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Aktuelle Ausschreibung: Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen 2018

Berlin, 17. November 2017: Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) vergibt erneut den „Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen“. Noch bis zum 15. Dezember 2017 können Beiträge für den mit 1.500 Euro dotierten Preis eingereicht werden.

Mit diesem Preis werden jährlich journalistische Arbeiten aus den Bereichen Print, Rundfunk und Online-Medien ausgezeichnet, in denen chirurgische Themen aus Ärzte- und/oder Patientensicht differenziert und faktenbasierend dargestellt werden. Der BDC fördert damit die anspruchsvolle Aufbereitung chirurgischer und gesundheitspolitischer Themen.

Die eingereichten Beiträge sollten sich kritisch und allgemeinverständlich mit chirurgischen Sachverhalten auseinandersetzen. Es werden Publikationen begrüßt, die Innovationen und damit verbundene Herausforderungen für Patienten und Chirurgen in den Fokus stellen.

Über die Vergabe des „Journalistenpreis der Deutschen Chirurgen“ entscheidet der Vorstand des BDC.

Voraussetzungen

Eingereicht werden können Medienbeiträge (Print, Online, Fernsehen oder Hörfunk) aus dem deutschsprachigen Raum mit den genannten Themenschwerpunkten. Die eingesendeten Texte müssen in diesem Jahr (2017) erschienen sein. Autoren-Teams können sich ebenfalls bewerben. Pro Autorin/Autor kann nur ein Beitrag eingereicht werden.

Preisvergabe

Die Preisträger werden im Rahmen des Bundeskongresses Chirurgie am 23. Februar 2018 durch den BDC-Präsidenten, Herrn Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer, geehrt (1.500 Euro Preisgeld). Der Bundeskongress Chirurgie findet vom 23. bis 24. Februar 2018 im NürnbergConvention Center statt.

Einsendeschluss

Die Bewerbung erfolgt per E-Mail ([email protected]) oder per Post an die Pressestelle des BDC. Die Einreichung der Bewerbungsunterlagen kann bis zum 15. Dezember 2017 erfolgen.

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
z. H.: Julia Weilbach
Luisenstraße 58/59
10117 Berlin

Preiträger der vergangenen Jahre

Europa versagt beim Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung

Eine Befragung von über 43.000 Patienten wirft ein Schlaglicht auf schwerwiegende Defizite der europäischen Gesundheitssysteme. Ärzte der Welt ruft die europäischen Entscheidungsträger dazu auf, das Menschenrecht auf medizinische Versorgung sicherzustellen.

Die europäischen Regierungen lassen die Schwächsten der Gesellschaft im Stich, wenn es um dringend notwendige medizinische Versorgung geht. Das zeigt eine von Ärzte der Welt und Partnerorganisationen in 14 Ländern durchgeführte Studie.

Laut dem Bericht nehmen nicht nur in Deutschland die Hürden zu, die Menschen daran hindern zum Arzt zu gehen – zum Beispiel das Anfang des Jahres in Kraft getretene sogenannte Leistungsausschlussgesetz, das bestimmte Gruppen von EU-Bürger/-innen fast vollständig vom Zugang zum regulären Gesundheitssystem ausschließt. Auch in Frankreich, Großbritannien, Irland und anderen Ländern wurden Rückschritte gemacht.

Der Bericht basiert auf Daten von 43.286 Patienten, die 2016 eine der von Ärzte der Welt und seinen Partnern betriebenen medizinischen Anlaufstellen aufgesucht haben. Neben Staatsbürgern der jeweiligen Länder (12,1 Prozent) waren es vor allem Migranten aus anderen EU-Staaten (7,5 Prozent) oder von außerhalb der EU (79, 1 Prozent). Viele sind vor Krieg, Gewalt oder Verfolgung aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan geflohen. Fast ein Viertel von ihnen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

89 Prozent der Befragten lebten unterhalb der Armutsgrenze des jeweiligen Landes. Viele wohnten in schlechten Verhältnissen oder waren obdachlos. 55,2 Prozent von ihnen waren nicht krankenversichert, zusätzliche 18,3 Prozent hatten nur Anspruch auf medizinische Notfallversorgung.

