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Personalia Juni 2018

Dr. med. Christian Biancosino leitet seit dem 01. März 2018 die Klinik für Thoraxchirurgie des HELIOS Klinikum Wuppertal. Er war dort zuvor als leitender Oberarzt beschäftigt.

Frank Blömker, ehemals Chefarzt der Unfall- und Handchirurgie, Sporttraumatologie der AGAPLESION Ev. Bathildiskrankenhaus gGmbH, leitet seit April die Klinik für Unfallchirurgie der Kath. Hospitalvereinigung Weser-Egge, St. Vincenz-Krankenhaus, in Brakel.

Dr. med. Philipp Bula ist seit dem 01. März 2018 der Chefarzt der nun neu strukturierten Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Orthopädie, Plastische- und Handchirurgie am Klinikum Gütersloh. Dr. med. Bernd Ruhnke, ehemaliger Chefarzt der der Klinik für Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie, verabschiedete sich in den Ruhestand.

Dr. med. Mario Dietzel leitet seit dem 1. März 2018 die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Kreiskrankenhaus Greiz. Er war zuvor Chefarzt und Leiter der Endoprothesenzentren im Klinikverbund Adorf-Schöneck.

Dr. med. Anand Esapathi ist neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie des St. Martinus-Hospitals in Olpe. Der ehemalige Oberarzt ist Nachfolger von Dr. med. Everard Braganza, der nach langjähriger Tätigkeit als Chefarzt und als stellvertretender Ärztlicher Direktor in den Ruhestand ging.

Ilias Fanoulas M.Sc. ist seit dem 01. Februar 2018 Chefarzt der Orthopädie der Herzog-Julius-Klinik Bad Harzburg. Er war zuvor Oberarzt an der Maternus-Klinik für Rehabilitation in Bad Oeynhausen.

PD Dr. med. Frank Fischer wechselte als Chefarzt von HELIOS Frankenwaldklinik Kronach an das Elisabeth Klinikum Schmalkalden. Dort leitet er die Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßmedizin.

Dr. Heiner Gellhaus wechselte als Chefarzt vom St. Ansgar-Krankenhaus in Höxter an das Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn. Dort leitet er seit Anfang 2018 die Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie.

Dr. med. Florian Höhler ist seit Februar 2018 als Chefarzt der Chirurgie der Kliniken Nordoberpfalz AG, Krankenhaus Kemnath.

Dr. med. Roland Hutzschenreuter leitet seit April 2018 zusammen mit Dr. med. Martin Littmann die Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Josef Krankenhauses in Engelskirchen. Die Abteilung wird im Kollegialsystem geführt bis Herr Dr. Hutzschenreuter im Laufe des Jahres 2019 die alleinige medizinische Verantwortung übernehmen wird. Dr. Littmann wird dann in den Ruhestand gehen.

Dr. med. Johannes Kormann leitet seit dem 19.03.2018 die Chirurgie des Malteser-Krankenhaus St. Johannes in Kamenz. Bis dahin arbeitete er als Oberarzt im Diakonissenkrankenhaus Dresden in der Viszeralchirurgie und Proktologie.

Dr. med. Albrecht Krause-Bergmann, Facharzt für Chirurgie und Plastische Chirurgie, ist seit Mai 2018 Chefarzt der Plastischen Chirurgie am Klinikum Gütersloh.

Dr. med. Heike Kremser ist neue Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasiver Chirurgie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Die Fachärztin für Chirurgie zählt unter anderem die Bauchchirurgie, die Hernienchirurgie und die Koloproktologie zu ihren Schwerpunkten und ist seit 2009 in der Stadtklinik tätig.

Prof. Dr. med. Carsten J. Krones, Chef­arzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie im Marienhospital Aachen, ist im Mai 2018 zum außerplanmäßigen Professor der RWTH Aachen berufen worden.

Prof. Dr. med. Dietmar Lorenz hat zum 15.02.2018 seine neue Chefarztstelle am Klinikum Darmstadt angetreten. Der Spezialist für Viszeral- und Thoraxchirurgie leitet dort die Chirurgische Klinik I.

Dr. med. Jörn Maroske wechselte zum 01. April 2018 als Chefarzt der ANregiomed Klinik Rothenburg ob der Tauber an das Klinikum Main-Spessart in Lohr. Dort leitet er die Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer ist seit dem 25. April 2018 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin.

Dr. med. Ralf A. Nettersheim MHBA leitet seit 01. Juli 2017 die Viszeralchirurgie im Bergmannsheil in Bochum. Davor war er 18 Jahre im Klinikum Dortmund bei Löhlein, Hartel und Schmeding tätig, zuletzt als geschäftsführender Oberarzt und Leiter des MIC-Zentrums.

