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DIVI: 1/5 der stationär behandelten Covid-19-Patienten verstorben

Etwa ein Fünftel der Covid-19-Patienten, die von Ende Februar bis Mitte April 2020 in deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden, sind verstorben. Bei Patienten mit Beatmung lag die Sterblichkeit bei 53 Prozent, bei denen ohne Beatmung mit 16 Prozent dagegen deutlich niedriger. Insgesamt wurden 17 Prozent der Patienten beatmet. Das sind zentrale Ergebnisse einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Technischen Universität Berlin, die jetzt im medizinischen Fachmagazin „The Lancet Respiratory Medicine“ veröffentlicht worden ist. Ausgewertet wurden die Daten von etwa 10.000 Patienten mit bestätigter Covid-19-Diagnose, die vom 26. Februar bis zum 19. April 2020 in insgesamt 920 deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden. Die gemeinsame Studie liefert erstmals bundesweite und bevölkerungsrepräsentative Ergebnisse zur Behandlung der Covid-19-Patienten in Deutschland auf Basis der AOK-Abrechnungsdaten, die knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung abbilden. Ein Fokus liegt dabei auf der Situation der beatmeten Patienten.

Insgesamt verstarb etwa ein Fünftel (22 Prozent) der stationär behandelten Covid-19-Patienten (Abbildung 1). Dabei lag die Sterblichkeit der Männer mit 25 Prozent um 6 Prozentpunkte über der der Frauen (19 Prozent). Unabhängig vom Geschlecht war die Mortalität bei den älteren Patienten sehr hoch: 27 Prozent verstarben in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen, 38 Prozent in der Gruppe der Menschen ab 80 Jahren.

Hohe Sterblichkeitsrate bei beatmeten Patienten

Etwas mehr als die Hälfte der Patienten, die künstlich beatmet werden mussten, verstarben (53 Prozent). Die höchsten Sterblichkeitsraten waren bei beatmeten Patienten in der Altersgruppe von 70 bis 79 Jahren (63 Prozent) sowie bei den Patienten ab 80 Jahren (72 Prozent) zu verzeichnen. Auch bei den beatmeten Patienten, die während des Krankenhausaufenthalts wegen eines Nierenversagens zusätzlich dialysepflichtig waren (27 Prozent aller beatmeten Patienten), lag die Sterblichkeit mit 73 Prozent sehr hoch. Frauen und Männer wiesen im Falle der Beatmung eine ähnliche Sterblichkeit auf. Bei den Patienten ohne Beatmung war die Sterblichkeit zwar deutlich geringer, erreichte aber immerhin 16 Prozent. Auch hier korrelierte das Alter mit der Sterblichkeit. „Die hohen Sterblichkeits-raten machen deutlich, dass in den Kliniken relativ viele Patienten mit einem sehr schweren Krankheitsverlauf behandelt wurden. Diese schweren Verläufe betreffen eher ältere und gesundheitlich bereits beeinträchtigte Menschen, kommen aber auch bei jüngeren Patienten vor“, sagt Jürgen Klauber, Geschäftsführer des WIdO. „Auch wenn die Infektionszahlen in Deutschland im Moment niedrig sind, sollten weiterhin alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um das Infektionsrisiko in der Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.“

Männer mit Covid-19 fast doppelt so häufig beatmet wie Frauen

In der Studie sind die Daten der Covid-19-Patienten mit und ohne Beatmung getrennt ausgewertet worden. Insgesamt wurden 1.727 (17 Prozent) der 10.021 stationär behandelten Covid-19-Patienten künstlich beatmet. Etwas mehr als drei Viertel der beatmeten Patienten erhielt eine invasive Beatmung. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 68 Jahren – sowohl in der Gruppe der beatmeten als auch der nicht beatmeten Patienten. Der Anteil der beatmeten Patienten unterschied sich zwischen den Altersgruppen (Abbildung 2): Bei den 60- bis 69-Jährigen sowie bei den 70- bis 79-Jährigen lag er bei 24 beziehungsweise 25 Prozent, in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen jedoch nur bei 15 Prozent und bei den Patienten ab 80 Jahren bei 12 Prozent. „Der Anteil der älteren Patienten mit Beatmung liegt zwar relativ niedrig, aber wir können davon ausgehen, dass in Deutschland alle Patienten beatmet werden konnten, bei denen das therapeutisch notwendig erschien. Denn bundesweit standen zu jedem Zeitpunkt der Pandemie genügend freie Intensivbetten zur Verfügung und die Kapazität der Intensivstationen war zum Glück nie voll ausgelastet“, so Christian Karagiannidis, Sprecher der DIVI-Sektion „Lunge – Respiratorisches Versagen“ sowie Leiter des ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim. „Der internationale Vergleich ist wegen unterschiedlichen Stichproben der Studien schwierig. Aber es gibt Hinweise darauf, dass in anderen Ländern tendenziell weniger hochaltrige Menschen mit Covid-19 beatmet wurden – vermutlich auch aus Kapazitätsgründen.“

