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Grußwort zu 50 Jahre BDC: Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes

Ähnlich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kann die Chirurgie – nach ihrem Selbstverständnis die „Krone der Medizin“ – in Deutschland auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken. So existiert die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) bereits seit 1872. Etwas länger dauerte es allerdings bis die deutschen Chirurgen daran gingen, die Interessen ihres Standes in einem Berufsverband zu bündeln. Als schließlich am 23. April 1960 in München der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) gegründet wurde, hatten andere medizinische Fächer längst begonnen, sich in Form von Berufsverbänden zu organisieren, um ihre berufspolitischen Interessen zu vertreten.

Professor Hans Killian, damals Ordinarius für Chirurgie in Freiburg, kommt der Verdienst zu, vor diesem Hintergrund die Initiative ergriffen zu haben. Die Gründungsakte von 1960 nennt drei konkrete Ziele: Die Vertretung der chirurgischen Berufsbelange in den Ärzteorganisationen, gegenüber den Körperschaften des öffentlichen Rechts und allen politischen Akteuren, die Beratung hinsichtlich der chirurgischen Belange einschließlich der Facharztausbildung und der Gebührenordnung, der Pflichten und Rechte sowie der Bewahrung der Interessen des Berufsstandes in der Öffentlichkeit. Ausdrücklich sollte es sich um keine Konkurrenz, sondern um eine Ergänzung zur DGCH als wissenschaftlicher Fachgesellschaft handeln.

Heute – 50 Jahre später – ist der BDC mit rund 16.000 Mitgliedern nicht nur die größte Chirurgenvereinigung Europas, in dem sich vor allem im Krankenhaus tätige Ärztinnen und Ärzte organisieren: Der BDC ist auch ein kämpferischer Verband, der seine Stimme in der Debatte vernehmen lässt – erinnert sei nur an die Initiative mit Plakaten und Informationsmaterialien in den Praxen niedergelassener Chirurgen vor der Bundestagswahl im Herbst 2009.

Wenn dieser hartnäckige Einsatz des BDC für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Chirurgen auch zu einer Verbesserung der Patientenbetreuung und einer Steigerung der Behandlungsqualität führt, findet dies die volle Unterstützung der Krankenkassen. Allerdings muss das Ziel einer qualitativ hochwertigen Versorgung auch stets mit dem Gebot der Wirtschaftlichkeit verbunden sein. Angesichts der angespannten Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung ist dies eine Daueraufgabe für alle im Gesundheitswesen Tätigen.

BDC und Krankenkassen eint ein gemeinsames Ziel: Die bestmögliche medizinische Behandlung der chirurgisch zu versorgenden Patienten. Von diesen ist schließlich die überwiegende Mehrheit gesetzlich versichert. Nicht zuletzt erfreulich ist die konstruktive Haltung der Chirurginnen und Chirurgen bezüglich der Qualitätssicherung: Entsprechende Verfahren sind im Klinikalltag erfolgreich etabliert. Patienten können so darauf vertrauen, in allen Krankenhäusern in Deutschland nach hohen und gleichen Qualitätsstandards behandelt zu werden.

50 Jahre sind in der langen Historie der Chirurgie wahrlich kein Alter: Ich wünsche dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen auch für die kommenden 50 Jahre Glück und eine erfolgreiche Arbeit, die den in der Chirurgie tätigen Ärztinnen und Ärzten, vor allem aber denjenigen Menschen in unserem Land zugute kommt, die auf professionelle chirurgische Kompetenz angewiesen sind.

Dr. Doris Pfeiffer
Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverband

Grußwort zu 50 Jahre BDC: Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Sehr verehrter Herr Professor Polonius,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein halbes Jahrhundert im Dienste der Chirurgen und der Chirurgie: die Geschichte des Be-rufsverbandes der Deutschen Chirurgen ist eine Erfolgsgeschichte. Ohne diesen schlagkräf-tigen und mitgliederstarken Verband hätte sich dieses wichtige Fach in der Medizin anders – und sicherlich weit weniger vorteilhaft – entwickelt. Die Verbandsgeschichte zeigt, wie sich aus dem Engagement und der Sachkenntnis einzelner in kurzer Zeit eine einflussreiche Inte-ressenvertretung und ein Berufsverband mit hohem Niveau in fachlichen Fragen entwickeln und professionalisieren kann.

