07.10.2021 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Akademie Aktuell: Update zum Curriculum „Osteosynthese“
![](https://www.bdc.de/wp-content/uploads/ebook/74653/OEBPS/images/p34-750x501.jpg)
Zahlreiche stets gut besuchte und hochkarätige Fortbildungsveranstaltungen des BDC sind im letzten Jahr Opfer der Pandemie geworden. Auch die strukturierte Fortbildungsreihe „Curriculum Osteosynthese“ der BDC|Akademie war betroffen.
Diese Seminarreihe richtet sich an Kolleginnen und Kollegen, die am Ende ihrer Facharztweiterbildung Orthopädie/Unfallchirurgie stehen oder sich auf die Prüfung „Spezielle Unfallchirurgie“ vorbereiten. Die BDC|Akademie verleiht Chirurginnen und Chirurgen, die an den beiden Osteosynthese-Workshops „Obere Extremität“ und „Untere Extremität“ sowie an einem weiteren Kurs dieser Seminarreihe teilgenommen haben, als Qualifikationsnachweis das BDC-Zertifikat Osteosynthese.
Hatten wir zunächst geglaubt, die Seminare als Präsenzveranstaltungen durchführen zu können, wurden wir Anfang des Jahres 2021 erneut mit den Auswirkungen der Pandemie konfrontiert. Im Vorstand wurde daher beschlossen, die Kurse Osteosyntheseverfahren: Obere Extremität und Osteosyntheseverfahren: Untere Extremität als Online-Seminare („Webinare“) zu veranstalten. Mit Unterstützung eines externen IT-Dienstleisters konnten wir sehr erfolgreich das erste Webinar mit dem Titel „Osteosyntheseverfahren: Obere Extremität“ am 29.04. und 30.04.2021 durchführen. Obwohl wir uns nicht face-to-face („f2f“) sehen konnten, wurde das Format von den Teilnehmenden durchgehend als sehr gut bewertet. Und das, obwohl die praktischen Übungen am Kunstknochen leider entfallen mussten.
Ein Schwerpunkt der Fortbildungsveranstaltung lag auf der Versorgung der proximalen Humerusfrakturen. Nicht zuletzt durch medico-legale Probleme wird derzeit die konservative Behandlung von Oberarmkopfbrüchen wieder in den Fokus gerückt, obwohl wir Referierenden davon überzeugt sind, dass die modernen Verfahren mit winkelstabilen Implantaten, intramedullären Kraftträgern und inversen Prothesen zu einer wesentlichen Verbesserung der Therapie geführt haben. Bei genauer Betrachtung haben jedoch alle operativen Verfahren immer noch eine relativ hohe Komplikationsquote. Die renommierten Referenten konnten herausarbeiten, wann welche Form der konservativen oder operativen Versorgung durchgeführt werden sollte.
Die Versorgung der oftmals komplexen distalen Humerusfrakturen hat sich seit Einführung der präformierten winkelstabilen Implantate deutlich verbessert und auch vereinfacht. Trotzdem gibt es – insbesondere in der geriatrischen Altersgruppe – Versorgungsprobleme bei osteoporotischen Trümmerfrakturen. In diesen Fällen ist die Prothetik den gelenkerhaltenden Eingriffen klar überlegen.
Die Teilnehmenden haben sich über die Chat-Funktion lebhaft in die Diskussion eingeschaltet. Gerade bei der Diskussion der Vorträge sind wir aber auch an die Grenzen der digitalen Kommunikation gestoßen. Präsenzveranstaltungen haben unter dem Aspekt des direkten, persönlichen Austausches immer noch Vorteile gegenüber Onlineformaten.
Höhepunkt des zweiten Webinartages war die Darstellung der Frakturbehandlung des Ellenbogens und des Unterarms im Wachstumsalter. Die Themen wurden von zwei, in der Kindertraumatologie besonders erfahrenen, Unfallchirurginnen aus Hamburg und Frankfurt ausgezeichnet präsentiert. Entsprechend positiv fielen die Reaktionen der Teilnehmer auf die Vorträge und die anschließende Diskussion aus. Das Webinar wurde abgeschlossen mit einem Vortrag zur Behandlung der distalen Radiusfraktur. Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten ist die volare Osteosynthese mit einer wie auch immer gestalteten winkelstabilen Platte der Behandlungsstandard. Es gibt allerdings auch Frakturkonstellationen, die ein anders Vorgehen erfordern. Alternative Osteosyntheseverfahren wurden ins Gedächtnis gerufen. Auch auf die Bedeutung der Versorgung von Nebenverletzungen wurde explizit verwiesen.
Die Weiterbildungsreihe wird mit dem Webinar „Osteosyntheseverfahren: Untere Extremität“ am 07. und 08. Oktober 2021 fortgesetzt. Es folgen der Kurs zu den Grundlagen der Korrektur von Deformitäten mittels Ringfixateur und der Kurs zu Versorgungskonzepten und Zugangswegen untere Extremität im November 2021.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit der strukturierten Fortbildungsreihe „Curriculum Osteosynthese“ begonnen haben, können somit das Zertifikat „Osteosynthese“ der BDC|Akademie noch in diesem Jahr erhalten.
Es bleibt die Hoffnung, dass wir uns im Jahre 2022 wieder durchgehend persönlich sehen können. Die Vorbereitungen dafür sind bereits angelaufen.
Hahn M P. Update zum Curriculum „Osteosynthese“. Passion Chirurgie. 2021 September; 11(09): Artikel 04_01
Weitere Artikel zum Thema
01.12.2020 Corona
Kostenfreier Livestream mit Livechat: Update zu Covid-19
Am 16. Dezember findet wieder ein Livestream zum Thema "News — Update Prävention und Therapie — Vakzinierung" statt. Sie sind herzlich eingeladen, kostenfrei daran teilzunehmen.
30.11.2020 BDC|News
BDC-Webinar am 12.12.2020: Gut beraten in die eigene Niederlassung
Sie wollen genau wissen, wie Sie strukturiert an einen Niederlassungswunsch herangehen können? Dann nutzen Sie das BDC-Webinar um zu erfahren, welche Vorbereitungen zur Umsetzung essentiell sind, vor allem im rechtlichen und wirtschaftlichen Kontext. Mit den beiden Vizepräsidenten des BDC stehen Ihnen..
23.11.2020 BDC|News
Webinar zur Kooperation zwischen Ärzten am 25.11.2020
Wie können ärztliche Kooperationen zukunftssicher gestaltet werden? Dazu findet am 25. November 2020 ein kostenloses Webinar statt.
20.11.2020 Aus-, Weiter- & Fortbildung
Kostenlose Online-Evaluationskonferenz am 09.12.20: Covid-19-Management
Wir freuen uns, Ihnen die folgende für Sie kostenlose Veranstaltung anzukündigen, bei der Dr. Peter Kalbe, BDC-Vizepräsident einer der Vortragenden ist und der BDC ein Kooperationspartner. Anfang April 2020 wurde von den Unternehmen GRB, Inworks, InPASS und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) eine COVID-19-CIRS-Plattform in Betrieb genommen, die es Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden in den klinischen Bereichen ermöglicht, kritische Ereignisse in der Versorgung ihrer COVID-19-Patienten zu kommunizieren und analysieren zu lassen. Ende Mai, am Ende der „ersten Welle“, fand bereits ein virtueller Kongress für Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Intensivmedizin und -pflege statt, um untereinander Erfahrungen in der Versorgung von COVID-19-Patienten auszutauschen.
Lesen Sie PASSION CHIRURGIE!
Die Monatsausgaben der Mitgliederzeitschrift können Sie als eMagazin online lesen.