Christian Neuhäuser leitet seit April 2018 die Abteilung Orthopädie und Traumatologie am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. Neuhäuser ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Facharzt für Chirurgie mit der Zusatzbezeichnung Spezielle Unfallchirurgie.

Prof. Dr. med. Kai Nowak, leitender Oberarzt der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, wechselte nach 16-jähriger Tätigkeit an der Klinik in die Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie des RoMed Klinikums Rosenheim.

Dr. med. Michael Pfeiffer, bisher leitender Oberarzt der Chirurgie, übernahm zum 1. April 2018 die Leitung der Chirurgie – Unfallchirurgie im Krankenhaus Maria Hilf in Daun.

PD Dr. med. Thorsten Plusczyk ist neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Diakonieklinikum Neunkirchen.

Dr. med. Christian Poguntke leitet seit Januar 2018 die Chirurgie des Westmecklenburg Klinikums Helene von Bülow in Hagenow. Er war zuvor Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Hufeland Klinikums in Mühlhausen, Thüringen.

Prof. Dr. med. Christoph Reißfelder hat zu Anfang April 2018 die Aufgabe des Direktors der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim übernommen und wurde zudem auf den Lehrstuhl für Chirurgie der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg berufen. Er war zuvor als Stellvertretender Direktor und Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden tätig.

Prof. Dr. med. Wolfgang Steurer wechselte zum 01. April 2018 von der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart in das Krankenhaus Leonberg Klinikverbund Südwest.

PD Dr. med. Andreas Thalheimer, Chefarzt der Chirurgie in der RoMed Klinik Bad Aibling, wurde ab dem 01. April 2018 zum ärztlichen Direktor der Klinik bestellt.

Dr. med. Michael Uhl gab seinen Chefarztposten in der Unfallchirurgie im Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken zum Ende des Jahres 2017 auf und arbeitet seit dem als Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie im Medizinisches Versorgungszentrum Haßfurt.

Thomas Wendrich, ehemals Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie der HELIOS Frankenwaldklinik in Kronach, leitet die Abteilung seit Anfang des Jahres als Sektionsleiter.

Dr. med. Erik Wilde, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, hat sich zum 01. April 2018 in der Chirurgische Gemeinschaftspraxis Dres. Olms, Sax, Boger, Randt, Schulze und Wilde in Bad Schwartau niedergelassen.

Ausschreibung Preise und Stipendien 2019

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) schreibt 2018 wieder zahlreiche Preise und Stipendien aus. Die DGCH verleiht regelmäßig Preise für anerkennenswerte und wertvolle wissenschaftliche Beiträge zu den chirurgischen Fachgebieten. Mit diversen Stipendien werden wissenschaftlich engagierten Chirurginnen und Chirurgen unterstützt und ihnen die Möglichkeit geboten, an internationalen Kongressen teilzunehmen und/oder ihre herausragende Arbeit möglichst unabhängig fortzusetzen.

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie vergibt im Jahr 2019 die nachfolgend aufgeführten Preise und Stipendien.

Ihre Bewerbungen erbeten bis spätestens zum 30.09.2018 an die
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
Generalsekretär
Herrn Prof. Dr. med. Dr. h.c. H.-J. Meyer
Luisenstraße 58/59
10117 Berlin

Preise

B.-von-Langenbeck-Preis
Auszeichnung für besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Chirurgie. Bewerben können sich Oberärzte und Assistenten.
Dotierung: € 10.500

Rudolf-Zenker-Preis, Gestiftet von Braun Melsungen AG
Vergabe an Persönlichkeiten/Personengruppen, die sich in der Vergangenheit um die Weiterentwicklung der klinischen Chirurgie besonders verdient gemacht haben und damit einen Beitrag zu einer wesentlichen Verbesserung der Krankenbehandlung auf dem Gebiet der Chirurgie leisteten.
Dotierung: € 6.000

W.-Müller-Osten-Preis
Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten, die sich insbesondere mit der Geschichte der Chirurgie, der Erhaltung von Substanz und Einheit der Chirurgie, der Zukunftsentwicklung der Chirurgie sowie der Qualitätssicherung der chirurgischen Tätigkeit in Krankenhaus und Praxis und den wissenschaftlichen und ethischen Grundlagen des ärztlichen, insbesondere des chirurgischen Berufes befassen.
Dotierung: € 8.000

F.-Steichen-Preis, gestiftet von Medtronic GmbH
Vergabe für besondere Leistungen auf dem Gebiet der viszeralchirurgischen Operationstechniken.
Dotierung: € 5.000

K.-Storz-Preis, gestiftet von Karl Storz GmbH Co. KG
Vergabe für besondere Verdienste und Leistungen auf dem Gebiet der Minimalinvasiven Chirurgie.
Dotierung: € 4.000

E.-Ungeheuer-Preis, gestiftet von der Aesculap Akademie
Verleihung für Neuaufnahmen von besonderem wissenschaftlichem und didaktischem Wert in die Mediathek der DGCH.
Dotierung: € 3.000