Dennoch benötigten viele der Patient/-innen dringend medizinische Hilfe. Viele litten unter akuten und chronischen Krankheiten. Über die Hälfte der schwangeren Frauen hatte bisher keine Vorsorgeuntersuchung erhalten. Kinder waren oft nicht ausreichend geimpft und zahlreiche Patienten hatten zum Teil schwere psychische Beschwerden.

In den Bericht eingeflossen sind auch Daten von Patient/-innen der Ärzte der Welt-Praxen in München und Hamburg. Darunter waren deutsche Staatsbürger mit Krankenversicherungsschulden, denen nur eine Notfallversorgung zusteht, EU-Bürger/-innen, die nach einmonatigen Überbrückungsleistungen überhaupt keinen weiteren Anspruch auf medizinische Versorgung haben, und Menschen ohne Papiere, für die ein Antrag auf Kostenerstattung die Abschiebung bedeuten würde.

“Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht und darf nicht als politisches Instrument zur Steuerung von Migration missbraucht werden”, kritisiert François De Keersmaeker, Direktor der deutschen Sektion von Ärzte der Welt. “Bestimmte Gruppen systematisch davon auszuschließen, ist nicht nur ein Risiko für die öffentliche Gesundheit, sondern verursacht in der Regel auch deutlich höhere Kosten, als von vornherein flächendeckend ausreichende medizinische Behandlung zu ermöglichen.”

Angesichts der besorgniserregenden Ergebnisse der Studie, fordert Ärzte der Welt die europäischen Regierungen nachdrücklich dazu auf, gesetzliche und andere Barrieren abzuschaffen, die den Zugang zu den staatlichen Gesundheitssystemen versperren oder erschweren.

Zum Bericht

Der European Observatory Report wurde durch das European Network to Reduce Vulnerabilities in Health, einem Zusammenschluss von Ärzte der Welt und europäischen Partnerorganisationen, in Kooperation mit dem Institut für Globale Gesundheit des University College London erstellt. Da Daten über den Gesundheitszustand von Menschen in prekären Verhältnissen schwierig zu sammeln und daher rar sind, stellt die Studie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Ungerechtigkeiten in den europäischen Gesundheitssystemen dar und soll dazu beitragen, diese zu beseitigen.

Quelle: ÄRZTE DER WELT, Geschäftsstelle München, Leopoldstr. 236, 80807 München, www.aerztederwelt.org, 08.11.2017

BDC|Hamburg: Jahrestreffen 2017

Sehr geehrte Kolleginnen,
sehr geehrte Kollegen,

zur Mitgliederversammlung des BDC|Landesverbandes Hamburg am 02. Dezember 2017 laden wir Sie hiermit herzlich ein. Die Mitgliederversammlung findet zum ersten Mal im Rahmen der 200. Jahrestagung der Norddeutschen Chirurgen statt. Wir erhoffen uns, dadurch eine große Zahl der BDC Mitglieder für beide Veranstaltungen gewinnen zu können. (Unser Dank in diesem Zusammenhang an die Kollegen Schwenk und Debus, die diese Idee entwickelt hatten.)

Jahrestreffen 2017
am Samstag, 02. Dezember 2017
von 08:00 bis 09:00 Uhr
im Curio-Haus
Rothenbaumchaussee 11
20148 Hamburg

Wir freuen uns, dass wiederum der Vizepräsident unseres Berufsverbandes, Dr. Jörg-A. Rüggeberg, an unserer Veranstaltung teilnimmt und die Tradition der Präsenz des BDC-Präsidiums beim Hamburger Jahrestreffen fortsetzt. Kollege Dr. med. Jakob V. Nüchtern, Oberarzt der Unfallchirurgie des UKE, wird in einem eigenen Beitrag die Frage zu dem leider drängende Problem: „Terror/Großschadenslage – sind wir vorbereitet?“ aus unserer Sicht beantworten.