Interessante Ergebnisse liefert auch ein Blick auf die Verteilung zwischen den Geschlechtern: Der Anteil der beatmeten Männer lag bei 22 Prozent und war damit fast doppelt so hoch wie bei den Frauen (12 Prozent), die Sterblichkeit lag hingegen auf einem vergleichbaren Niveau. „Aus den Abrechnungsdaten heraus lässt sich dieser deutliche Unterschied nicht erklären, hier besteht weiterer Forschungsbedarf“, so Karagiannidis.

Beatmete Patienten haben häufiger Begleiterkrankungen

Stationär behandelte Covid-19-Patienten weisen häufig eine Reihe von Begleiterkrankungen auf (Abbildung 3). Der Anteil der Patienten mit Begleiterkrankungen liegt bei den Patienten mit Beatmung deutlich höher als bei den Patienten ohne Beatmung. So hatten beispielsweise 24 Prozent der Patienten ohne Beatmung Herzrhythmusstörungen; bei den Patienten mit Beatmung waren es 43 Prozent. Eine Diabetes-Erkrankung lag bei 26 Prozent der Patienten ohne Beatmung und bei 39 Prozent der Patienten mit Beatmung vor.

Die Hälfte der beamteten Patienten wird länger als 10 Tage beatmet

Die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthaltes der Covid-19-Patienten betrug 14 Tage. Bei den nicht beatmeten Patienten war sie mit 12 Tagen deutlich kürzer als bei den Beatmungspatienten mit 25 Tagen. Die Dauer der künstlichen Beatmung lag im Durchschnitt bei 14 Tagen, im Median bei 10 Tagen (Abbildung 4). 23 Prozent der betroffenen Patienten mussten sogar länger als 21 Tage beatmet bleiben. „Mit unserer Auswertung liegen hilfreiche Zahlen für Projektionen zur Nutzung von Krankenhaus- und Beatmungskapazitäten vor. So fallen pro 100 stationäre Patienten durchschnittlich 240 Beatmungstage an. Dies sind für die Vorbereitung auf eine zweite Pandemie-Welle wichtige Zahlen. Bezüglich der normalen Krankenhausbetten ist aber auch bei hohen Infektionszahlen überhaupt kein Problem zu erwarten“, so Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheits-wesen an der TU Berlin.

Erste deutschlandweite Auswertung auf umfangreicher und qualitativ hochwertiger Datenbasis

In der Studie wurden 10.021 Patienten mit bestätigter Covid-19-Diagnose analysiert, die vom 26. Februar bis zum 19. April 2020 in insgesamt 920 deutschen Krankenhäusern aufgenommen und bereits wieder entlassen wurden oder im Krankenhaus verstorben sind. Es handelt sich damit um die bisher umfassendste Studie zu Covid-19-Patienten in deutschen Krankenhäusern. Die zugrunde-liegende Stichprobe von AOK-Versicherten entspricht circa einem Drittel der Gesamtbevölkerung und weist eine repräsentative Alters- und Geschlechtsstruktur auf. Viele der bislang international veröffentlichten Studien mit großer Datenbasis beziehen noch im Krankenhaus liegende Patienten mit ein. Somit sind zum Beispiel die Dauer des Krankenhausaufenthaltes und der Beatmung sowie die Sterblichkeit noch nicht genau bestimmbar.

Quelle: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)  e.V., Luisenstraße 45, 10117 Berlin,  www.divi.de,  29.07.2020

COVID-19-Krise: Ambulanter Schutzwall hat funktioniert

„Sechs Monate ist es her, dass die Corona-Pandemie Deutschland erreicht hat. Und als erste Bilanz nach dieser Zeit ist klar: Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben in der COVID-Krise ihre Leistungsbereitschaft und ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Insgesamt kamen im März 2020 rund 350.000 Tests auf eine COVID-19-Infektion sowie rund 850.000 Behandlungsanlässe zur Versorgung einer Infektionen oder eines Infektionsverdachts zusammen“, erklärte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), anlässlich der Veröffentlichung eines ersten Trendreports des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur Entwicklung der ärztlichen Leistungen im ersten Quartal 2020. Der Report basiert auf den ärztlichen Abrechnungsdaten aus 14 der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen und nimmt die ärztliche Versorgung in der Expansionsphase der COVID-Krise im März 2020 unter die Lupe.

„Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten waren in der Phase maximaler Ausbreitung der SARS-CoV-2-Infektionen für die Versicherten zur Stelle. Die Auswertung der Abrechnungsdaten zeigt einen großen Ansturm der Versicherten auf alle Vertragsarztpraxen in der ersten Märzhälfte 2020. Wir sehen in dieser Zeit durchweg zweistellige Fallzahlzuwächse gegenüber dem Vorjahreszeitraum“, sagt Dr. Dominik von Stillfried, Vorstandsvorsitzender des Zi. „Diese gehen auch mit Vorzieheffekten bei den Arzneiverordnungen für die von COVID-19 besonders gefährdeten Patientengruppen einher, über die wir bereits an anderer Stelle berichteten. Ab dem Zeitpunkt der Schulschließung Mitte März blieben die Menschen dann zunehmend konsequent zuhause und in den Praxen brachen die Fallzahlen ein. Je nach Fachrichtung lag der Fallzahlrückgang mit persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt in der letzten Märzwoche zwischen 37 und 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei kann der beobachtete Rückgang in der Leistungsinanspruchnahme nicht darauf zurückgeführt werden, dass die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in ausreichendem Maße für ihre Patienten zur Verfügung gestanden hätten. Aus den Abrechnungsdaten ist zu erkennen, dass die Anzahl abrechnender Ärzte nur geringe Unterschiede zum Vorjahreszeitraum aufweist. So rechneten etwa Hausärzte zwar in der dritten Märzwoche 12 Prozent und in der vierten Märzwoche 39 Prozent weniger Fälle als im Vorjahreszeitraum ab. Die Anzahl abrechnender Hausärzte lag in der dritten Woche aber um 2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum und hat sich in der letzten Märzwoche nur um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringert. Konkret bedeutet das, dass in den 14 KV-Regionen in der dritten Märzwoche rund 37.900 Hausärzte tätig waren; rund 760 Hausärzte mehr als im Vorjahreszeitraum rechneten dabei einen Fall mit Patientenkontakt ab. Vergleichbare Effekte zeigten sich in der fachärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung. Obwohl die Augenärzte beispielsweise einen Fallzahlrückgang von 64 Prozent in der letzten Märzwoche hinnehmen mussten, hat sich die Anzahl abrechnender Augenärzte um nur etwa 6 Prozent reduziert. Kurz: Die Ärzte waren präsent“, erläuterte von Stillfried.

„Der Bericht zeigt eindrucksvoll, dass die Sicherstellung der haus- und fachärztlichen Versorgung während der kritischen Pandemiephase trotz zunächst mangelnder Schutzausrüstung gewährleistet wurde. Er belegt auch die Flexibilität der ärztlichen Versorgung“, kommentierte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV, und verwies auf einen Anstieg der Hausbesuche im organisierten Notdienst in der zweiten Märzhälfte sowie die erhebliche Zunahme der Fälle mit Videosprechstunde und solche mit ausschließlich telefonischer Beratung, die einen beträchtlichen Teil des beobachteten Fallzahlrückgangs insbesondere in der hausärztlichen Versorgung ausgleichen konnte. Hofmeister zeigte sich aber auch besorgt über massive Leistungseinbrüche bei Früherkennungsmaßnahmen und Versorgungsleistungen für chronisch Kranke. „Der aktuelle Pandemieverlauf erlaubt es, versäumte Kontrollen jetzt nachzuholen. Sollte dies ausbleiben, wäre das durchaus mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die Versicherten verbunden“, betonte Hofmeister.

Im März 2020 breitete sich die COVID-19-Pandemie in Deutschland aus; der Scheitelpunkt (höchste Zahl der Neuinfektionen) wurde Anfang April überschritten. Die Schulschließung am 16. März 2020 und weitere Beschränkungen am 22. März 2020 markierten den Zeitraum größter Betroffenheit in der Bevölkerung.

Trendreport des Zi für das 1. Quartal 2020

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi), Herbert-Lewin-Platz 3, 10623 Berlin, www.zi.de, 27.07.2020

BÄK: „Produktion von Schutzkleidung und Arzneimitteln zurück nach Europa holen“

Zu der Ankündigung des Bundeswirtschaftsministeriums, die Produktion von Schutzausrüstung für medizinisches Personal in Deutschland finanziell zu fördern, erklärt die Vize-Präsidentin der Bundesärztekammer, Dr. Ellen Lundershausen: “Es darf nie wieder vorkommen, dass in einer Pandemie der Schutz von Ärzten und Patienten von in Fernost gefertigten CentArtikel abhängt. Wir müssen jetzt die Zeit nutzen, um Produktionskapazitäten für Schutzausrüstung in Deutschland und Europa aufzubauen. Die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministeriums, die Produktion von medizinischen Schutzmasken in Deutschland finanziell zu
fördern, ist daher eine richtige politische Entscheidung.