Filmpreis
Der Preis wird verliehen für Filme bzw. Videos über die Chirurgie und ihre Teilgebiete, die neue wissenschaftliche oder operationstechnische Kenntnisse vermitteln sowie als Lehr- oder Unterrichtsfilme angemeldet werden.
Dotierung: € 1.500

Posterpreis
Gegenstand soll die Darstellung der neuesten Ergebnisse aus der klinischen und experimentellen Chirurgie sein.
Dotierung: € 1.500

F.-Linder-Preis
Wird an den Erstautor des besten Vortrages innerhalb der Fritz-Linder-Sitzungen zur chirurgischen Forschung vergeben.
Dotierung: € 2.500

Einsendungen für den F.-Linder-Preis an:

Frau Prof. Dr. med. B. Vollmar
Direktorin des Instituts für Experimentelle Chirurgie der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock
Schillingallee 35
18055 Rostock

Stipendien

Stipendium als Fortbildungshilfe
Beihilfe zu einer Forschungsreise zwecks Fortbildung in der Allgemeinen Chirurgie oder einem Spezialgebiet der Chirurgie.
Dotierung: € 5.000

Reisestipendium der H.-Junghanns-Stiftung
Die nach unserem früheren Präsidenten und langjährigen Generalsekretär benannte Herbert-Junghanns-Stiftung verleiht ein Reisestipendium, bevorzugt an einen Krankenhauschirurgen/in. Voraussetzung ist Facharztstatus und die Mitgliedschaft in der DGCH.
Dotierung: € 5.000

W.-Müller-Osten-Stipendium
Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten über die Geschichte der Chirurgie, die Erhaltung von Substanz und Einheit sowie der Zukunftsentwicklung der Chirurgie, der Qualitätssicherung der chirurgischen Tätigkeit in Krankenhaus und Praxis und den wissenschaftlichen und ethischen Grundlagen des chirurgischen Berufes.
Dotierung: € 5.000

W.-Müller-Osten-Stipendium für ausländische Hospitanten
Wird ausgeschrieben zur Weiterbildung durch Hospitation an einer selbst gewählten deutschen chirurgischen Klinik.
Dotierung: € 6.000

Reisestipendium zum Japanischen Chirurgenkongress
In Abstimmung mit der Japanischen Gesellschaft für Chirurgie wird die aktive Teilnahme am Japanischen Chirurgenkongress mit anschließender Hospitation in japanischen Zentren unterstützt.

Internationales Gaststipendium der DGCH
Wird verliehen an junge Chirurgen, die ihre Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie (oder entsprechende Qualifikation) in ihrem Heimatland absolviert haben und anschließend zur Ausübung ihres Berufes dorthin zurückkehren.
Dotierung: € 5.000

Reisestipendium zum Jahreskongress des American College of Surgeons
In Abstimmung mit dem American College of Surgeons (ACS) wird die aktive Teilnahme am Jahreskongress des ACS mit anschließender Hospitation in relevanten Zentren unterstützt.

Die Bestimmungen für die Verleihung der Preise und die Vergabe von Stipendien finden Sie im Internet unter www.dgch.de. Sie können auch in der Geschäftsstelle (Tel.: 030/28 87 62 90) abgefordert werden.

BDC|Umfrage: Schnittstellenmanagement zwischen Chefärzten und Geschäftsleitungen 2018

Die Zusammenarbeit zwischen leitender Ärztin/leitendem Arzt und der Krankenhausgeschäftsführung ist entscheidend für den Erfolg des Unternehmens Krankenhaus. Aus den Berichten vieler Kolleginnen und Kollegen sowie und der im Jahr 2012 durchgeführten BDC-Umfrage zum gleichen Thema wissen wir, dass aber gerade an dieser Schnittstelle erhebliche Reibungsverluste auftreten und Ressourcen vergeudet werden.

Mit dieser Umfrage wollen wir den Status Quo erheben, Vergleiche zu den Umfrageergebnissen 2012 durchführen und auf Basis der Ergebnisse weitere Strategien für unsere zukünftige berufspolitische Arbeit im BDC entwickeln. Es ist unser Bestreben, ein Umdenken einzuleiten, das eine Kooperation auf Augenhöhe zum Wohle unserer Patienten zum Ziel hat.

Nur gemeinsam werden wir die Herausforderungen der Zukunft im Gesundheitssystem meistern können. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele leitende Ärzte an dieser Umfrage teilnehmen, um ein realistisches Bild von der aktuellen Situation zu erhalten.

Diese Umfrage wird anonym durchgeführt. Die Bearbeitung des Fragebogens wird ca. 10 Minuten dauern.  Die Ergebnisse werden in Passion Chirurgie, der Mitgliederzeitschrift von BDC und DGCH zeitnah publiziert.