Weiter steht in diesem Jahr die Neuwahl des Vorstandes des Landesverbandes an. In diesem Sinne laden wir Sie herzlich zur diesjährigen Mitgliederversammlung und zur 200.
Jahrestagung der NDCH ein. Wir würden uns freuen, wenn Sie in großer Zahl teilnehmen und aktiv mitgestalten würden.

Ihr
Univ.-Prof. Dr. J. M. Rueger – Dr. Chr. Wenck
Vorstand des Landesverbandes BDC|Hamburg

Programm Jahrestreffen 2017

Führungskräfte haben Probleme, mit dem ökonomischen Druck umzugehen

Das DFG-Projekt „Entscheidungsfindung im Krankenhausmanagement“ schließt mit drei weiteren Publikationen ab

Aufgrund des im System angelegten Stresses, der derzeit in Krankenhäusern herrscht, sehen sich Menschen in führenden Positionen nur begrenzt in der Lage, in einer positiven Weise mit den massiven Widersprüchen des Gesundheitssystems umzugehen. Das haben Forscher der Universität Witten/Herdecke (UW/H) im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts „Entscheidungsfindung im Krankenhausmanagement“ herausgefunden und ihre Ergebnisse in drei verschiedenen Publikationen veröffentlicht.

In fünfzehn Krankenhäusern unterschiedlicher Trägerschaft wurden dazu die am Management beteiligten Akteure (kaufmännische, ärztliche und Pflegedienstleitungen) in Hinblick auf ihre Herausforderungen und Alltagsprobleme befragt. „Führungskräfte nehmen oftmals zynische Haltungen ein oder neigen dazu, nur noch ‚auf Distanz‘ zu managen, um nicht so stark mit den offensichtlichen Problemen der ökonomischen Zurichtung des Krankenhauswesens konfrontiert zu werden“, resümiert Projektleiter Prof. Dr. Werner Vogd, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der UW/H. „Insbesondere für die Zukunft stellt sich die Frage, wie lange der existenzielle Druck auf Krankenhäuser noch aufrecht erhalten werden darf, ohne dass die professionellen Kulturen ernsthaft Schaden nehmen. Die Untersuchungen legen nahe, dass zumindest im Bereich der Pflege dieser Punkt vielfach schon überschritten ist, aber auch im ärztlichen Bereich bereits Erosionen zu beobachten sind. Die Trägerschaft spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.“

In der kürzlich erschienenen, mehr als 500 Seiten umfassenden Monografie wird sowohl mit Blick auf die Darstellung der einzelnen Häuser, als auch in Bezug auf die unterschiedlichen Berufsgruppen ausführlich herausgearbeitet, wie herausfordernd es für die Krankenhäuser derzeit ist, zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, ökonomischen Kalkülen und professionellen Rationalitäten einen ethisch vertretbaren Mittelweg zu finden. Es wird auf unterschiedlichen Ebenen nachvollziehbar, warum dies unter den gegebenen Verhältnissen vielen Führungskräften nicht mehr gelingen mag.

Werner Vogd, Martin Feißt, Anne Ostermann, Kaspar Molzberger (2017): Führungskräfte im Krankenhaus. Umgang mit ökonomischem Druck. Deutsches Ärzteblatt 114 (43).
Vogd, Werner (2017): Management im Krankenhaus – eine Fallstudie zur Bearbeitung der Innen- und Außenspannungen unter Bedingungen des DRG-Systems. Berliner Journal für Soziologie 1, 93-121.

