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Lasern am Schweineschnitzel, Lungen-Befund, OP am Simulator

200 Medizinstudenten trainieren in Berlin für ihr Staatsexamen

Berlin, September 2014: Am 26. und 27. September 2014 kommen rund 200 Studenten aus ganz Deutschland nach Berlin zum ärztlichen Nachwuchs-Kongress „Staatsexamen & Karriere“. Veranstalter sind die Berufsverbände der Deutschen Chirurgen (BDC) und Internisten (BDI). Sie haben das Ziel, die angehenden jungen Ärzte auf ihre Pflichtprüfungen vorzubereiten und sie für Chirurgie und Innere Medizin zu begeistern.
Mit Videositzungen, Fallbeispielen sowie Tipps und Tricks aus dem Klinikalltag trainieren anerkannte Experten die Studenten auf dem Kongress.

Lasern am Schweineschnitzel, Naht- und Knotenkurse, Frakturversorgung am Plastikknochen, minimalinvasive Chirurgie am Simulator, Sonografie, EKG und vieles mehr stehen auf dem Programm. Dafür gibt es eine große Trainings-Area, die mit großzügiger Unterstützung der Medizintechnik-Industrie ermöglicht wird.

Der Hintergrund ist ein sehr ernster: Immer weniger Medizin-Studenten wollen noch Chirurg oder Internist werden. Bis zum Jahr 2020 gehen ca. 11.000 deutsche Chirurgen in Rente. Aber nur rund 750 bis 1000 junge Ärzte beginnen jährlich eine chirurgische Laufbahn. In jeder zweiten chirurgischen Klinik ist schon jetzt mindestens eine Assistenzarzt-Stelle unbesetzt. Wollen am Anfang des Medizinstudiums noch rund 33 Prozent aller Studenten Chirurgen werden, sind es nach dem Praktischen Jahr nur noch rund 16 Prozent. Hauptgründe sind Arbeitszeiten, lange, unstrukturierte Weiterbildungsgänge zum Facharzt und die schwere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Den Weg zum internistischen Facharzt wiederum scheuen zum Anfang viele, weil man bei den zahlreichen Spezialisierungen schnell den Überblick für eine geradlinige Ausbildung verliert.

Termin: 26./27.09.2014 Zeit: 9.00 – 17.00 Uhr Ort: historisches Kaiserin-Augusta-Krankenhaus,
Besucher- und Schulungszentrum Karl Storz GmbH&Co. KG,
Scharnhorststraße 3, 10115 Berlin

 

Weitere Infos: http://www.staatsexamenundkarriere.de/

Chirurgen warnen vor “Medizinstudium light”: Patienten könnten später nicht mehr nach neuestem Standard operiert werden

Berlin, September 2014: Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) sorgt sich um die zukünftige Ausbildung von Ärzten. Denn: erstens will der Wissenschaftsrat das Medizinstudium in seinem Aufbau dem Bachelor/Mastersystem anpassen. Zweitens schießen private Medical Schools wie Pilze aus dem Boden. Dabei wird der „Arzt light“ nicht zum einzigen Problem. Der BDC sieht die dringend notwendige Forschung in Gefahr. Und damit die Behandlung der Patienten nach dem neuesten Stand der Wissenschaft!

Prof. Hans-Peter Bruch, Präsident des BDC: „Erfolgreiche Modellstudiengänge wurden weder evaluiert, noch in die Überlegungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums einbezogen. Eine Aufhebung der Fächergrenzen macht die hochspezialisierte fachbezogene Forschung schwierig. Wissenschaft braucht Initialzündung. Dies kann jedoch nur an Universitäten mit den angeschlossenen Universitätskliniken gelingen. Hier aber werden zunehmend die dringend benötigten Gelder gestrichen.”

Wenn Medical Schools immer mehr Studienplätze schaffen, haben wir in der Zukunft einfach nur mehr Ärzte die nach gerade aktuellem Standard behandeln. Die Zahl derer, die Technik und Methoden weiterentwickeln, wird jedoch abnehmen . Deutschland ist ein Industriestaat. Die Zukunft und Konkurrenzfähigkeit hängt von Innovationskraft – von Forschung und wissenschaftlicher Ausbildung ab. Bereits jetzt ist jeder 8. Arbeitsplatz in Deutschland direkt oder indirekt mit der Medizin verbunden. Unter den ersten fünfzig Universitäten der Welt sucht man eine deutsche jedoch vergeblich.