Das Spektrum des BDC ist breit: es reicht von der Mitarbeit in fachlichen Fragen, z.B. der Weiterbildungsordnung, der wissenschaftlichen Weiterentwicklung und der immer auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft stehenden Fortbildung über politische Arbeit auf europäi-scher, Bundes- und Landesebene, der qualifizierten und unverzichtbaren Arbeit in den Gre-mien der gemeinsamen und der ärztlichen Selbstverwaltung bis hin zu einem qualitativ hochwertigen Angebot von ganz praktischen und unverzichtbaren Dienstleistungen für seine Mitglieder. Neben dem engagierten und fachkundigen Präsidium und einer bestens funktio-nierenden Geschäftsstelle ist es vor allem die Tatsache, dass die Mitglieder des BDC sich in vielfältiger Weise beteiligen und so das Verbandsleben lebendig und dynamisch gestalten. Dazu gehören selbstverständlich auch teilweise kontroverse Diskussionen über wichtige Fragen, die aber immer im Interesse des Gebietes, der Mitglieder und vor allem der Patienten gelöst werden.

Die Mitarbeit des Verbandes in allen Fragen der chirurgischen Versorgung und deren Wei-terentwicklung ist einfach unverzichtbar! Wer hätte sich denn vor zwanzig Jahren vorstellen können, dass das Ambulante Operieren – trotz der immer strittigen und oft unzureichenden Vergütungen, den die Kassen für diese qualifizierten Leistungen zu zahlen bereit sind – zu einer solchen Erfolgsgeschichte würde? Das ist auch ein Verdienst des BDC. KBV und BDC werden, das verspreche ich Ihnen, auch weiterhin Seite an Seite für eine qualitativ hochwer-tige chirurgische Versorgung in allen Bereichen mit einer angemessenen Vergütung dafür streiten.

Ganz wichtig finde ich auch, dass der BDC bei aller Interessenvertretung für Chirurgen nie vergessen hat, dass die Chirurgie ein Teil eines großen Ganzen ist und das nur die Ärzte-schaft in Kooperation mit anderen Gesundheitsberufen in ihrer Gesamtheit für eine gute me-dizinische Versorgung in diesem Lande garantieren kann. Das zeigt eine Verantwortung und eine Weitsicht, die ich mir bei so manchem anderen ebenfalls wünschen würde!

Diese Lebendigkeit und dieses Engagement wünsche ich dem BDC auch – mindestens! – in den nächsten 50 Jahren seines Bestehens. Ich jedenfalls möchte weder als Arzt, der selbst chirurgisch tätig war, noch als ärztlicher Berufspolitiker oder gar als Vertreter der ärztlichen Selbstverwaltung auf diesen Verband verzichten.
Herzlichen Glückwunsch zum 50jährigen Bestehen!

Ihr

Dr. Andreas Köhler
Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Grußwort zu 50 Jahre BDC: Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft

Der Chirurg soll ein Mann in den besten Jahren sein oder doch von diesem Alter nicht zu weit entfernt. Eine gelenke, feste Hand, die nie zittert; mit der Linken so gewandt wie mit der Rechten. Die Augen scharf und hell; im Gemüt unerschütterlich…

Eines beharrlichen Gemüts und einer ruhigen Hand bedarf der Chirurg heute wie vor 2.500 Jahren – daran hat sich seit den Zeiten des Hippokrates kaum etwas geändert. Ansonsten aber hat der antike „Handarbeiter“ mit dem modernen Chirurgen des 21. Jahrhunderts nicht mehr viel gemein.

Heute sieht sich jeder Arzt, zumal jeder Chirurg, tagtäglich mit der Frage konfrontiert, inwieweit er mit den vorgegebenen Rahmenbedingungen und den ökonomischen Gegebenheiten den Ansprüchen von Patienten gerecht werden kann. Das gesamte Gesundheitssystem, aber insbesondere die 2.083 Krankenhäuser in Deutschland, befindet sich in einer tief greifenden Umbruchphase, die durch die demographische Entwicklung und den rasanten medizinischen Fortschritt beschleunigt wird. Wird es vor diesem Hintergrund in Zukunft auch weiterhin möglich sein, in allen Bereichen der Chirurgie eine Versorgung auf höchstem Niveau zu garantieren?