Nach Umfragen ist Ärzten und ihren Mitarbeiten im Schutzmasken-Chaos der ersten Infektionswelle massenhaft mangelhafte und auch falsch deklarierte Schutzkleidung zugeteilt worden. Solche Mängel sind keine Petitesse, sie bedeuten für Ärzte und andere Gesundheitsberufe akute Gefahr für Leib und Leben. Solche Mängel müssen dringend ausgeschlossen werden. Ebenso muss sichergestellt werden, dass es unter Pandemiebedingungen nicht zu Lieferengpässen und Qualitätsdefiziten bei Arzneimitteln kommt. Schon vor der Corona-Pandemie war erkennbar, wie abhängig die Arzneimittelversorgung in Deutschland von  Arzneimittelherstellern in Asien ist. Um dieser Abhängigkeit entgegenzuwirken, sollte die Bundesregierung die deutsche EURatspräsidentschaft dafür nutzen, die Produktion besonders wichtiger Arzneimittel nach Europa zurückzuholen. Die zuständigen Behörden können ihre Überwachungsfunktion bei Standorten in Europa sehr viel besser ausüben als dies bei Produktionsstandorten in Drittstaaten der Fall ist. Zudem sind kürzere Lieferketten von der Rohstoffherstellung bis zur Ausgabe der Arzneimittel in den Apotheken besser nachvollziehbar.

Die Bundesregierung sollte sich außerdem dafür einsetzen, dass die Produktion in Drittstaaten unter Beachtung menschenwürdiger, auch für die EU geltenden Arbeitsschutz- und Umweltschutzbestimmungen erfolgt. So lässt sich ausschließen, dass Hersteller die Bestimmungen durch Verlagerung der Produktion in Drittstaaten umgehen, nur um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.“

Quelle: Bundesärztekammer, Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin, http://www.bundesaerztekammer.de, 11.07.2020

Prof. Michael Ehrenfeld leitet Spitze der DGCH

Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld steht seit dem 1. Juli 2020 an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München übernimmt das Präsidentenamt turnusgemäß für ein Jahr von Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen. Ehrenfeld legt den Schwerpunkt auf Teamarbeit und Interdisziplinarität, um in der Chirurgie für die künftige Herausforderungen gewappnet zu sein. Ein besonderes Anliegen ist ihm im klinischen Bereich eine größtmögliche Vermeidung von Komplikationen und möglicher Fehler.

Als Präsident der DGCH wird Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld, gemeinsam mit den chirurgischen Fachgesellschaften unter dem Dach der DGCH, das Programm des DCK 2021 (138. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie) in München unter dem Motto „Kompetenz – Kreativität – Kommunikation“ gestalten. Die Schwerpunkte des Kongresses werden sich sehr stark an diesem Motto orientieren, erläutert Prof. Ehrenfeld. Des Weiteren wird das Problem des fehlenden ärztlichen und pflegerischen Nachwuchses, welches neue Konzepte erfordert, die interprofessionell entwickelt und ausgebaut werden müssen, eines der Hauptthemen des Kongresses sein. Erneut wird auch die Problematik der Organspende angesprochen werden; wie in den Vorjahren ist die Durchführung eines öffentlichkeitswirksamen Organspende-Laufs unter Mitwirkung von prominenten Leistungssportlern geplant.

Mit der Amtszeit von Professor Michael Ehrenfeld 2020/20210 ergeben sich weitere Änderungen im DGCH-Präsidium: Der bisherige Präsident Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen wird erster Vizepräsident, Professor Dr. med. Hauke Lang wird zweiter Vizepräsident und damit Präsident 2021/2022. Zum dritten Vizepräsidenten 2020/2021 und Präsidenten 2022/2023 ist Professor Dr. med. Andreas Seekamp aus Kiel vorgesehen. Professor Dr.med. Matthias Anthuber aus Augsburg ist turnusgemäß aus dem Vorstand ausgeschieden. Generalsekretär bleibt unverändert Professor Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer aus Hannover, zugleich Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC). Das Amt des Schatzmeisters wird durch Professor Dr. med. Jens Werner aus München ausgeübt.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V., Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin, www.dgch.de, 01.07.2020

Personalia Juli/August 2020

Dr. med. Atesch Ateschrang wechselte bereits im März als Chefarzt an das Evangelische Stift St. Martin in Koblenz. Hier leitet der ehemalige geschäftsführende Oberarzt der BG-Unfallklinik Tübingen die Orthopädie und Unfallchirurgie.

Dirk Bleymehl ist seit dem 01.04.2020 nicht nur Chefarzt der Abteilung für Chirurgie, Gefäß-, Viszeral-, Unfallchirurgie, Minimal-Invasive Chirurgie am Nardini Klinikum GmbH St. Johannis in Landstuhl, sondern leitet auch die Chirurgie/Gefäßchirurgie am Nardini Klinikum GmbH St. Elisabeth in Zweibrücken.

