Umsetzung in 2016 mit vier Indikationen: Leistenhernie, vordere Kreuzbandläsion, Stammvarikosis und Karpaltunnelsyndrom“, so Dittrich. „Wir leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur sektorenübergreifenden Versorgung und der finanziellen Gleichstellung von indikationsbezogenen gleichwertigen Eingriffen in Kliniken und Praxen.“
Weitere Artikel zum Thema
17.12.2019 BDC|News
Chirurgen kritisieren EBM-Reform: Änderungen nicht langfristig gedacht
Die zum 1. April 2020 vorgesehene Reform des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) weist für den BDC in wichtigen Bereichen erhebliche Defizite auf. Zwar gibt es eine Aufwertung der sogenannten „sprechenden Medizin“, jedoch fehlt in der Einigung eine dringend notwendige Kompensation der Hygienekosten beim Ambulanten Operieren. Diese sind durch gesetzliche Vorgaben stark gestiegenen.
11.10.2019 Stellungnahmen
Gemeinsame Stellungnahme zum Notfallsanitätergesetz
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Notfallsanitätergesetzes (Bundesrat, Drucksache 428/19) in Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), dem Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) und dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
15.07.2019 Pressemitteilungen
BDC zur Bertelsmann-Studie: Klinik-Schließungen wohl dosieren
„Die Krankenhauslandschaft wird sich in den nächsten Jahren verändern müssen, um hohe Qualitätsstandards gewährleisten zu können“, stimmt Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer, Präsident des BDC grundsätzlich zu.
03.06.2019 Pressemitteilungen
BDC gratuliert dem neuen Präsidenten der Bundesärztekammer
Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e. V. (BDC) gratuliert Dr. Klaus Reinhardt (59) als neuem Kammerpräsidenten zur erfolgreichen Wahl in das Spitzenamt der Bundesärztekammer. Reinhardt ist auf dem 122. Deutschen Ärztetag am 30. Mai zum Präsidenten gewählt worden.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.