Eine Sensibilisierung für diese Thematik ist für Patienten und deren Angehörige, aber auch und gerade für Politiker und Krankenkassen unabdingbar. Der internationale Vergleich zeigt, dass die Kliniken in Deutschland die mit Abstand höchste Arbeitsproduktivität – gemessen an der Anzahl der Patienten pro Mitarbeiter – aufweisen. Bei hoher Versorgungsqualität sind sie wirtschaftlich organisiert und geführt. Vor dem Hintergrund stark angestiegener Operationszahlen mit einem Zuwachs von fast 20 Prozent in den letzten fünf Jahren auf nunmehr 13,7 Millionen im Jahr 2008 rückt der OP-Bereich, der von vielen als das Herzstück eines Krankenhauses angesehen wird, immer stärker in den Fokus.

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) hat sich in seiner 50-jährigen Geschichte als qualifizierter Gesprächspartner innerhalb der Ärzteschaft gegenüber den Körperschaften des öffentlichen Rechts, der Ärztekammer und den Kassenärztlichen Vereinigungen, sowie gegenüber Staat, Regierung und ihren Behörden fest etabliert. Durch sein starkes Engagement hat der Verband zur Sicherstellung der fachmedizinischen Patientenversorgung in Deutschland entscheidend beigetragen.

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen und die Deutsche Krankenhausgesellschaft erkennen, dass in einem zunehmend wettbewerblich geprägten Gesundheitswesen nicht einfach Bestehendes verwaltet und alte Besitzstände bewahrt werden können, sondern neue Wege zu suchen und zu beschreiten sind. Mit den Glückwünschen zum 50-jährigen Jubiläum verbinde ich daher die Hoffnung auf weiterhin gute Zusammenarbeit. Unser gemeinsames Ziel bleibt eine patientengerechte und hochwertige medizinische Versorgung.

Ich wünsche dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen weiterhin viel Erfolg bei seiner Arbeit.

Dr. Rudolf Kösters
Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)

Grußwort zu 50 Jahre BDC: Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten

50 Jahre Berufsverband Deutscher Chirurgen sind auch 50 Jahre „Erfolgspartnerschaft Chirurgie – Anästhesie“(H. Bauer)!

Zu diesem Jubiläum gratulieren wir von Herzen und bedanken uns bei dieser Gelegenheit für die so vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Vertrauen ist gerade in dem heutigen, als „bindungslose Misstrauensgesellschaft“(I. Eibel-Eibelsfeld) apostrophierten Gemeinwesen ein hohes Gut, das, unachtsam behandelt, schnell verspielt ist. Dabei ist Vertrauen ein unverzichtbarer „Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität“(N. Luhmann). Gibt es doch im zwischenmenschlichen Miteinander kaum etwas, welches das Gegenüber mehr verpflichtet als geschenktes Vertrauen.