BDC-Umfrage: Schnittstellenmanagement zwischen Chefärzten und Geschäftsleitungen 2018

Kleinkinder sind Hochrisikogruppe bei Brandverletzungen

Jährlich werden deutschlandweit über 30.000 Kinder mit thermischen Verletzungen ambulant und 6.000 Kinder stationär behandelt. Verbrühungen, Feuer und Flammen, Kontaktverbrennungen, Strom sowie Verpuffung und Explosion führen zu gesundheitlichen Schäden mit oft lebenslanger Beeinträchtigung. Der Unfallschwerpunkt liegt klar im häuslichen Umfeld. Eine Auswertung des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“ zeigt, dass Säuglinge und Kleinkinder eine Hochrisikogruppe darstellen. Der Arbeitskreis ist unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV) in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) organisiert.

Die Auswertung bezieht sich auf ca. 1.200 Patienten in spezialisierten Kliniken. 75 Prozent der jungen Patienten sind zum Zeitpunkt der Aufnahme jünger als vier Jahre. Das Säuglings- und Kleinkindesalter stellt somit eine Hochrisikogruppe dar. 70 Prozent der Kinder haben eine Verbrühung und Jungen sind laut der Auswertung im Vergleich zu Mädchen doppelt so häufig wie Mädchen betroffen.

Die altersabhängigen Verhaltensmuster zu kennen und zu berücksichtigen, ist der erste Baustein, das Risiko eines thermischen Unfalls zu verringern. Typischerweise dominieren in der Hochrisikogruppe Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten. Schon der Inhalt einer Tasse genügt, um 30 Prozent der Körperoberfläche eines 0 bis 4-jährigen Kindes zu verletzen. In den letzten Jahren haben vor allem Unfälle mit Schnellwasserkochern durch Ziehen am herabhängenden Stromkabel dramatisch zugenommen. Das typische Verletzungsmuster besteht in einer Verbrühung von Gesicht, Rumpf und Oberschenkeln.

Kleinkinder wollen ihre Umwelt erforschen, ergreifen, um zu begreifen, sie bewegen sich blitzschnell und wissen nicht, was gefährlich ist und was nicht. Sie wachsen rasch und oft wird von den Eltern nicht rechtzeitig realisiert, dass Dinge, die gestern noch nicht möglich waren, heute schon mit Leichtigkeit vollbracht werden. Die Verhaltensweisen der Kinder sind oft nicht vorhersehbar und aus Sicht der Erwachsenen unlogisch. Besondere Gefahrenmomente entstehen dann, wenn Eltern durch andere Beschäftigungen abgelenkt sind.

Kontaktverbrennungen, Strom und Verbrennungen mit Feuer betreffen etwas ältere Kinder, die durch ihre  Neugier durch Zündeln mit Streichhölzern und Kerzen in Kontakt mit Feuer geraten. Die häufigsten Zündquellen für Textilbrände sind außerdem Adventsgestecke, Laternen und Wunderkerzen, Zigaretten, Gasflammen und der Holzkohlegrill. Insbesondere der Einsatz von Brandbeschleunigern führt jedes Jahr zu erheblichen Verletzungen durch Verpuffung vor allem im Gesicht. Der unvorsichtige Gebrauch von Böllern und Feuerwerkskörpern bei Jugendlichen führt oft zu schweren Verbrennungen, Augenverletzungen und Hörschäden.

Prävention und spezialisierte zeit- und fachgerechte Behandlung sind die Schlüsselfaktoren, Komplikationen und lebenslange Stigmatisierung betroffener Kinder zu vermeiden. Experten des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“ treffen sich deshalb jährlich zu einer Jahrestagung und diskutieren über neue Behandlungsverfahren, Narbentherapie und neueste Forschungsentwicklungen. Innovative Behandlungsmethoden brauchen engagierte Ärzte, um sich zu etablieren. Auch in diesem Jahr werden Forschungsergebnisse zu innovativen Wundauflagen oder dem enzymatischen Debridement diskutiert sowie Konzepte schmerzarmer Verbandswechsel durch virtuelle Realität vorgestellt.

Das sogenannte „Medical Needling“ ist ein großer Fortschritt in der Behandlung von Narben. In einem Workshop werden Tipps und Tricks der Anwendung praxisnah vermittelt.  Trotz aller Erfolge in der Arbeit wissen alle Betroffenen und Behandler, dass psychosoziale Langzeitfolgen nach thermischen Verletzungen leider nicht immer vermeidbar sind. Die beste Behandlung ist die Vermeidung! Unfälle sind keine Zufälle! Gemeinsam mit Patientenvertretern wie Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. möchten die Experten auf die Folgen thermischer Verletzungen im Kindesalter hinweisen und gleichzeitig vor den Unfallgefahren warnen.