Quelle: Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58448 Witten, www.uni-wh.de, 30.10.2017

Angestellte Ärzte in der vertragsärztlichen Versorgung besser stellen

Der stete Zuwachs angestellter Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Sektor ist für den Marburger Bund Zeichen eines strukturellen Wandels in der medizinischen Versorgung. Der Anteil der Angestellten steigt, während der Anteil der Niedergelassenen sinkt. In Arztpraxen, Berufsausübungsgemeinschaften, Medizinischen Versorgungszentren und sonstigen Einrichtungen der vertragsärztlichen Versorgung waren Ende des Jahres 2016 rund 29.000 angestellte Ärztinnen und Ärzte tätig (KBV-Bundesarztregister). Nicht erfasst sind in der Statistik Ärzte, die ausschließlich privatärztlich tätig sind und solche, die sich in der Weiterbildung befinden. Deutlich mehr als die Hälfte der ambulant Angestellten sind Ärztinnen. Parallel dazu sank die Anzahl der Vertragsärzte innerhalb des Jahres 2016 um 1.200 auf nunmehr rund 107.000. Vor diesem Hintergrund ermutigt der Marburger Bund angestellte Ärztinnen und Ärzte, sich stärker in den Kassenärztlichen Vereinigungen zu engagieren.

„Eine Einflussnahme auf die Gestaltung der ureigenen Aufgaben der Selbstverwaltung, insbesondere die Honorarverteilung und die Vergütung der Leistungen angestellter Ärzte, aber auch viele andere Themen wie etwa den Umgang mit Teilzeittätigkeiten oder Weiterbildungsfragen, ist nur über eigenes Engagement in den Gremien der Kassenärztlichen Vereinigungen möglich. Dies sind in erster Linie die Vertreterversammlungen, aber auch die auf Bundes- und Landesebene einzurichtenden beratenden Fachausschüsse für angestellte Ärztinnen und Ärzte‘ nach § 79c S. 1 Nr. 3 SGB V sowie weitere Ausschüsse“, heißt es in einer Positionierung des Verbandes zur Situation der angestellten Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich.

Die im ambulanten Bereich tätigen Mitglieder des Marburger Bundes erhalten vielfältige Unterstützung, insbesondere bei der Gestaltung der Vergütungs- und Arbeitsbedingungen. Dabei bringen die beratenden Juristen der Landesverbände nicht nur eine genaue Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort mit, sondern sind auch ausgewiesene Spezialisten für arbeitsrechtliche Besonderheiten bei der Beschäftigung von Ärztinnen und Ärzten in sämtlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens.

Gleichzeitig macht sich der Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte dafür stark, rechtliche Nachteile der Angestellten in der ambulanten Versorgung zu beseitigen. An die Politik richtet sich die Forderung, einen festen anteiligen Wahlkörper für angestellte Ärztinnen und Ärzte in den KV-Vertreterversammlungen vorzuschreiben. „Die mittlerweile vorgeschriebene Einrichtung von beratenden Fachausschüssen für angestellte Ärztinnen und Ärzte ist ein erster Schritt, aber nicht ausreichend“, kündigt der Verband eine neuerliche Initiative in dieser Legislaturperiode an.

Quelle: Marburger Bund Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V., Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin, www.marburger-bund.de, 25.10.2017

Schaufenster November 2017

Zweite europäische Studie zur Versorgung von Reanimationspatienten

Der plötzliche Herztod ist eine der führenden Todesursachen in Europa. Um die Forschung im Bereich der Reanimation auf eine gemeinsame europäische Datenbasis zu stellen, starten 29europäische Reanimationsregister im Oktober 2017 die zweite gemeinsame Studie EuReCa TWO (European Registry of Cardiac Arrest). Ziel der EuReCa TWO Studie ist es, auch langfristig das Überleben nach einem außerklinischen Herzkreislaufstillstand
zu verbessern. „Im Rahmen der EuReCa TWO Studie sollen Daten zum Outcome, aber auch zur Struktur und Prozessqualität der präklinischen Reanimation gesammelt und analysiert werden.