Vertrauen ist besonders für uns Anästhesisten ein wertvolles Gut. Wurde es uns doch von „unseren“ Chirurgen als eine Grundvoraussetzung der endgültigen Eigenständigkeit unseres Faches, erst spät „geschenkt“. Erinnern wir uns, dass die Anästhesie, von dem bekannten Breslauer Chirurgen von Mikulicz-Radecki bereits 1901 als „eine der feinsten ärztlichen Kunstleistungen“ bezeichnet, erst durch den Beschluss des 56. Deutschen Ärztetages 1953 in die Facharztordnung aufgenommen und damit „hoffähig“ wurde. Trotz so verbriefter fachlicher Kompetenz „litt“ sie noch ein Jahrzehnt als Weisungsempfänger des Chirurgen an mangelndem Vertrauen. Der Chirurg allein nämlich bestimmte, bestärkt durch das bis dato herrschende Dogma „ärztliche Verantwortung ist unteilbar“ als „Captain of the Ship“ was im Operationssaal zu geschehen hatte. Erst 1962 wurde jedoch unsere über die Jahre gewachsene Kompetenz durch das nötige, institutionalisierte Vertrauen belohnt. In diesem Jahr nämlich setzte sich Walther Weissauer – später hochgeschätzter Justitiar unserer beiden Verbände – mit seinem viel beachteten Gutachten „Arbeitsteilung und Abgrenzung der Verantwortung zwischen Anästhesist und Operateur“ mit dieser Problematik auseinander. Er setzte mit seiner schlüssigen Argumentation einen Meilenstein, der die Verhältnisse nicht nur in dem damals noch jungen Fach Anästhesie, sondern zukünftig auch in der gesamten Medizin revolutionieren sollte. Eine der Kernaussagen seines im wahrsten Sinne des Wortes „bahnbrechenden“ Gutachtens war der Vertrauensgrundsatz basierend auf einer strikten horizontalen Arbeitsteilung.

Dieses, von nun an nicht nur zwischen Chirurg und Anästhesist gültige Prinzip legt fest, dass sich jeder an der Behandlung eines Patienten Beteiligte, solange nicht das Gegenteil erkennbar wird, darauf verlassen kann, dass sein jeweiliger Partner die ihm zufallenden Aufgaben „lege artis“ erfüllt, d. h., dass ihm vertraut werden kann und er damit vertrauenswürdig ist.

Als „Stabilisatoren“ dieses Vertrauens haben sich die zwischen den Verbänden getroffenen „Entschließungen, Empfehlungen und Vereinbarungen“ hervorragend bewährt. Sie beginnen mit den „Richtlinien für die Stellung des leitenden Anästhesisten“ (1964) und reichen bis hin zu der erst nach längeren „Geburtswehen“ konsentierten „gemeinsamen Empfehlung zur Ausstattung und Organisation interdisziplinärer operativer Intensiveinheiten (IOI)“(2008).
Auf diesen soliden Fundamenten entwickelte sich die „Erfolgspartnerschaft Chirurgie – Anästhesie“, allerdings nicht als Selbstzweck, sondern zum Wohle der sich uns anvertrauenden Patienten: Denn „Anesthesiologists are doctors who make surgery possible. We keep patients alive while surgeons do things that would otherwise kill them! “(J.A. Cotrell).

Dass wir Ärzte in der Bevölkerung immer noch großes Vertrauen genießen, ist beruhigend. Dieses gilt es als hohes Gut zu erhalten und zu mehren. Vergessen wir nicht, „Vertrauen stellt keine Bedingungen. Es ist aber die Bedingung für jeden Erfolg“ (G. Höhler).

Erfolg haben wir in Zukunft bitter nötig, etwa um unter den ökonomischen Zwängen zu bestehen, geeigneten Nachwuchs zu gewinnen, qualifiziert weiterzubilden und zu fördern sowie um Bestrebungen der Politik entgegen zu treten, ärztliche Leistungen – etwa Narkosen oder ganze Teile einer Operation – auf Nicht-Ärzte zu übertragen.

Wir sind ebenso dankbar wie stolz auf das uns miteinander verbindende Vertrauensverhältnis. Es macht uns stark, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu trotzen! Vergessen wir nicht „a good surgeon deserves a good anesthetist, a bad surgeon needs one!“ (Inschrift am OP-Eingang des Presbyterian Hospital New York)

Ad multos annos!

Professor Dr. med. Bernd Landauer
Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten

Grußwort zu 50 Jahre BDC: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) wurde 1960 im Rahmen des Deutschen Chirurgenkongresses im Deutschen Museum in München gegründet. Zu den Gründungsvätern gehörten Prof. Dr. H. Killian, Prof. Dr. W. Müller-Osten und andere. Beide waren Vorsitzende dieses Berufsverbandes (Killian 1960 – 1961, Müller-Osten 1961 – 1982). Ihnen folgten als Vorsitzende Prof. Dr. K. Hempel 1982 – 1998, Prof. Dr. J. Witte 1998 – 2003 und Prof. Dr. M.-J. Polonius seit 2003 bis heute.