Dr. med. Norman Nico Bubnick trat zum 01.06.2020 die Nachfolge von Dr. med. Ulrich Wandt als Chefarzt der Klinik für Chirurgie – Abteilung Unfall- und Orthopädische Chirur­gie am EKA Erzgebirgsklinikum Annaberg an. Er war zuletzt als Leitender Oberarzt am Klinikum Mittleres Erzgebirge gGmbH in Zschopau in der Klinik für Orthopädie und Spezielle Unfallchirurgie tätig.

Dr. med. Jens Heinze ist seit dem 01.06.2020 neuer Chefarzt der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an der Sana-Klinik Oldenburg in Ostholstein. Zuvor war er leitender Arzt der Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin des Diakonissenkrankenhauses Flensburg.

Dr. med. Stefan König, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie und endovaskulärer Spezialist, wechselte von seiner Tätigkeit als Leitender Oberarzt am Ameos Klinikum in Bernburg an die Helios Klinik Köthen. Dort leitet er seit dem 01.07.2020 die Gefäßchirurgie.

Prof. Dr. med. Bernd Mühling, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie, Thoraxchirurige und Endovaskulärer Chirurg (DGG) ist seit Mai 2020 neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie am Klinikum am Steinenberg in Reutlingen. Zuvor leitete Mühling die Klinik für Gefäß-, Thorax- und Endovaskularchirurgie der Sana Klinikum Standorte Biberach und Laupheim.

Dr. med. Homam Osman, Facharzt für Allgemein- und Gefäßchirurgie mit Spezialisierung als Endovaskulärer Chirurg, ist seit dem 01.06.2020 neuer Chefarzt der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie der Sana Kliniken Lübeck. Er war zuvor leitender Oberarzt des Herz- und Gefäßzentrums am Albertinen Krankenhaus in Hamburg-Schnelsen.

PD Dr. med. Susanne Regus wechselte bereits zum 01.01.2020 als leitende Ärztin der Sektion für Endovaskuläre Chirurgie und traumatische Gefäßverletzungen zum Klinikum Ansbach. Zuvor war sie als Oberärztin im Bereich für endovaskuläre und vaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum Dresden tätig.

Dr. med. Marcus Relitz ist seit dem 01.06.2020 Chefarzt der Chirurgie am Capio Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf. Relitz blickt auf Jahre der Erfahrung als Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie der HELIOS Klinik Wesermarsch in Nordenham zurück und war zuletzt Oberarzt der Klinik Diepholz.

Dr. med. Heiko Rüttgers, ehemals Oberarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Fußchirurgie der Kath. Kliniken Essen-Nord gGmbH Philippusstift, ist nun Leiter des Department Unfallchirurgie, der neu strukturierten Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie im St. Willibrord-Spital in Emmerich.

DGCH mit neuer Führungsspitze

Prof. Michael Ehrenfeld ist neuer Präsident der DGCH

Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld steht seit 1. Juli 2020 an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH).

Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München übernimmt das Präsidentenamt turnusgemäß für ein Jahr von Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen. Ehrenfeld legt den Schwerpunkt auf Teamarbeit und Interdisziplinarität, um in der Chirurgie für die künftigen Herausforderungen gewappnet zu sein. Ein besonderes Anliegen ist ihm im klinischen Bereich eine größtmögliche Vermeidung von Komplikationen und möglicher Fehler.

Professor Ehrenfeld gestaltet als Präsident den 138. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Professor Ehrenfeld studierte Medizin- und Zahnmedizin in Frankfurt am Main. Seine Facharztausbildung schloss er an der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Tübingen ab. Er ist seit 1996 Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Als Präsident der DGCH wird Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld, gemeinsam mit den chirurgischen Fachgesellschaften unter dem Dach der DGCH, das Programm des DCK 2021 (138. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie) in München unter dem Motto „Kompetenz – Kreativität – Kommunikation“ gestalten. Die Schwerpunkte des Kongresses werden sich sehr stark an diesem Motto orientieren, erläutert Professor Ehrenfeld. Des Weiteren wird das Problem des fehlenden ärztlichen und pflegerischen Nachwuchses, das neue Konzepte erfordert, die interprofessionell entwickelt und ausgebaut werden müssen, eines der Hauptthemen des Kongresses sein. Erneut wird auch die Problematik der Organspende angesprochen werden; wie in den Vorjahren ist die Durchführung eines öffentlichkeitswirksamen Organspende-Laufs unter Mitwirkung von prominenten Leistungssportlern geplant.