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Bundesverfassungsgericht: Numerus clausus zum Studium der Humanmedizin

Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts startet am 04. Oktober die Verhandlungen über zwei Richtervorlagen des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen zu der Frage, ob die für die Studienplatzvergabe für das Fach Humanmedizin im Hochschulrahmengesetz (HRG) und in den Vorschriften der Länder zur Ratifizierung und Umsetzung des Staatsvertrages über die Errichtung einer gemeinsamen Einrichtung für Hochschulzulassung vorgesehenen Regelungen mit dem Grundgesetz vereinbar sind.

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Mehr als 56 Millionen Euro für die Erforschung neuer Antibiotika zugesagt

Mit 56,5 Millionen Euro wollen die Bundesrepublik Deutschland und weitere internationale Geldgeber die Erforschung und Entwicklung neuer Antibiotika vorantreiben.

Die Mittel wurden der Globalen Partnerschaft für Antibiotika-Forschung und Entwicklung – GARDP (Global Antibiotic Research and Development Partnership) – im Rahmen einer Veranstaltung auf Einladung von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, in Berlin zugesagt.

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Spendenaufruf: Medizintechnik, Fachbücher & chirurgische Instrumente für Afghanistan

achbücher in englischer Sprache, chirurgische Instrumente z. B. für Kaiserschnitte und Brustoperationen, Laryngoskope, Endoskope und vieles mehr werden dringend bei einem Klinikaufbau in Afghanistan benötigt. Informationen zu dem Projekt und die Kontaktdaten finden Sie in dem Artikel „Welcome Back Home – Das Mammakarzinom Projekt in Mazar-e Sharif“ aus PASSION CHIRURGIE.

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Terrorgefahr in Deutschland: Unfallchirurgen ergreifen Maßnahmen für den Ernstfall

Angesichts der steigenden Terrorgefahr in Deutschland bereitet sich die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) im engen Schulterschluss mit der Bundeswehr auf einen möglichen Terroranschlag vor: Mit Hilfe eines neuen 5-Punkte-Planes wollen DGU und Bundeswehr für die Zukunft Sorge tragen, dass Opfer von möglichen Terroranschlägen in Deutschland zu jeder Zeit und an jedem Ort schnell und situationsgerecht auf hohem Niveau versorgt werden können. So findet erstmals bundesweit und flächendeckend einheitlich die fachliche Schulung von Chirurgen zur medizinischen Versorgung von Terroropfern statt.

„Mit dieser Initiative nehmen wir als Unfallchirurgen gemeinsam mit der Bundeswehr unsere nationale Verantwortung für die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch bei Terroranschlägen wahr“, sagte DGU-Präsident Prof. Dr. Florian Gebhard auf der Pressekonferenz.

Die DGU vertieft somit ihre zivil-militärische Kooperation mit der Bundeswehr, die ihre medizinische und taktische Expertise zur Versorgung von Schuss- und Explosionsverletzungen und dem Einsatz auf gefährlichem Terrain schon jetzt in die Initiative TraumaNetzwerk DGU® maßgeblich einbringt. So hat die DGU bereits 2013 die Arbeitsgemeinschaft Einsatz-, Katastrophen- und Taktische Chirurgie (AG EKTC) gegründet, die von Sanitätsoffizieren der Bundeswehr geführt wird und interdisziplinär besetzt ist. „Die qualitative Versorgung von schwerverletzten Unfallopfern ist eine Kernaufgabe der DGU. Als erste medizinische Fachgesellschaft in Deutschland wollen wir nun sicherstellen, dass das qualitativ hohe Wissensniveau auch zur medizinischen Versorgung von Terroropfern strukturiert gebündelt und somit flächendeckend nutzbar gemacht wird“, betont DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Reinhard Hoffmann.