Die Zeiten hatten sich 1960 geändert. Die eher wissenschaftlich ausgerichtete Deutsche Gesellschaft für Chirurgie konnte zur damaligen Zeit viele Bedürfnisse der nachrückenden chirurgischen Generationen nicht befriedigen. Die Stellung des Arztes in der Gesellschaft – auch des Chirurgen – erforderte eine neue Vertretung gegenüber den Kostenträgern, den Behörden und anderen. Sehr schnell haben sich die Aufgaben des Berufsverbandes ausgeweitet. Gebührenordnung und Vertretung der chirurgischen Berufsbelange in den Körperschaften des öffentlichen Rechts, gegenüber dem Staat und den staatlichen Institutionen war gefragt. Die Ärztinnen und Ärzte in der Facharztausbildung suchten den Rat und die Unterstützung und bekamen ihn vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen. Mit der Zeit wurden neue Aufgaben sichtbar, wie die Weiterbildung der chirurgischen Assistentinnen und Assistenten, Serviceleistungen und anderes. Moderne Weiterbildungsmöglichkeiten wurden gemeinsam mit der DGCH entwickelt und haben regen Zuspruch gefunden.

Nicht wenige von uns sind sowohl in der DGCH wie auch in dem BDC oder den anderen Berufsverbänden (BNC, BVOU) Mitglieder und engagieren sich aktiv in beiden Vereinigungen. Meines Erachtens ist es notwendig die chirurgischen Kräfte zu bündeln und zu fokusieren, um die Herausforderungen der heutigen Zeit bewältigen zu können. Dies wird nur im Schulterschluss gelingen. DGCH wie BDC haben große Aufgabenfelder zu bearbeiten und überlappen sich in vielen Bereichen. Es ist deshalb naheliegend, dass die Aufgabenfelder beschrieben, die gegenseitigen Unterstützungspotenziale erkannt und definiert werden, um eine positive Weiterentwicklung der Chirurgie in Deutschland zu gewährleisten.

Ich wünsche uns allen, dass wir möglichst zeitnah nach Sortierung in den eigenen Reihen einen Zusammenschluss räumlich wie geistig ermöglichen. Wir sind das unseren chirurgischen Kolleginnen und Kollegen schuldig.

Im Namen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie danke ich für die Jahrzehnte lange engagierte Arbeit und verbinde dies mit den besten Wünschen für die kommenden Jahrzehnte.

Prof. Dr. Reiner Gradinger
Präsident 2009/2010
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)

Grußwort zu 50 Jahre BDC: Bundesgesundheitsminister

Sehr herzlich gratuliere ich dem Berufsverband Deutscher Chirurgen zu seinem 50-jährigen Bestehen.

Die Chirurgie ist als ein zentraler Bestandteil unserer medizinischen Versorgung und als ein zentrales Feld der interdisziplinären Zusammenarbeit aus der medizinischen Versorgung nicht wegzudenken. Mein Ziel ist es, den Menschen auch in Zukunft diese hervorragende medizinische Versorgung – unabhängig von Einkommen, Alter, Geschlecht, Herkunft und Vorerkrankungen zu garantieren. Damit dies gelingt ist es notwendig, zunächst einmal die Basis für ein solides und ein robustes Gesundheitssystem zu schaffen.

Dazu gehört, dass wir für eine verlässliche Finanzierung sorgen. Dazu gehört für mich aber auch eine gute, flächendeckende medizinische Versorgung, dies schließt die Frage der Nachwuchsgewinnung für die Gesundheitsberufe mit ein. Ich möchte ein System mit zuverlässigen Rahmenbedingungen, damit Sie Ihre Leistungen ohne Einschränkungen erbringen können. Denn mit ihrer Motivation steht und fällt der Erfolg unseres Gesundheitssystems.

Der Berufsverband Deutscher Chirurgen begleitet die Gesundheitspolitik nun schon seit 50 Jahren inzwischen auch international sehr erfolgreich. Nach dieser langen Zeit gesundheitspolitischer Erfahrung wissen Sie, dass wir die Antworten, die es für unser System zu finden gilt, nicht an einem Tag geben können. Aber wir werden die richtigen Antworten finden, wenn auch schrittweise.
Das erfordert Ihrerseits etwas Geduld. Das Ergebnis aber wird ein faires, ein solides und sozial gerechtes Gesundheitssystem sein.