Die 26. Jahrestagung des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“ findet am 25./26.05.2018 unter organisatorischer Leitung der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin statt.

Veranstaltungsort:
Besucher- und Schulungszentrum
Karl Storz GmbH & Co. KG
Scharnhorststraße 3 in Berlin

Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V., Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin, www.dgkch.de, 24.05.2018

Zi veröffentlicht Umfrageergebnisse

MVZ: Ein Drittel versorgt mit Verlusten

Etwa jedes dritte (32 Prozent) Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) musste im Jahr 2016 finanzielle Verluste hinnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuell veröffentlichte Untersuchung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

In der Untersuchung wurde danach unterschieden, ob ein MVZ von niedergelassen Vertragsärzten oder Dritten getragen wird. Unter den vertragsärztlich betriebenen MVZ machten nur 6 Prozent Verluste. Hinter den nicht-vertragsärztlichen MVZ stehen Träger wie etwa ein Krankenhaus oder eine Kommune. Bei diesen MVZ machten sogar 42 Prozent Verluste. Neben der Trägerschaft spielt auch der Standort eine Rolle. Überwiegend gut lief es für MVZ, die ihren Standort in einer städtischen Region haben: 74 Prozent dieser MVZ erzielten einen Gewinn.

Unterschiede je nach Träger

Anders als inhabergeführte Praxen, können sich MVZ verschiedener Rechtsformen (GmbH, GbR, Genossenschaft oder öffentlich-rechtlich) bedienen. In Kombination mit den unterschiedlichen Trägerschaften werden durch diese Vielfalt Vergleiche der MVZ untereinander erschwert. Dennoch wurden bei näherer Betrachtung Muster deutlich. „Es zeigte sich beispielsweise, dass trotz aller Unterschiede im Leistungsspektrum die hausärztlichen Abteilungen überwiegen“, sagt Dr. Dominik von Stillfried, Geschäftsführer des Zi.

MVZ bieten überwiegend fachübergreifende Versorgungsangebote. Im Schnitt wiesen die MVZ 3,6 verschiedene Fachrichtungen bzw. Fachabteilungen auf. Bei den von Vertragsärzten geführten MVZ standen die hausärztlich-tätigen Abteilungen mit 46 Prozent auf Platz 1 der häufigsten Abteilungen. Auch bei den nicht-vertragsärztlich geführten MVZ waren die hausärztlichen Abteilungen mit 41 Prozent am stärksten vertreten.

In vertragsärztlichen MVZ stehen zudem die Psychotherapie (16 Prozent), die Chirurgie (15 Prozent) und die Anästhesie sowie die Orthopädie (je 13 Prozent) im Portfolio. In den nicht-vertragsärztlichen MVZ ist die Gynäkologie (32 Prozent) deutlich häufiger zu finden, gefolgt von der Chirurgie (31 Prozent) und der Orthopädie (25 Prozent).

„Die Unterschiede lassen vermuten, dass die Fachabteilungsstruktur in den nicht-vertragsärztlichen MVZ möglicherweise auf die zugehörige Klinik ausgerichtet ist. Hierfür nehmen die Krankenhausträger offenbar auch Verluste der von ihnen gegründeten ambulanten Einrichtungen in Kauf“, erklärt von Stillfried.

Warum MVZ?

Auf die Frage, warum das MVZ gegründet wurde, fand „die Position am ambulanten Markt erweitern“ mit 80 Prozent den größten Zuspruch, gefolgt von „Synergieeffekte nutzen“ (79 Prozent) und „Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit“ (77 Prozent). Die Möglichkeiten der Anstellung von Ärzten sowie die Sicherung des Klinikstandorts waren die ansonsten vordringlich genannten Motive für die MVZ-Gründung.

Datengrundlage

In die Untersuchung gingen die Angaben von bundesweit insgesamt 376 MVZ ein, die im Zeitraum von Juni bis Dezember 2017 an einer Online-Befragung teilnahmen. Die teilnehmenden MVZ befanden sich mit 44 Prozent vor allem in der Trägerschaft von Krankenhäusern. Der Anteil der von Vertragsärzten geführten MVZ lag bei 28 Prozent. Trägerkombinationen, wie z. B. Krankenhaus und Vertragsärzte sind mit 22 Prozent ebenfalls recht häufig vertreten. Rund 3 Prozent wurden von einer Kommune getragen und 4 Prozent machten keine Angaben zur Trägerschaft. Die Untersuchung erfolgte in Kooperation mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Bundesverband MVZ e.V. (BMVZ).