Prof. Bruch: „Wenn Patienten auch in Zukunft mit neuesten Technologien und nach neuesten Methoden behandelt und operiert werden sollen, muss die Politik umdenken. Die Universitäten und ihre Kliniken müssen gestärkt werden. Die Aus- und Weiterbildung der jungen Mediziner muss dringend gleichermaßen in Wissenschaft und Praxis erfolgen.”

Auf Leben und Tod – Vizepräsidentin des BDC als Hauptprotagonistin in rbb-Film

Berlin, Septmber 2014:  Das rbb Fernsehen hat eine Reportage über Europas modernstes Unfallkrankenhaus – das UKB in Berlin-Marzahn abgedreht. Die vierteilige Reihe gewährt einen Einblick in den anstrengenden und zugleich faszinierenden Krankenhaus-Alltag von Patienten, Ärzten, Pflegekräften, Reinigungspersonal und Seelsorgern. Sie alle wurden mit der Kamera über mehrere Monate begleitet.

Hauptprotagonistin der in Echtzeit gedrehten Serie ist Prof. Dr. Julia Seifert, Vizepräsidentin des BDC. Die Leitende Oberärztin der Unfallchirurgie kennt den Alltag im UKB am besten. Der Notfall ist hier an der Tagesordnung: Herzinfarkte, Schlaganfälle, schwerste Verletzungen nach Unfällen im Verkehr oder während der Arbeit. Rund 87.000 Patienten werden hier jährlich behandelt – davon kommen 60.000 über die Rettungsstelle, mehr als 500 treffen per Helikopter ein. Die Reportage zeigt authentische Fälle der Rettungsstelle, von der Aufnahme der Patienten über die Behandlung bis zur Entlassung. Ein fertiges Drehbuch gab es nicht. Der Zufall bestimmte die Arbeit der Journalisten.

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Auszeichnungen und Ernennungen von BDC-Mitgliedern – 3. Quartal 2014

Aus der Passion Chirurgie 07/2014

Dr. med. Ahmet Ali Altintas ist seit Anfang des Jahres 2014 neuer Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Bergmannsheil in Buer.

Dr. med. Peter Appel übernimmt ab Juli 2014 die „Praxis für ambulante und stationäre Operationen“ von Dr. med. Franz -Ferdinand Henrich in Offenbach. Dr. Henrich geht in den wohlverdienten Ruhestand.

Dr. med. Daniel Drescher ist neuer Oberarzt der Fachabteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie des Krankenhauses Juliusspital in Estenfeld.

Dr. med. Götz Kilburger ist neuer leitender Oberarzt der Unfallchirurgie in der Ermstalklinik Bad Urach.

Dr. med. Sabine Povoden ist neue Chefärztin der Unfallchirurgie und Orthopädie im Klinikum Gifhorn

Dr. med. Simone Reißenweber ist seit April 2014 Oberärztin am Schleusinger Krankenhaus.

Dr. med. Paul Simons ist neuer Chefarzt der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie a

Aus der Passion Chirurgie 08/2014

Prof. Dr. med. Mario Colombo-Benkmann ist seit Mai 2014 neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an den Ruppiner Kliniken.

Dr. med. Arne Fittje ist seit April Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Südharz Klinikum Nordhausen.

Prof. Dr. med. Georg Gradl ist seit Januar 2014 Chefarzt der Unfallchirurgie, Orthopädie und Wiederherstellungschirurgie am Krankenhaus Harlaching des Städtischen Klinikums München.

Dr. med. Holger Herzing ist neuer Chefarzt der Abteilung Unfall- und Orthopädische Chirurgie im Krankenhaus Lauf der Krankenhäuser Nürnberger Land.

Christoph Kruis ist seit Mai 2014 neuer Chefarzt der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie in der Rotkreuzklinik Lindenberg.

Dr. med. Katja Liepold ist zukünftige Leiterin der Klinik für Wirbelsäulentherapie an den Thüringen Kliniken in Saalfeld.

Dr. med. Michael Metzner ist neuer Chefarzt des Zentrums für Unfallchirurgie und Orthopädie am HELIOS Vogtland-Klinikum in Plauen.

Thomas Moehrke ist seit April 2014 neuer Chefarzt der Chirurgie an der Kreisklinik Wertingen.

PD Dr. med. Ulrich Steger ist seit Mai 2014 neuer Chefarzt der Chirurgie am Mathias-Spital Rheine.