Die Bedeutung der zivil-militärischen Zusammenarbeit zwischen DGU und Bundeswehr unterstreicht in diesem Zusammenhang der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel: „Im Ernstfall sind sowohl das Militär als auch die zivile Medizin gleichermaßen auf die Nutzung des vollen Umfangs der vorliegenden Erfahrungen angewiesen. Nur unter Rückgriff auf die Expertise des anderen sind wir in der Lage, die Herausforderungen angesichts des Terrorismus zu bewältigen.“

DGU-Experten und Bundeswehrmediziner haben hierzu den 5-Punkte-Plan zur zivil-militärischen Zusammenarbeit entwickelt, der folgende taktische und strategisch angelegte Maßnahmen auf dem Gebiet der Katastrophenchirurgie beinhaltet:

  • Notfallkonferenz zum Thema „Terroranschläge – eine neue traumatologische Herausforderung“
  • Bewusstsein schaffen und Kenntnisse transportieren: Über die Netzwerk-Struktur der Initiative TraumaNetzwerk DGU® etabliert die DGU künftig dringend nötige Erkenntnisse über die medizinische Versorgung von Terroropfern in allen Traumazentren.
  • Weiterführende, spezielle Ausbildungsformate für Chirurgen zur Behandlung von Terroropfern mit Schuss- und Explosionsverletzungen
  • Das TraumaRegister DGU® zur Erfassung von Schwerverletzten wird um ein Schuss- und Explosionsregister erweitert.
  • Neben der Begründung einer strategischen Partnerschaft mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr wird auch die wissenschaftliche Kooperation über einen Vertrag mit der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie (DGWMP) dauerhaft gefestigt.

Hintergrund

Die Bedrohung durch den globalen Terrorismus ist aktuell eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft, denn die Wahrscheinlichkeit terroristischer Anschläge nimmt in Deutschland zu. Ziel der Attentate in Europa ist in der Regel die zivile Bevölkerung. Unkalkulierbare Gefahrensituationen am Ort des Geschehens und schwere Verletzungsmuster wie komplexe Schuss- und Explosionsverletzungen sowie die hohe Anzahl lebensgefährlich verletzter Menschen an möglicherweise mehreren Orten zu verschiedenen Zeitpunkten stellen Rettungskräfte, Notärzte und Kliniken im TraumaNetzwerk DGU® sowohl vor neue medizinische als auch taktisch-strategische Herausforderungen.

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) trägt mit ihrer Initiative TraumaNetzwerk DGU® bereits seit 2006 dafür Sorge, dass schwerverletzte Menschen an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr und flächendeckend in ganz Deutschland die bestmöglichen Überlebenschancen haben. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr verfügt wiederum über medizinische Kompetenzen in besonderen Gefahrenlagen wie beispielsweise der „Rettung unter Beschuss“ und der Versorgung von Schuss- und Explosionsverletzungen. Gemeinsames Ziel von DGU und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr ist es, die taktische und medizinische Kompetenz für die Versorgung von Terroropfern wissenschaftlich fundiert, bundesweit flächendeckend und nachhaltig weiter zu entwickeln. Die DGWMP ist ein zusätzlicher wichtiger Partner. Die Kooperationspartner sind sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit und medizinische Versorgung der Bevölkerung bewusst und haben daher eine verbindliche zivil-militärische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet der Katastrophenchirurgie vereinbart.

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU)
Präsident Prof. Dr. med. Ingo Marzi
Straße des 17. Juni 106-108
10623 Berlin
[email protected]

 

Auszeichnungen und Ernennungen von BDC-Mitgliedern – November 2017

 November 2017

Dr. med. Hans Bayer-Helms, seit Mai 2005 Chefarzt der Abteilung Unfallchirurgie im St. Josef Krankenhaus Hilden, hat zum 01.07.2017 zusätzlich die Chefarztposition für Unfallchirurgie und Orthopädie im St. Josef Krankenhaus Haan übernommen.

Dr. med. Christian Birnmeyer ist seit Anfang September 2017 der neue Chefarzt des Fachbereiches Unfallchirurgie an der Sana-Klinik Pegnitz. Der Fachmann für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie folgt auf Dr. med. Werner Hauer, der in den Ruhestand ging. Birnmeyer möchte die Prothetik an der Sana-Klinik ausbauen und einen Schwerpunkt auf die minimalinvasiven Gelenk- und Schulteroperationen legen.