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi), Salzufer 8, 10587 Berlin, www.zi.de, 16.05.2018

BDC|Nordrhein: Jahrestagung 2018

Update Gefäßchirurgie

Sehr geehrte Kollegin,
sehr geehrter Kollege,

zu unserer Jahrestagung des Arbeitskreises Ambulantes Operieren und des Landesverbandes BDC|Nordrhein möchten wir sie herzlich einladen. Die neuen Mitglieder des Vorstandes stellen sich in diesem Jahr mit dem wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung vor. Außer einem Update der Gefäßchirurgie geht es insbesondere um die Frage, ob der Eingriff ambulant oder stationär durchgeführt werden soll. Neues von den Berufsverbänden und der DGUV ist erneut Thema des zweiten Teils der Jahrestagung. Nicht zuletzt ist der Umgang mit den Bewertungen im Internet ein wichtiger Beitrag. Vor allem geht es um die Möglichkeiten sich gegen Negativ- und Falschbewertungen zu wehren.

Wir laden auch die Kollegen des ANC und BAO herzlich ein.

Jahrestagung 2018

Wann? am Mittwoch, 13. Juni 2018 von 17:00 bis 20:00 Uhr
Wo? im Maritim Hotel Köln, Heumarkt 20, 50667 Köln

Dr. J. Klein, Dr. W. Boxberg, Prof. Dr. Bouillon
PD Dr. P. Fellmer, Dr. S. Gregor
Vorstand des BDC|Nordrhein

Programm BDC|Nordrhein Jahrestagung 2017

„Wir brauchen Klarheit, Herr Minister!“

Telematikinfrastruktur – Mitten im technischen Rollout scheint die Politik das Projekt elektronische Gesundheitskarte plötzlich generell in Frage zu stellen. Gelten bestehende Gesetze nun nicht mehr? KBV-Chef Dr. Andreas Gassen fordert Klarheit.

In den letzten Tagen machten Medienberichte die Runde, die den Eindruck vermittelten, die Politik wolle das Projekt einer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) abrupt beenden. Die Folge: Große Verunsicherung bei den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten. „Gelten bestehende Gesetze nun nicht mehr? Ich verlange Klarheit von der Politik – und zwar nicht nur für uns, sondern in erster Linie für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen“, erklärte heute in Berlin Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV. „Zwar hat Minister Spahn mittlerweile erklärt, dass in jedem Falle ein sicheres Netz gebraucht wird, an das alle Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken angeschlossen sind. Nach diesem öffentlichen Hin und Her steht fest: Wir brauchen eine verbindliche Aussage des Ministers, ob das derzeit geltende Gesetz Bestand haben wird, oder ob es geändert werden soll“, forderte Gassen.

Offen zeigte sich der KBV-Chef für neue digitale Anwendungen, die für Ärzte und Patienten nutzbringend sind und beispielsweise via App funktionieren.

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung, Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin, www.kbv.de, 14.05.2018

Passion Chirurgie im Mai: Niederlassung im Fokus

Sehr geehrte Chirurginnen und Chirurgen,

in dieser Ausgabe steht die Niederlassung im Fokus, zusammen mit der sektorenübergreifenden Versorgung und dem Belegarzt-System. Die freien Berufe stehen unter politischem Druck, da die zunehmenden gesetzlichen Eingriffe die ärztliche Selbstverwaltung schwächen.

Trotz schwierigerer Bedingungen behandeln viele Kolleginnen und Kollegen auch im Rentenalter noch weiter, da nicht ausreichend Nachwuchs in Sicht ist. Hier ist die Politik gefordert, aber der neue Koalitionsvertrag bietet kaum hilfreiche Ansätze.

Wir verstehen dies als eine Aufforderung an uns, das Motto des Bundeskongresses Chirurgie in Nürnberg weiter zu beherzigen: Gemeinsam stark.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen

Ihre PASSION CHIRURGIE

Mai-Ausgabe PASSION CHIRURGIE
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Ärztetag beschließt neue Weiterbildungsordnung für Ärzte

Der 121. Deutsche Ärztetag 2018 hat mit großer Mehrheit die Gesamtnovelle der (Muster-)Weiterbildungsordnung (MWBO) beschlossen. Die MWBO ist die Vorlage für die rechtlich verbindlichen Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern. Ziel der Gesamt-Novelle ist eine kompetenzbasierte Weiterbildung zur Verbesserung der Weiterbildungsqualität. „Inhalte statt Zeiten“, so brachte Dr. Franz Bartmann die wesentliche Neuerung der Weiterbildungsreform auf den Punkt. „Die Kernfrage lautet nicht mehr, wie oft und in welcher Zeit wurden Inhalte erbracht, sondern wie und in welcher Form werden Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten erworben“, sagte der Vorsitzende der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer (BÄK). 