Prof. Dr. med. Daniel Vallböhmer, Oberarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie des Universitätsklinikum Düsseldorf und Vertreter der Oberärzte im BDC, ist zum außerplanmäßigen Professor der Universität Düsseldorf berufen worden.

Prof. Dr. med. Felix Walcher ist neuer Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Magdeburg.

Aus der Passion Chirurgie 09/2014

Dr. med. Mario Dellanna ist neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler.

Dr. med. Wilfried Dick ist neuer leitender Arzt der Abteilung Endoprothetik, Fuß- und Unfallchirurgie an der Orthopädischen Fachklinik Stenum.

Prof. Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, Direktor des Fachbereichs Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsmedizin Greifswald, ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V. (DGAV).

Prof. Dr. med. Jutta Liebau, Chefärztin der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie im Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf, ist neue Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC).

Dr. med. Lutz Lindemann-Sperfeld ist neuer Chefarzt des Orthopädisch-traumatologischen Zentrums (OTZ) in der Helios-Klinik Hettstedt.

 Dr. med. Martin Oechsner, Chefarzt der Chirurgie, ist seit Mai 2014 neuer ärztlicher Direktor am Krankenhaus Rotenburg.

 PD Dr. Oliver Pieske ist seit Anfang Juli 2014 neuer Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg.

 Prof. Dr. med. Klaus Prenzel, Chefarzt der Allgemein- und Unfallchirurgie am Marienhaus Klinikum im Krankenhaus. Ahrweiler, wurde Ende Juni 2014 von der medizinischen Fakultät der Universität zu Köln zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

 Dr. med. Peter Riess ist der neue Chefarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie an der Helios-Klinik in Bad Berleburg.

 Dr. med. Robert Schmid ist seit April 2014 neuer Chefarzt der Unfallchirurgie, Orthopädie und Wiederherstellungschirurgie im Klinikum Neuperlach.

Prof. Dr. med. Theresia Weber ist seit Juli neue Chefärztin der Endokrinen Chirurgie am Katholischen Klinikum Mainz (KKM).

Friedrich Wenner ist der neue Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Nienburger Krankenhaus.

Prof. Dr. med. Andreas Zielke ist neuer Chefarzt der Chirurgischen Klinik im Diakonie-Klinikumin Stuttgart.

 

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen gratuliert seinen Mitgliedern zu den Auszeichnungen und Ernennungen.

Safety Clip: Postoperative Zählkontrolle – Jeder Tupfer zählt!

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Handlungsempfehlung zur Vermeidung unbeabsichtigt belassener Fremdkörper im OP-Gebiet

Am 06. Juni 2009 traf sich unsere Projektgruppe „Unbeabsichtigt belassene Fremdkörper im OP-Gebiet“ zu ihrer fünften Sitzung, um über die Ergebnisse aus einem Jahr gemeinsamer Arbeit abschließend zu beraten. Am selben Tag titelte die BILD-Zeitung Hessen: „Ärzte vergaßen Riesenspatel in ihrem Bauch – Frankfurter Anwältin erstritt 20.000 Euro für gequälte Patientin.“ Unmittelbarer, so das Empfinden der Sitzungsteilnehmer an diesem Tag, hätte man eine Antwort auf die Frage „Brauchen wir präventive Maßnahmen, um das unbeabsichtigte Belassen von Fremdkörpern im OP-Gebiet zu verhindern?“ kaum formulieren können.

In der Tat: Von spektakulären Fällen berichtet die Presse mit einiger Regelmäßigkeit. Im Februar 2006 etwa schrieb das Hamburger Abendblatt über den Prozess einer 26-Jährigen Patientin gegen eine Hamburger Klinik. Im Rahmen einer OP an den Eierstöcken hatte man bei ihr einen Tupfer vergessen. Im Oktober des gleichen Jahres berichtete die BILD-Zeitung von einer 21-Jährigen, bei der ein vergessener OP-Clip erst elf Jahre nach einer Blinddarmoperation entdeckt wurde. Die Patientin hatte über andauernde Schmerzen geklagt und daraufhin eine Bauchspiegelung durchführen lassen. Ebenfalls über Schmerzen nach einer Darmoperation klagte ein 61-Jähriger Patient in Duisburg. Der Fall erschien im März 2008 in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung: Bei der Röntgenkontrolle entdeckte man eine 40 cm lange Klemme.