Dr. Philipp Rösler
Bundesgesundheitsminister
Bundesministerium für Gesundheit

Grußwort zu 50 Jahre BDC: Präsident der Bundesärztekammer

Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

seit einem halben Jahrhundert vertritt der Berufsverband der Deutschen Chirurgen mit großem Engagement die Interessen seiner Mitglieder innerhalb der Ärzteschaft aber auch gegenüber der Politik, der Regierung und ihren Behörden. Als Vertretung aller chirurgischen Berufsbelange sorgt der BDC mit seiner Arbeit für hohe Qualitätsstandards in der chirurgischen Behandlung. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Dies zeigt, wie zielgerichtet und effektiv die Arbeit des BDC in den 50 Jahren gestaltet wurde, und lässt erwarten, dass er auch den zukünftigen Herausforderungen des ärztlichen Berufes gewachsen sein wird. Die Gründungsväter blicken sicherlich mit großer Zufriedenheit auf das bisher Erreichte.

Mit dem Regierungswechsel hat sich in der Gesundheitspolitik nicht nur ein personeller Neuanfang vollzogen. Das Gesundheitssystem soll humaner und freiheitlicher gestaltet werden, Patienten sollen mehr Wahlmöglichkeiten erhalten und die Freiberuflichkeit der Ärzte soll endlich wieder gefestigt werden. Das sieht zumindest der Koalitionsvertrag von Union und FDP vor. Die Regierungsvereinbarung verspricht auch, die medizinischen Versorgungsstrukturen auf eine Gesellschaft des langen Lebens hin auszurichten. Dafür benötigen wir gut durchdachte Konzepte, wie in einer älter werdenden Gesellschaft mit steigendem Versorgungs- und Finanzierungsbedarf eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung dauerhaft sichergestellt werden kann.

Denn die Herausforderungen für die Zukunft sind angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung und sich verändernden gesellschaftlichen Strukturen immens. Die finanziellen Mittel aber sind begrenzt, die Personalressourcen erschöpft. Um heimliche Rationierung zu vermeiden, zugleich aber Verteilungsgerechtigkeit in der medizinischen Versorgung zu sichern, muss endlich offen über Priorisierung in unserem Gesundheitswesen debattiert werden. Wir wollen, dass jeder Patient das bekommt, was er wirklich benötigt. Wir wollen die schleichende Rationierung transparent machen, denn wenn wir nicht mehr genug Mittel haben, allen alles zu geben, dann müssen wir das öffentlich diskutieren. Dann müssen wir mit allen Beteiligten eine Reihenfolge der Leistungsgewährung festlegen, damit die vorhandenen Mittel für diejenigen bereit stehen, die sie am nötigsten brauchen. Den notwendigen Konsens im vorpolitischen Raum sollte ein Gesundheitsrat erarbeiten, in dem Ärzte gemeinsam mit Ethikern, Juristen, Gesundheitsökonomen, Theologen, Sozialwissenschaftlern und Patientenvertretern Empfehlungen entwickeln, was und wie priorisiert werden soll. Die Letztentscheidung aber muss politisch verantwortet werden, denn nur dann gibt es die entsprechende demokratische Legitimation.

Begrenzt sind aber nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch die personellen Ressourcen. Ärzte, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe werden in einer Gesellschaft des längeren Lebens dringender gebraucht denn je. Umso problematischer ist es, dass jungen Berufseinsteigern in den vergangenen Jahren der Spaß an der Arbeit am Patienten verleidet wurde. Vor allem die ausufernde und zeitraubende Bürokratisierung des ärztlichen Alltags, die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie und die nicht leistungsgerechte Vergütung tragen dazu bei, dass sich viele junge Ärztinnen und Ärzte von einer kurativ-ärztlichen Tätigkeit abwenden. Nach einer repräsentativen Allensbach-Untersuchung ist eine Auslandstätigkeit für fast die Hälfte der Ärzte eine ernsthafte Alternative zur Arbeit in Deutschland. Wir müssen deshalb die Rahmenbedingungen für den Arztberuf dringend verbessern. Wir brauchen wieder eine Wertschätzung ärztlicher Arbeit, Abbau von Überstunden und Bürokratie, eine bessere Bezahlung und endlich auch mehr Angebote für die Kinderbetreuung in den Krankenhäusern.