Dr. med. Patricia J. Dé-Malter ist seit September die Leitende Ärztin der Chirurgie und des Darmkrebszentrums am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Klinik für anthroposophische Medizin in Berlin.Dietmar Gebhardt übernahm zum 01.09.2017 die Leitung der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an der HELIOS Klinik Herzberg/Osterode. Er war zuvor als Chefarzt in der Helios Klinik Bad Gandersheim tätig.

Dr. med. Jens Gerhardt, Facharzt für Chirurgie sowie Orthopädie und Unfallchirurgie, ist seit dem 01. August 2017 Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Sana Klinikums Borna.Dr. med. Michael Klein, ehemals geschäftsführender Oberarzt am Sana Klinikum Hameln-Pyrmont, ist seit Juli 2017 Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Lüdenscheid.

Dr. med. Thomas Krohn leitet seit dem 1. September 2017 als Chefarzt die Orthopädie und Unfallchirurgie des St. Franziskus-Hospitals Ahlen. Dr. med. Thomas Haug beendete Ende September seine Tätigkeit als Hauptverantwortliche der Abteilung und ging in den Ruhestand.Dr. med. Constanze Liebe, Fachärztin für Allgemeinchirurgie und Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, wechselte von einer Praxisgemeinschaft in Sondershausen/Sömmerda in das DRK MVZ Bad Frankenhausen in Sömmerda.

Dr. med. Ulrike Ossig, Chefärztin der Gefäßchirurgie des Caritasklinikums St. Theresia Saarbrücken, wechselte zum 1. Oktober 2017 in die Gefäßchirurgie des Knappschafts-Krankenhauses Püttlingen. Sie folgt auf den ehemaligen Chefarzt der Abteilung, Dr. med. Alfons Scherber, der sich in den Ruhestand verabschiedete.

Dr. med. Hartmut Roth leitet seit dem 1. August 2017 als Chefarzt die Allgemein- und Viszeralchirurgie des DRK-Krankenhauses Sömmerda. Er ist ein ausgewiesener Spezialist für Minimal-invasive Chirurgie und Notfallmedizin und auch in der Proktologie spezialisiert.

Dr. med. Mark Schildknecht leitet seit dem 1. September 2017 die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Rosenhöhe der Städt. Kliniken Bielefeld gGmbH. Zukünftige Schwerpunkte der neu aufgebauten Abteilung werden im Bereich der rekonstruktiven Gelenkchirurgie und beim künstlichen Gelenkersatz liegen.

PD Dr. med. Sven-Christian Schmidt übernahm im September 2017 neben seiner Funktion als Department Leiter der Minimal-invasiven Chirurgie am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam die fachliche Nachfolge von Dr. med. Heinz-Wolfgang Dreyer in der Chirurgie des Klinikums Ernst von Bergmann in Bad Belzig, wo er zudem die Leitung der chirurgischen Abteilung übernahm.

Prof. Dr. med. Jörg Theisen hat seit dem 11. September 2017 die Position des Chefarztes der Viszeral- und Thoraxchirurgie des Klinikums Landkreis Erding inne. Der Facharzt für Chirurgie mit Schwerpunkt Viszeralchirugie war zuvor jahrelang als Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Technischen Universität München Klinikum rechts der Isar beschäftigt.

Dr. med. Stephan Vögeli, Facharzt für Chirurgie und Orthopädie, ist der neue Chefarzt in der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie im Städtischen Krankenhaus in Wertheim. Vögeli, der zudem den Schwerpunkt der Unfallchirurgie und Speziellen Unfallchirurgie erworben hat, trat die Nachfolge von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wilhelm Friedl an.