Nun sind Presseberichte, zumal wenn sie der Sensationsgier entspringen, kein Beweis für die Häufigkeit, Bedeutsamkeit oder wissenschaftliche Relevanz eines Themas. Mehr Aufschluss erhofft sich der Forschende deshalb von wissenschaftlich seriösen Quellen. Eine Recherche in der Literaturdatenbank PubMed mit dem Suchbegriff „retained foreign body“ liefert 127 Artikel. Auch hier dominieren Fallberichte vor populationsbasierten Studien. Die darin geschilderten Krankengeschichten zeugen von oft langwierigen und schwerwiegenden Verläufen, bisweilen mit tödlichem Ausgang für den Patienten. Allein die Schwere dieser veröffentlichten Fälle spricht eine deutliche Sprache. Das unbeabsichtigte Belassen von Fremdkörpern im OP-Gebiet stellt demnach eine erhebliche Gefährdung der Patientensicherheit dar. Für den Patienten kann diese mit großen gesundheitlichen Schäden und Folgeerkrankungen einhergehen. Für den verantwortlichen Operateur und die beteiligten Pflegekräfte bedeutet sie eine nicht zu unterschätzende Belastung.

Wie häufig es zu einem unbeabsichtigten Belassen von Fremdkörpern kommt und im Rahmen vorwiegend welcher Operationen, dazu wurden international bisher nur wenige Studien veröffentlicht. Zahlen für Deutschland liegen nicht vor. Unsere Arbeitsgruppe „Unbeabsichtigt belassene Fremdkörper im OP-Gebiet“ im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. nahm dies zum Anlass, Häufigkeiten auf der Grundlage international veröffentlichter Studien zu schätzen. Danach ist in Deutschland mit jährlich bis zu 3.000 unbeabsichtigt belassenen Fremdkörpern im OP-Gebiet zu rechnen (siehe Kapitel „Häufigkeiten“). Fallschwere und Eintrittswahrscheinlichkeit lassen keinen Zweifel an der Wichtigkeit präventiver Maßnahmen zur Vermeidung unbeabsichtigt belassener Fremdkörper. Unser Ziel war es deshalb, Empfehlungen auszusprechen, wie diese Ereignisse wirksam vermieden werden können. Unter der Überschrift „Jeder Tupfer zählt!“ haben wir zusammengetragen, wie standardisierte Zählkontrollen durchgeführt werden sollten:
Als gemeinsame Aufgabe des gesamten OP-Teams, die Zeit und Ruhe braucht.

Die Arbeitsgruppe

Im Jahr 2008 entschloss sich das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) eine Arbeitsgruppe zu gründen, die sich mit der Thematik der unbeabsichtigt belassenen Fremdkörper im OP-Gebiet beschäftigen sollte. Die Arbeitsgruppe erhielt den Auftrag, Empfehlungen zu erarbeiten, wie solche Ereignisse erfolgreich vermieden werden können.

Unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Siebert (Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie) und Frau Leppin (DRKSchwesternschaft Berlin, beide im APS-Vorstand) formulierte die AG anlässlich ihres ersten Treffens folgende Zielsetzungen für die Projektarbeit:

      • Alle im OP-Bereich beschäftigten Personen, insbesondere die OP-Teams, sollen auf die Notwendigkeit entsprechender perioperativer präventiver Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung von unbeabsichtigt belassenen Fremdkörpern aufmerksam gemacht werden.
      • Es soll die notwendige und sinnvolle Diagnostik im möglichen Schadensfall vorgestellt werden,
      • ein adäquater Umgang mit Schadensereignissen aufgezeigt werden
      • und eine im Praxisalltag gut handhabbare Empfehlung/Handlungsanleitung in Form eines Plakates, eines Flyers und einer Dokumentation/eines Glossars erstellt werden.
Weiterführende Informationen
Flyer „Jeder Tupfer zählt“
Poster „Jeder Tupfer zählt“
„Jeder Tupfer zählt“-Glossar zu den Handlungsempfehlungen zur Vermeidung unbeabsichtigt belassener Fremdkörper im OP-Gebiet
Artikel „Das APS – Aktionsbündnis Patientensicherheit“ von Prof. Dr. H. Siebert in Passion Chirurgie 03/2014

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. Safety Clip: Postoperative Zählkontrolle – Jeder Tupfer zählt! Passion Chirurgie. 2014 August; 4(08): Artikel 03_02.