In ihrem Koalitionsvertrag haben Union und FDP richtige und wichtige Schritte angekündigt. Nun müssen aus diesen Absichtserklärungen tragfähige Zukunftskonzepte für eine patientengerechte Gesundheitsversorgung in Deutschland entwickelt werden. Wir Ärztinnen und Ärzte sind bereit, die neue Regierung bei dieser Herausforderung zu unterstützen.

Ich gratuliere sehr herzlich zum Jubiläum und wünsche dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen auch zukünftig viel Erfolg sowie gutes Gelingen bei der Umsetzung seiner Aufgaben und freue mich auf die weitere Unterstützung der gemeinsamen Ziele
Ihr

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe
Präsident der Bundesärztekammer

Neues Kommunikations- und Expertenforum im Internet: Das Chirurgen-Netzwerk

Berlin, März 2010: Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) hat sein Online-Angebot für Mitglieder um das „Chirurgen-Netzwerk (cNetz)“, einer interaktiven Web 2.0-Plattform, erweitert. Nun können Chirurgen im Internet unterwww.cNetz.org selbst Inhalte erstellen und dabei Ihr Wissen in einem Netzwerk mit anderen Kollegen austauschen.

„Soziale Netzwerke“, wie z. B. Facebook, Xing und StudiVZ sind unumstritten die neuen Treffpunkte für Internet-Nutzer. Über www.cNetz.org können BDC-Mitglieder nun eine fachspezifische Plattform zum Wissensaustausch nutzen. Hier sind über 16.000 Chirurgen vernetzt, die die Internetseite zum geschützten Austausch untereinander, für offene Diskussionen und zur Vorbereitung auf BDC-Fachseminare nutzen können.
Die BDC-Landesverbände versorgen jedes Mitglied in ihrer Region mit den wichtigsten Neuigkeiten und Terminen.

Seminarbesucher erhalten Empfehlungen zur Vorbereitung auf Veranstaltungen der BDC|Akademie. Dazu ist das cNetz mit der E-Learning-Plattform [eCME-Center] des BDC verknüpft. Weiterhin können die Mitglieder Ihr Feedback zu besuchten Veranstaltungen geben und Kontakt zu ihren Seminarkollegen halten. Das cNetz bietet außerdem ein Karrierenetzwerk, in das Stellenangebote und –gesuche eingestellt werden können.

Mit Liveschaltung des cNetz übernimmt der BDC eine neue Aufgabe in der Verbandslandschaft. Neben berufspolitischer Interessenvertretung, Mitgliederberatung sowie der chirurgischen Weiter- und Fortbildung wird die Vernetzung der Verbandsmitglieder zu einer weiteren Kernaufgabe des Berufsverbandes. „Soziale Netzwerke werden zunehmend über und auf Maschinen geknüpft“, berichtet Dr. Jörg Ansorg, Hauptgeschäftsführer des BDC. „Diese Aufgabe übernimmt der BDC seit Jahren über seine Akademie für knapp 3.000 Seminarteilnehmer jährlich. Mit dem Web 2.0 werden wir effizienter, pluralistischer und rücken die Basis näher an die Zentrale.“

Neue Wissenschaftliche Leitung von BDC|Akademie und Chirurgentag

Berlin, März 2010: Ab sofort steht die Jens-Witte-Akademie für chirurgische Weiterbildung und praktische Fortbildung unter einer neuen wissenschaftlichen Leitung. Nach einer erfolgreichen Dekade übergab Professor Dr. Joachim Jähne sein Amt Herrn Professor Dr. Wolfgang Schröder und Herrn PD Dr. Carsten J. Krones. Mit dem Wechsel der Akademieleitung in eine Doppelspitze reagiert der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) auf das gewachsene Aufgabenspektrum. Gleichzeitig wird mit der Berufung von Schröder und Krones dem anstehenden Generationswechsel in der deutschen Chirurgie Rechnung getragen.