Mit der Amtszeit von Professor Michael Ehrenfeld 2020/20210 ergeben sich weitere Änderungen im DGCH-Präsidium: Der bisherige Präsident Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen wird erster Vizepräsident, Professor Dr. med. Hauke Lang wird zweiter Vizepräsident und damit Präsident 2021/2022. Zum dritten Vizepräsidenten 2020/2021 und Präsidenten 2022/2023 ist Professor Dr. med. Andreas Seekamp aus Kiel vorgesehen. Professor Dr. med. Matthias Anthuber aus Augsburg ist turnusgemäß aus dem Vorstand ausgeschieden. Generalsekretär bleibt unverändert Professor Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer aus Hannover, zugleich Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC). Das Amt des Schatzmeisters wird durch Professor Dr. med. Jens Werner aus München ausgeübt.

Weitere Mitglieder des Präsidiums sind unter anderem Repräsentanten der zehn chirurgischen Fachgesellschaften, die in der DGCH vereint sind, sowie frühere Präsidenten als Senatoren. Eine vollständige Übersicht über Vorstand und Präsidium der DGCH ist ab dem 1. Juli auf der DGCH-Homepage zu finden.

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH) ist seit ihrer Gründung 1872 mit mehr als 6.100 ordentlichen und 16.200 assoziierten Mitgliedern insgesamt eine der größten medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGCH unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.

Professional Distancing

EXPERTENTEAM UM PROF. MATTHIAS SCHRAPPE ERSTELLT CORONA-THESEN

Ein interprofessioneller Kreis von erfahrenen Experten des Gesundheitswesens hat sich zusammengefunden, um die ergriffenen Corona-Maßnahmen und ihre Auswirkungen zu bewerten. Dabei herausgekommen ist ein 77-seitiges Werk datiert auf den 3. Mai, schlicht mit „Thesenpapier 2.0“ überschrieben. Professional distancing mit einer Portion konstruktiver Kritik.

Der Bundesgesundheitsminister hat es kommen sehen. Während einer Regierungsbefragung am 25. April sagt Jens Spahn: „Wir werden in ein paar Monaten wahrscheinlich viel einander verzeihen müssen.“ Dass die Corona-Gesetzgebung unerwünschte Nebenwirkungen verursachen würde, war anzunehmen. Für völlig überzogen halten einige Experten die Maßnahmen und konstatieren nüchtern: „Wir werden im Detail noch mehrere Besonderheiten dieser Infektionskrankheit kennenlernen, aber sie stellt keinen Anlass dafür dar, in quasi metaphysischer Überhöhung alle Regeln, alles Gemeinsame, alles Soziale in Frage zu stellen oder sogar außer Kraft zu setzen.“

Geschlossene Argumentationsketten vermeiden

Die Dynamik in dem Thema ist zwar noch lange nicht abgeklungen, aber etwas Wissen über die Erkrankung und eine tägliche Routine im Abstandhalten geben Politik und Gesellschaft eine gefühlte Sicherheit zurück. Zeit, zu Verstand zu kommen und über die Maßnahmen zu reflektieren. Das in Rede stehende Papier umfasst 23 Thesen und stammt aus der Feder von erfahrenen Gewährsleuten. Der Inhalt ist in drei Teile gegliedert: eine ausführliche epidemiologische Betrachtung, Ausführungen zu Prävention und gesellschaftspolitischen Implikationen, wozu auch die Bürgerrechte zählen. Alle Beteiligten müssten darauf hinwirken, dass es nicht zu geschlossenen Argumentationsketten komme, die anderslautenden Nachrichten keinen Raum mehr geben können, appellieren die sechs Unterzeichner – unter ihnen eine Frau.

Methodische Mängel und widersprüchliche Zahlenangaben

Die Ausführungen zur Epidemiologie zeigen vor allem Mängel in der Methodik und der Kommunikation von Zahlen durch das Robert Koch Institut (RKI) auf. Die Verwirrung und Unsicherheit hinsichtlich der Zahlenlage ist für die Experten kaum erträglich. Beispiel: Die Durchführung der Tests, die anlassbezogen laufen, lassen bei den täglich gemeldeten Fallzahlen nicht ablesen, ob es sich dabei um tatsächlich neu aufgetretene Fälle oder um den Effekt der Ausweitung der Stichprobe handelt. Ebenso sei der Bericht über Genesene irreführend, da die Zahl der Erkrankten unbekannt sei. Eine bessere Information der Öffentlichkeit wird vor allem im Hinblick auf die Sterbefälle angemahnt. Hier würde ein täglicher Prozentsatz (3,8 Prozent) genannt. Dieser bezieht sich auf die Zahl der gemeldeten Fälle, ohne dass die Grundgesamtheit bekannt wäre oder beispielsweise die Zahl der Krankenhausaufnahmen zugrunde legen würde. Fragt sich: 3,8 Prozent wovon? Prof. Schrappe setzt sich sehr detailliert mit den Zahlen des RKI (Reproduktionszahl & Co.) auseinander. Grafiken veranschaulichen die Ausführungen. Was die Frage der Obduktionen angeht, hat das RKI nach anfänglichem Abraten, diese dann doch empfohlen. Was die Wissenschaftler jedoch vermissen:

Kriterien zur Abgrenzung von zufälliger Koinzidenz und Corona-bedingter Mortalität. Ein Vorschlag dazu wird in dem Papier vorgestellt. Soweit so fachlich. Jetzt wird es politisch: „Bei dieser zentralen Frage wäre ein energisches Auftreten der verantwortlichen Stellen auf Bundes- und Landesebene wirklich wünschenswert.“

Die Kinderfrage

Pathologen besichtigen den Schaden, den Corona im Körper anrichtet. Virologen versuchen unterdessen die Frage zu klären, wieviel Ansteckung von Kindern ausgeht. Eine Fragestellung an der das Wohlergehen vieler Familien, Kinder und Jugendlicher hängt. Entsprechend groß ist die (mediale) Aufmerksamkeit. Doch die uneindeutige Datenlage führt dazu, dass Virologen in heftigsten Streit geraten, und die staunende Öffentlichkeit Zeuge einer Auseinandersetzung mit hohem Eitelkeitsfaktor wird. Für die Experten des Thesenpapiers steht hingegen schon Anfang Mai fest: „Der Stand der umfangreichen Literatur lässt hier eine relativ sichere Aussage zu: Kinder werden seltener infiziert, sie werden seltener krank, die Letalität liegt nahe bei null, und sie geben die Infektion seltener weiter, so dass der Öffnung unter entsprechender wissenschaftlicher Begleitung nichts im Wege stehen sollte.“

Prävention

Angemahnt wird für eine Präventionsstrategie ein theoretisches Grundmodell, das aus der Versorgungsforschung stammt und Throughput-Modell heißt. In diesem Modell nehmen Präventionsmaßnahmen als sogenannte komplexe Interventionen Einfluss auf das Zustandekommen von Erkrankung, Therapie und Heilung, sind aber von Umfeldbedingungen (komplexer Kontext) abhängig. Wie das funktionieren kann, wird in dem Papier näher ausgeführt. Zielgruppenspezifische Ansätze und vor allem eine angemessene Kommunikation werden als zusätzliche Erfolgsfaktoren genannt. Einen ganz pragmatischen Vorschlag machen die Experten mit dem Einsatz von regionalen Task Forces zum Beispiel bei Ansteckungsherden wie Heimen oder Sammelunterkünften.

Ziel: Ein resilientes Gesundheitssystem

Zu dem Aspekt „Lessons learned“ hat die Covid-19-Epidemie allen Nationen gezeigt, wo ihr Gesundheitswesen steht. Die Unterschiede in der Bewältigung der Problematik seien schon jetzt sichtbar, so die Autoren. „Es wird notwendig sein, gezielt über die Steigerung der Resilienz – also die Reaktions- und Widerstandsfähigkeit – des Gesundheitssystems nachzudenken.

Fazit

Politisch Verantwortliche sind gut beraten, das Papier auf Kritik und Vorschläge hin abzuklopfen. Die Autoren sind erkennbar nicht mit einer „Besserwisser“-Attitüde aufgetreten. Besonders stark ist der epidemiologische Anteil. Er trägt das Thesenpapier. In Vorbereitung auf eine zweite Welle können diese fachlichen Ausführungen hilfreich sein.

Autoren
Prof. Matthias Schrappe, Hedwig François-­Kettner, Franz Knieps, Prof. Holger Pfaff, Prof. Klaus Püschel, Prof. Gerd Glaeske.
OPG – Operation Gesundheitswesen
Ausgabe 16 | 2020 vom 08. Juni 2020
Seite 3 – 5
Presseagentur Gesundheit GmbH
Albrechtstraße 11
10117 Berlin
[email protected]

OPG – Operation Gesundheitswesen: Professional Distancing. Passion Chirurgie. 2020 10(7/8): Artikel 05_01.