Nachruf auf Prof. Dr. Hossein Towfigh

Die AOTrauma Deutschland trauert um ihr Ehrenmitglied Professor Dr. Hossein Towfigh (24.10.1944 – 14.5.12014)

Er kam als junger Mann aus Teheran nach München. Nach Medizinstudium in Tübingen, Erlangen und Heidelberg, Promotion 1968 wurde er 1977 Facharzt für Chirurgie. 1983 folgte die Habilitation für Unfallchirurgie. 1991 erhielt er eine außerplanmäßige Professur mit Lehrauftrag an der Universität Essen. Von 1987 bis 2007 war er am Malteser-Krankenhaus St. Josef in Bockum-Hövel als Chefarzt der Unfall-, Hand-, Plastischen und Wiederherstellungschirurgie, anschließend Chefarzt des Departments für Handchirurgie, Mikrochirurgie und plastische Wiederherstellungschirurgie an der St. Barbara-Klinik Hamm-Hessen tätig.

Professor Towfigh war ein Pionier der deutschen Handchirurgie.

Er hat sich unermüdlich für die Prinzipien und die Weiterentwicklung der Unfallchirurgie und Handchirurgie innerhalb der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese eingesetzt und diese in zahlreichen nationalen und internationalen Kursen der AOTrauma lebhaft vermittelt.

Hossein Towfigh war Impuls- und Herausgeber für das deutschsprachige Standardwerk zur Handchirurgie.

Die AOTrauma wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Vorstand der AOTrauma Deutschland

Univ. Prof. Dr. Michael Raschke
(Präsident)

Univ. Prof. Dr. Florian Gebhard
(Schriftführer)

AOTrauma Deutschland. Nachruf auf Prof. Dr. Hossein Towfigh. Passion Chirurgie. 2014 August; 4(08): Artikel 05_02.

Erst Blut spenden – dann ab in den Urlaub

Berlin, Juli 2014: Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) ruft alle gesunden Bürger zwischen 18 und 65 Jahren dazu auf, vor ihrer Urlaubsreise noch einmal Blut zu spenden. Gerade in den Sommerferien wird oft weniger gespendet, an manchen Tagen jedoch sogar mehr gebraucht.
Prof. Hans-Peter Bruch, Präsident des BDC: „Ob geplante Operationen, Krebserkrankungen, Herz-, Magen- und Darmkrankheiten oder ein Unfall – 80 Prozent aller Deutschen brauchen einmal im Leben Blutkonserven.“ Eine Konserve/eine Einheit sind 500 ml. Rund 15.000 Blutspenden werden in Deutschland täglich benötigt.

Viele davon auch für Verkehrsunfälle. 374.142 Menschen wurden im letzten Jahr auf der Straße verletzt, davon 64.057 schwer. Bruch: „Die Unfallmedizin hat sich deutlich verbessert. Inzwischen überleben rund 90 Prozent der polytraumatisierten Patienten, die eine Klinik erreichen. Die Chirurgie leistet einen sehr großen Beitrag dazu.“

Ohne Blutkonserven geht es aber nicht immer. Deshalb die Bitte der Chirurgen an alle Bundesbürger: „Spendet Blut!“

Schau Dich schlau: Was uns wirklich nährt

„Wie macht der/die das eigentlich?“ – Kennen Sie die Frage?

Es dürfte wohl die am häufigsten gedachte Fragestellung in einer chirurgischen Ausbildung sein – oft in Zusammenhang mit den ganz einfachen Dingen oder den Details eines größeren Eingriffes, die man sich nicht traute zu fragen oder die der Weiterbilder nach 20 Jahren Tätigkeit einfach müde war, zu erklären.

Das Schau Dich Schlau-Format der Mitgliederzeitschrift des BDC „Passion Chirurgie“ bietet aufgrund der technischen Möglichkeiten ideale Voraussetzungen, Lern-Videos einem breiteren Publikum zuzuführen.

Alle Videos, die schon veröffentlicht wurden, finden Sie auf BDC|Online (www.bdc.de) unter Themen|Weiterbildung|Chirurgisches Training und im [cNetz] unter ‚Videos’ in der Community ‚Schau Dich schlau’.

Wir fordern Sie herzlich dazu auf, mit eigenen Beiträgen, Themenvorschlägen und Fragen diese neue Rubrik zu beleben.

Heute in der ‚Schau Dich schlau’-Reihe: Was uns wirklich nährt

Zur Ergänzung der umfangreichen aktuellen Erkenntnisse in Sachen Ernährung sei im Rahmen von ‚Schau Dich Schlau’ auf bemerkenswerte Videos verwiesen. Sie werden als Abrundung der Thematik in diesem Heft empfohlen.

