Kriedel: Keine neue Bürokratie schaffen
„Jede Minute mehr an Bürokratie fehlt in der Patientenversorgung und frustriert die Ärzte“, sagte Kriedel in Richtung Politik und fügte hinzu: „Hier muss man ansetzen, wenn man mehr Behandlungszeit generieren will.“ Ziel müsse es sein, Bürokratie kontinuierlich abzubauen und nicht – wie es die Regelungen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes befürchten lassen – weiter zu erhöhen.
Verwaltungstätigkeit auf Platz 2
Mit rund sieben Wochenstunden hat die Verwaltungstätigkeit nach der Patientensprechstunde den größten Anteil an ärztlicher und psychotherapeutischer Arbeitszeit, wie der Ärztemonitor zeigt. Damit ist die Bürokratielast ungebrochen hoch.
Gleichzeitig sagten 57 Prozent der befragten Ärzte und Psychotherapeuten aus, dass sie nicht ausreichend Zeit für die Behandlung ihrer Patienten zur Verfügung haben. Das sind etwas mehr als bei der Befragung vor zwei Jahren, wo dies von 56 Prozent bemängelt worden war.
Für den Ärztemonitor wurden deutschlandweit rund 11.000 Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten zu Themen rund um die Praxis befragt. Die kompletten Ergebnisse werden im Oktober vorgestellt.
Aktueller Bürokratieindex kommt im November
Im November veröffentlicht die KBV zudem ihren aktuellen Bürokratieindex für die vertragsärztliche Versorgung. Mit der auf dem Standardkosten-Modell basierenden Erhebung stellt sie jährlich dar, wie viel Zeit die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im Jahr für welche bürokratischen Dokumentationspflichten aufwenden.
Symposium zum Bürokratieabbau
Bei dem Symposium der KBV wird es um Maßnahmen für einen wirkungsvollen Abbau von Bürokratie im Gesundheitswesen gehen. Neben Vorträgen und einer Podiumsdiskussion sind mehrere Workshops geplant. Unter anderem soll die Frage nach einem verbindlichen Bürokratie-Abbauziel in der Selbstverwaltung diskutiert werden.
Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung, Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin, www.kbv.de, 06.09.2018