Die erworbenen Kompetenzen werden künftig in vier Kategorien bescheinigt: Inhalte, die der Weiterzubildende zu beschreiben hat; Inhalte, die er systematisch einordnen und erklären soll, sowie Fertigkeiten, die er unter Supervision und solche, die er selbstverantwortlich durchführt. Zur Abstimmung standen die Präambel, die Ziel und Zweck der ärztlichen Weiterbildung definiert, sowie der Paragrafenteil, der die rechtlichen Vorgaben der Weiterbildung beschreibt. Außerdem haben die Abgeordneten über die Allgemeinen Inhalte der Weiterbildung entschieden, also die übergreifenden Kompetenzen, die jeder Arzt erwerben muss – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung je nach Fachgebiet. In den Allgemeinen Inhalten werden die ärztlichen Haltungen und Rollen näher beschrieben, wie ärztliche Gesprächsführung, Managementaufgaben, interkollegiale und interprofessionelle Zusammenarbeit; insgesamt wird ein großer Wert auf patientenbezogene Tätigkeiten gelegt. 

Der Ärztetag hat darüber hinaus über den sogenannten Kopfteil der Zusatz-Weiterbildungen der MWBO abgestimmt. Die Delegierten haben u.a. entschieden, welche Zusatz-Bezeichnungen zukünftig Teil der ärztlichen Weiterbildung werden. Außerdem wurden die Voraussetzungen und Mindestzeiten für deren Erwerb festgelegt werden. Nicht entschieden hat der Ärztetag hingegen über die Inhalte der Zusatz-Weiterbildungen. Diese soll der BÄK-Vorstand auf der Grundlage dessen beschließen, was die Weiterbildungsgremien der BÄK in enger Abstimmung mit den Fachgesellschaften und Berufsverbänden sowie den Landesärztekammern erarbeiten. Mit den Weiterbildungsinhalten der Fachgebiete war der Ärztetag im vergangenen Jahr ebenso verfahren.

Der Ärztetag begrüßte die Einführung eines elektronischen Logbuchs (eLogbuch) und hat Anforderungen an die Konzeptentwicklung einschließlich der technischen Spezifikationen sowie der rechtlichen und finanziellen Folgen für die Landesärztekammern gestellt. Unter Beibehalt der Bundeseinheitlichkeit sollen die technischen Möglichkeiten auch erlauben, dass das eLogbuch einzelne Abweichungen in den Landesärztekammern erlaubt. 

Mit dem Beschluss des 121. Deutschen Ärztetags 2018 in Erfurt hat eine Weiterbildungsreform ihren Abschluss gefunden, die 2012 in Nürnberg begann. Damals erteilte der Ärztetag den Weiterbildungsgremien der BÄK den Auftrag, eine kompetenzbasierte MWBO zu entwickeln. Einen  Meilenstein  auf  der  Zielgeraden  zur  Verabschiedung  der Novelle  hatte  der  120.  Deutsche  Ärztetag  im  Mai  2017  erreicht,  indem  er  für  den Kernbereich der neuen MWBO – die Facharzt-   und   Schwerpunktkompetenzen – ,  die Titel, Gebietsdefinitionen und Weiterbildungszeiten beschlossen hat. Nachfolgend wurden die Weiterbildungsinhalte im Konvergenzverfahren mit den Landesärztekammern abgestimmt. 

Dieses Ergebnis des Deutschen Ärztetags belegt die besondere Wertschätzung des intensiven Einsatzes von Dr. Bartmann als Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der BÄK.

Quelle: Bundesärztekammer, Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern, Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin, www.bundesaerztekammer.de, 11.05.2018

AWMF-Präsidium für weitere drei Jahre im Amt bestätigt

Digitalisierung und Ökonomisierung in der Medizin stehen 2018/19 im Fokus

Berlin – Digitalisierung und Ökonomisierung in der Medizin sind zwei der Zukunftsthemen, bei denen die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) in den nächsten Jahren neue Akzente aus der Sicht der wissenschaftlichen Medizin setzen möchte. Am 21. April 2018 bestätigten die Delegierten der Mitgliedsfachgesellschaften die Präsidiumsmitglieder unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg, Mainz in ihren Ämtern. Neu im Präsidium ist der Internist Professor Dr. med. Joachim Mössner, Leipzig. Die Delegiertenversammlung stimmte zudem positiv über den Aufnahmeantrag der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) als neue Mitgliedsgesellschaft ab. Insgesamt vertritt die AWMF nun 178 medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften.