Video ‚Was uns wirklich nährt’, RBB – Praxis-Sendung 02.10.2013

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Welt der Wunder – Milch macht krank

Planet Wissen – Interview mit Prof. Dr. C. Leitzmann

ARTE Doku: Unser täglich Gift – Wie die Konzerne unsere Lebensmittel vergiften?!

Berufsverband der Deutschen Chirurgen warnt: Deutsche Luftrettung wegen neuer EU-Norm in Gefahr

Berlin, Mai 2014: Ab Oktober 2014 können nur noch die Hälfte aller deutschen Krankenhäuser mit bisherigem Landeplatz von der Luftrettung angeflogen werden – falls eine neue EU-Norm greift. Dies hätte extreme Konsequenzen für Patienten, gerade für Schwerstverletzte und dringende Verlegungen, warnt der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC).

EU Norm „965/2012“ fordert die luftrechtliche Zertifizierung von Landeplätzen nach hohen technischen Standards. Für nicht zertifizierte “Landestellen” gilt dann: die sogenannten Flugbewegungen werden auf 100/Jahr (entspricht 50 Starts und Landungen) beschränkt. Der Betrieb darf ausschließlich bei Tageslicht und nur an einer bereits vor dem 01.07.2002 in Benutzung und am Boden befindlichen Landestelle ausgeführt werden.

Die Norm basiert auf den technischen Gegebenheiten älterer und weniger leistungsstarker Hubschrauber, wie sie zum Teil in anderen EU-Ländern noch geflogen werden. Diese benötigen aufgrund ihrer minderwertigen technischen Leistung einen sehr flachen Ein- und Abflugwinkel, so dass z.B. im städtischen Bereich nur noch Dachlandeplätze zertifiziert werden könnten.

Die Einschränkung der Flugbewegungen wird besonders kleinere und mittlere Krankenhäuser treffen, die als lokale oder regionale Trauma-Zentren auf Verlegungsmöglichkeiten schwerverletzter Patienten an überregionale Trauma-Zentren angewiesen sind.

Prof. Dr. Julia Seifert, Vizepräsidentin des BDC, fordert die Politik dringend zum Handeln auf. „Im Interesse zukünftiger Patienten muss unsere Regierung diese EU-Regelung verhindern oder Ausnahmeregelungen schaffen, damit die derzeitige Kapazität für Luftrettungs-Transporte schwerkranker Menschen erhalten bleibt. In Deutschland haben wir leistungsstarke Hubschrauber, für die die genannten Beschränkungen nicht notwendig sind.“

Frau Prof. Dr. Seifert ist leitende Oberärztin in der Unfallchirurgie und Rettungsmedizin am Unfallkrankenhaus Berlin und beschäftigt sich seit mehreren Jahren kritisch mit geplanten EU-Normen zu medizinisch chirurgischen Dienstleistungen.

Berufsverband der Deutschen Chirurgen kritisiert Verunsicherung der Patienten durch AOK

Berlin, Mai 2014: Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) kritisiert scharf die zunehmende Verunsicherung der Patienten unseres Landes durch die AOK. Obwohl der jüngst veröffentlichte AOK-Report des Medizinischen Dienstes zur Zahl medizinischer Behandlungsfehler eine erfreulich rückläufige Tendenz zeige, schafft die AOK in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild, indem als Kernzahl die Anzahl der „vermuteten“ Fehler genannt wird.

Der BDC warnt vor einer pauschalen Diffamierung der Ärzte. „Jeder tatsächliche Behandlungsfehler ist schicksalhaft für alle Betroffenen, übrigens auch für die Ärzte, namentlich die Chirurgen“, erklärt Dr. Jörg-Andreas Rüggeberg, Vizepräsident des BDC. „Angesichts der vielen Millionen von gut und erfolgreich behandelten Fälle sind weniger als 4000 Misserfolge verschwindend wenig, auch wenn jeder einzelne einer zuviel ist.“

Der AOK-Report zeige, dass die insbesondere vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen eingeführten Fehlervermeidungsstrategien Erfolge zeigen. „Wir werden weiter hart daran arbeiten, die Quote der Misserfolge noch weiter zu senken. In den vorgelegten Daten sehen wir uns darin bestätigt, den richtigen Weg gewählt zu haben“ so Rüggeberg.

Allerdings erwartet der BDC von den Partnern der Selbstverwaltung auch einen fairen Umgang mit diesem sensiblen Thema. Die Herausgabe von Zahlen zu Verdachtsfällen schaffe Unsicherheiten, wenn am Ende nur ein Bruchteil dieser Verdachtsfälle tatsächlich begründet ist.