Das Kursprogramm der BDC|Akademie umfasst über 70 Kurse und Workshops. Die Lehrinhalte reichen in breiter Medienvielfalt von fachspezifischen Themen aller acht Säulen der chirurgischen Weiterbildung bis zu Seminaren in Management, Kommunikation und Führung. Mit den BDC-Logbüchern, dem BDC-Patenschaftsprogramm und der E-learning-Plattform [eCME-Center] unterstützt die BDC|Akademie zusätzlich die strukturierte Weiter- und Fortbildung vor Ort. Das Programm richtet sich an stationär tätige und niedergelassene Chirurgen.

Beide Akademieleiter planen auch den 24. Chirurgentag (15./16. Oktober 2010), der als Forum für Fortbildung und Berufspolitik seit 24 Jahren vom BDC veranstaltet wird. 2010 findet der Kongress wieder im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin statt. Mit dem Untertitel „essentials 2010“ widmet sich der Kongress dem aktuellen und eben essentiellen Stand chirurgischer Kenntnis und Technik. Neben den Schwerpunkten der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Unfallchirurgie/Orthopädie und der ambulanten Chirurgie wird in diesem Jahr erstmalig ein 1 ½-tägiges Blockseminar für Studenten angeboten, das auf den chirurgischen Teil des Staatsexamens vorbereitet.

Professor Dr. Wolfgang Schröder aus Köln, führte als Präsidiumsmitglied des BDC fünf Jahre das Oberarzt-Referat. PD Dr. Carsten J. Krones aus Aachen repräsentierte in den letzten fünf Jahren das Ressort Nachwuchsförderung im BDC.

Online-Fortbildungsportal für Chirurgen mit neuer Oberfläche, intelligenter Suchmaschine und über 500 E-Learning-Kursen

E-Learning-Plattform für Chirurgen startet durch!

Berlin, Februar 2010: Mit dem Online-Fortbildungsportal [eCME-Center] überträgt der Berufsverband der Deutschen Chirurgen seit 2002 die Kompetenz der BDC|Akademie in Weiter- und Fortbildung ins Internet. Das E-Learning-Angebot ist eine Ergänzung der erfolgreichen Seminarveranstaltungen der Akademie für chirurgische Weiterbildung und praktische Fortbildung.

Nach dem Relaunch des Forbildungsportals [eCME-Center] im Februar 2010 sind die Seiten mit einer neuen, modernen Oberfläche, einer klareren Struktur und einer übersichtlichen Trefferliste in der Suchfunktion ausgestattet und bieten dem Nutzer viel mehr Komfort. Mit einem neu entwickelten Newsletter, der sich aus aktuellen Meldungen zu vom Benutzer wählbaren Interessengebieten zusammensetzt, erhält jeder Kunde automatisch Informationen über neue Kurse und Entwicklungen in den Spezialgebieten der Chirurgie, die ihn wirklich interessieren.

Das [eCME-Center] ist heute mit über 500 Kursen die größte Fortbildungsplattform für Chirurgen im deutschsprachigen Internet. Seit Gründung im Jahr 2002 wurde das Internetangebot permanent technisch und inhaltlich erweitert. Neben lehrbuchartigen Kursen finden interessierte Ärzte Vortragsaufzeichnungen und vor allem Videokurse zu diversen Operationsmethoden.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Berliner Ärztekammer sind über 200 Kurse CME-zertifiziert. Das [eCME-Center] ist heute ein verlässliches Internetangebot, das kontinuierlich Innovationen des multimedialen Lernens aufgreift und weiterentwickelt.

Die Plattform ist fit für die Zukunft, kompatibel zu üblichen Standards der Branche und leicht zu administrieren. Der BDC kann sich als Betreiber voll auf die Erstellung neuer Inhalte konzentrieren. Auch den Endanwendern macht die Nutzung durch die neue Oberfläche noch mehr Spaß, weil sich das umfangreiche Kursangebot leichter erschließt.