Die Digitalisierung in der Medizin, ihre Chancen und Risiken, sind für die AWMF und ihre Mitgliedsgesellschaften vielschichtige Herausforderungen: Zum einen gibt es immer mehr digitale Angebote, die in Form von Medizinprodukten unmittelbar in die Diagnostik und Therapie von Patienten eingreifen. Inwieweit diese Technologien evidenzbasiert sind und qualitätsgesichert eingesetzt werden können, ist eine Frage, auf die es derzeit noch keine einheitliche Antwort gibt. Anliegen der AWMF-Ad-hoc-Kommission Medizinprodukte ist es, seitens der wissenschaftlichen Medizin den Entstehungs- und Qualifizierungsprozess dieser digitalen Produkte aktiv mitzugestalten. Zum anderen beschäftigt sich die AWMF bereits seit einiger Zeit mit der Fragestellung, wie das Erstellen, Verbreiten und Evaluieren von Leitlinien digital besser unterstützt werden könnte. Es gehört zu den wesentlichen Aufgaben der AWMF, die unter ihrem Dach interdisziplinär wirkenden Fachgesellschaften intensiv in ihrer Leitlinienarbeit zu begleiten. Erarbeitet werden soll nun ein Konzept für digitales Wissensmanagement. Ein Ziel wird es sein, Leitlinien-Empfehlungen künftig noch schneller und besser in der Versorgung in Klinik und Praxis zu verankern.

Die Ökonomisierung in der Medizin ist ein weiteres wichtiges Thema, das nahezu alle medizinischen Disziplinen umtreibt. Viele Fachgesellschaften sind vor allem in Bezug auf den stationären Bereich in Sorge. Das DRG-System weist „lukrative“ und „weniger lukrative“ Leistungen aus. Aufgrund des hohen ökonomischen Drucks, unter dem viele Krankenhäuser leiden, schafft das teilweise falsche Anreize. „Wir müssen diese vermeiden und sicherstellen, dass es keine negativen Auswirkungen auf die Versorgung von Patienten gibt“, erklärt Präsident Rolf Kreienberg. „Über-, Fehl- und Unterversorgung können die Folge sein, wie wir schon im Rahmen der AWMF-Initiative „Gemeinsam Klug Entscheiden“ kritisiert haben“, so Kreienberg weiter. Entwickelt werden müssen Lösungsansätze, die eine evidenzbasierte medizinische Versorgung auf allen Ebenen ermöglichen, die sprechende Medizin angemessen berücksichtigen und das Vertrauen zwischen Arzt und Patient stärken. „Unser Ziel ist es, ein gemeinsames Positionspapier zu entwickeln“, betont Kreienberg. Nicht zuletzt deswegen wird die AWMF die Ökonomisierung in der Medizin auch zum Thema auf ihrem Berliner Forum im November machen.

„Bei der Bearbeitung so großer Themen wie der Digitalisierung oder Ökonomisierung ist es hilfreich, wenn wir im Präsidium und außerhalb auf erfahrene Expertinnen und Experten bauen können“, so Kreienberg. Seit jeher sind im Präsidium verschiedene medizinische Fachdisziplinen vertreten. Bei der Wahl am 21. April 2018 wurden neben dem seit 2015 amtierenden AWMF-Präsidenten Professor Dr. med. Rolf Kreienberg, Mainz auch die stellvertretenden Präsidenten, der Neurophysiologe Professor Dr. med. Rolf-Detlef Treede aus Heidelberg/Mannheim und Professor Dr. med. Dr. med. dent. Wilfried Wagner, Mund-Kiefer-Gesichtschirurg aus Mainz, in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Präsidium ist Professor Dr. med. Joachim Mössner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Leipzig, der die Nachfolge von Professor Dr. med. Georg Ertl antritt. Dem Präsidium gehören zudem Professor Dr. med. Karl Heinz Rahn (Past-Präsident, Innere Medizin), Dr. med. Manfred Gogol (Schatzmeister, Geriatrie), Professor Dr. med. Peter G. Falkai (Psychiatrie und Psychotherapie), Professor Dr. med. Christoph Herrmann-Lingen (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie), Professor Dr. med. Hans-Joachim Meyer (Chirurgie), Professor Dr. med. Claudia Spies (Anästhesiologie und operative Intensivmedizin) und Dr. jur. Albrecht Wienke (Medizinrecht) an.

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) bündelt die Interessen der medizinischen Wissenschaft und trägt sie verstärkt nach außen. Sie handelt dabei im Auftrag ihrer 178 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Gegründet 1962 mit dem Ziel, gemeinsame Interessen stärker gegenüber dem Staat und der ärztlichen Selbstverwaltung zu positionieren, erarbeitet die AWMF seitdem Empfehlungen und Resolutionen und vertritt diese im wissenschaftlichen und politischen Raum. Die AWMF ist Ansprechpartner für gesundheitspolitische Entscheidungsträger, wie den Gemeinsamen Bundesausschuss, und koordiniert die Entwicklung und Aktualisierung medizinisch wissenschaftlicher Leitlinien in Deutschland. Jede gemeinnützige Fachgesellschaft in Deutschland kann Mitglied werden, sofern sie sich wissenschaftlichen Fragen der Medizin widmet. Die AWMF finanziert sich vorwiegend durch die Beiträge ihrer Mitgliedsgesellschaften und Spenden.

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), Birkenstraße 67, 10559 Berlin, www.awmf.org, 08.05.2018