Schaufenster Juli/August 2020

Empfindliche Honorareinbußen bei privatärztlichen Leistungen

Jetzt haben es die Ärzte schwarz auf weiß: Die Corona-Pandemie hat zu herben Einbrüchen in der Privatliquidation geführt. Eine repräsentative Stichprobe des PVS Verbandes hat ergeben: Im Vergleich zum April des Vorjahres gingen die Einnahmen durchschnittlich um 33 Prozent zurück. Die stärksten Honorarverluste mussten die Hals-Nasen-Ohrenärzte mit fast 44 Prozent verkraften. Die niedergelassenen Chirurgen verzeichneten Einbußen von rund 34 Prozent.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Allgemeinmedizin/Innere: -36,91 Prozent
  • Augenheilkunde: -31,26 Prozent
  • Chirurgie: -33,90 Prozent
  • Dermatologie: -31,52 Prozent
  • HNO: -43,98 Prozent
  • Gynäkologie: -26,71 Prozent
  • Innere Medizin: -31,55 Prozent
  • Kinder/Jugend: -35,58 Prozent
  • Orthopädie/Unfallchirurgie: -32,96 Prozent
  • Radiologie: -30,24 Prozent
  • Urologie: -30,67 Prozent
  • Durchschnitt über alle Fachgruppen: -32,62 Prozent

Quelle: Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e.V.

© iStock/Gab13

Schwere Covid-19-Verläufe: Blutgruppe als maßgeblicher Faktor

Das Sars-CoV-2 gibt der Wissenschaft viele Rätsel auf: Eines könnte jetzt gelöst sein. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben zusammen mit einer norwegischen Arbeitsgruppe in einer weltweit ersten großangelegten Studie Genvarianten gefunden, die den Verlauf von Covid-19 deutlich beeinflussen – eine davon betrifft die Blutgruppeneigenschaft.

Die Untersuchung hatte gezeigt, dass Menschen mit der Blutgruppe A ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 tragen als Menschen mit anderen Blutgruppen. Menschen mit Typ-0-Blutgruppe hingegen waren um knapp 50 Prozent besser vor einer ernsten Covid-19-Erkrankung geschützt. Für die Studie wurden insgesamt 1.980 Proben von Patienten untersucht, die entweder mit Sauerstoffzufuhr, oder an einem Beatmungsgerät angeschlossen, behandelt wurden. Die Kontrollgruppe umfasste 2.205 zufällig ausgewählte Männer und Frauen. Die Studie wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

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Webinar-Termin im Juli 2020: S3-Leitlinie „Sinus pilonidalis“

S3-Leitlinie „Sinus pilonidalis“
02.07.2020, 18:00 Uhr
Dr. med. Andreas Ommer
www.bdc-webinare.de

Seit September 2017 gibt es die BDC|Webinare (www.bdc-webinare.de). Bisher wurden auf der Plattform insgesamt 28 Leitlinien von Experten erfolgreich vorgestellt und besprochen. Jeden Monat wird von einem 45-minütigen Webinar eine chirurgisch relevante Leitlinie in ihren Grundzügen vorgestellt. Anschließend kann mit dem Referenten und anderen Teilnehmern via Chat diskutiert werden, selbstverständlich kostenfrei für alle BDC-Mitglieder. Und jede Teilnahme wird in der Regel mit zwei CME-Punkten zertifiziert.

Webinare im Archiv abrufen

Auch wenn einmal ein Termin verpasst wird, ist das kein Problem, denn der aufgezeichnete Vortrag mit Diskussion kann jederzeit aus dem Webinar-Archiv abgerufen werden. Detaillierte Informationen und Termine zu diesem Lernangebot und allen Webinaren sind unter www.bdc-webinare.de zu finden.

Geplante Webinar-Termine

  • S1-Leitlinie „Verletzungen der oberen Halswirbelsäule“, Dr. med. Matti Scholz, am 03.09.2020, 18.00 Uhr
  • S2k-Leitlinie „Koxarthrose“, PD Dr. med. Oliver Pieske, am 24.09.2020, 18.00 Uhr

Juniausgabe: PASSION CHIRURGIE

Die Sommerferien stehen in den Startlöchern und noch ist unsicher, ob und in welchem Ausmaß eine zweite Infektionswelle kommt. Zeit für eine Zwischenbilanz zur Pandemie, die BDC-Geschäftsführerin Dr. Burgdorf in ihrem Editorial zieht.

Mit dieser Doppelausgabe Juli/August stellen wir Ihnen zudem die neue Rubrik BDC-Praxistest vor, in der wir für Sie Wesentliches von Unwesentlichem aus der Gesundheitspolitik trennen und Ihnen präzise und praxisnah aufbereiten. Den Auftakt macht Professor Krones, Leiter des Themen-Referats „Leitende KrankenhauschirurgInnen“ im BDC. Lesen Sie seinen ausführlichen Artikel zur Neuregelung im MDK-Verfahren und Sie wissen genau, was Sie wissen sollten!

Was hat sich in Sachen Nachwuchsgewinnung in den letzten Jahren verändert? Im Jubiläumsinterview bezieht BDC-Präsident Professor Meyer dazu Stellung und zeigt auf, welche Herangehensweise jetzt wichtig ist.

Juniausgabe PASSION CHIRURGIE
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