Dr. med. Michael Westerdick-Lach ist neuer Chefarzt der Chirurgie der HELIOS-Akutklinik Bad Berleburg. Zum 01.10.2017 übernahm der ehemals leitende Oberarzt den Posten.

Dr. med. Jan Wieland ist neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie der HELIOS-Klinik Hettstedt. Der Facharzt für Chirurgie, spezielle Viszeralchirurgie und Proktologie war zuvor neun Jahre als Chefarzt im AMEOS Klinikum Aschersleben. Dort baute er ein Darmkrebszentrum auf und leitete es bis zu seinem Wechsel nach Hettstedt.

BDC-Pilotprojekt: Gleichbehandelt – ambulant wie stationär

Das Pilotprojekt ist durchaus gewagt. Es ist deutschlandweit das erste nennenswerte, das die medizinischen Sektoren „ambulant“ und „stationär“ tatsächlich verbindet, indem es sie gleichbehandelt. Bei der Bezahlung der Leistung durch die Kassen. Wird es ein Erfolg, dann hat er seine Wurzeln in Thüringen.

Die Meldung vom August ließ den Vater der Idee unerwähnt: Stephan Dittrich. Der gelernte Chirurg, der heute noch eine Gutachtenpraxis in Bad Lobenstein betreibt, ist ein ausgewiesener Kenner des deutschen Gesundheitssystems. Seiner Vorzüge, aber auch seiner Fehlentwicklungen mit einer Bürokratie, die immer undurchschaubarer wird. Zehn Jahre hat es gedauert bis Dittrich hinreichend Verständnis und genügend Verbündete und Partner gefunden hatte, um in der Chirurgie an den Start zu bringen, wovon Gesundheitspolitiker jahrein jahraus reden: eine sektorverbindende Versorgung.

In den folgenden Artikeln finden Sie mehr Informationen zum Pilotprojekt, das Stephan Dittrich gemeinsam mit dem BDC, der DGCH und der TK ins Leben gerufen hat:

Artikel Thüringer Allgemeine (26.10.2017): "Thüringer Pilotprojekt: Gleichbehandelt – ambulant wie stationär"
Artikel Deutsches Ärzteblatt (24.08.2017): "TK will für Operationen einheitliche Preise in Kliniken und Praxen"
Artikel aus PASSION CHIRURGIE (01.10.2016): "Sektorenverbindende Versorgung – Realität und Erwartung"

Quelle: Paczulla, Volkhard. Thüringer Pilotprojekt: Gleichbehandelt – ambulant wie stationär. Thüringer Allgemeine. http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Thueringer-Pilotprojekt-Gleichbehandelt-ambulant-wie-stationaer-510454359 (26.10.17)

Der BDC beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2017

Der Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2017 (DKOU) findet in dieser Woche vom 24. bis 27. Oktober in Berlin statt  – unter dem Motto: Bewegung ist Leben.

Der BDC war wie immer an allen vier Kongresstagen vor Ort. Besonders das druckfrische Programm der BDC|Akademie für 2018 kam bei den Besuchern gut an. Denn auch für 2018  hat die BDC|Akademie wieder viele Angebote im Bereich Orthopädie/Unfallchirurgie zusammengestellt.

Schwerpunkte beim DKOU 2017

Die zahlreichen Facetten des großen Gebietes der Orthopädie und Unfallchirurgie sind hinsichtlich der zugrundeliegenden Mechanismen, der differenzierten Diagnostik und Therapie, aber auch bezüglich Prävention und Rehabilitation Themen des DKOU 2017.

Kongressthemen

Rückenbeschwerden – Gelenkverschleiß und Schmerzen am Bewegungsapparat: Orthopäden und Unfallchirurgen legen Weißbuch zur nichtoperativen Behandlung vor
Schablonen aus dem 3D-Drucker sorgen für genauere Passform von Kunstgelenken
OP-Zahlen entsprechen Altersentwicklung der Gesellschaft: wann Eingriffe in Hüfte, Knie und Wirbelsäule sinnvoll sind